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Ines Rosenow
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Kraftquelle und Begegnungsstätte

Spendet Trost und Kraft: Blick über drei Böden auf Grabflächen im historischen Kornspeicher „Die Eiche“.

Spendet Trost und Kraft: Blick über drei Böden auf Grabflächen im historischen Kornspeicher „Die Eiche“.

Lübeck. Spätherbst am Lübecker Hansahafen. Der rote Backstein des denkmalgeschützten Kornspeichers leuchtet im Sonnenlicht. Über dem Eingang der Name und das Baujahr: „Die Eiche 1873“. Einst befand sich das Gebäude im Besitz der Familie Mann. Jetzt ist es ein Urnenfriedhof, der Fachbegriff lautet Kolumbarium.
Mit diesem Friedhof auf der Altstadtinsel verfolgen die Initiatoren ein einzigartiges Konzept: „Wir wollen, dass dies eine Begegnungsstätte wird. Hier treffen sowohl Angehörige von Verstorbenen als auch interessierte Besucher zusammen“, sagt Peggy Morenz. Ihr Partner Michael Angern ergänzt: „Dieser Friedhof soll eine Kraftquelle werden.“
Eine neue Abschiedskultur liegt Peggy Morenz und Michael Angern am Herzen. Im Innern des Gebäudes beherbergen drei von sieben Speicherböden den Friedhof. Im Erdgeschoss werden die Besucher empfangen und je nach Bedürfnis mit Gesprächen oder Hilfestellung begleitet oder einfach mit einem Kaffee umsorgt. Akustisch abgetrennt öffnet sich dann eine Halle, in der Trauerfeiern stattfinden.
Auf den darüber liegenden Böden liegen die liebevoll gestalteten Räume mit den Grabflächen. Bequeme Sessel laden zum Verweilen ein. Dezentes Licht unterstützt die Atmosphäre der Ruhe. „Die Menschen sollen hier den Raum für ihr Erinnern finden, aber auch Anregung für ihr Leben“, sagt Peggy Morenz. „Seit individuelle Führungen durch den Friedhof möglich sind, haben schon zahlreiche Interessenten Grabstellen reserviert“, berichtet Michael Angern. Die Initiatoren profitieren nicht davon. Alle Überschüsse des Friedhofs werden in eine gemeinnützige Stiftung gehen. (red)


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