Seitenlogo
Simon Krüger

Drei Tipps, um aus dem Dispokredit zu kommen

Bild: Unsplash.com @ Andre Taissin

Viele Betroffene kennen das Phänomen nur allzu gut: Am Ende des Monats wird das Geld knapp und irgendwann kann man die laufenden Kosten nur noch durch die Ausnutzung des Dispokreditrahmens decken. Auch wenn man sich dann alle nicht unbedingt notwendigen Ausgaben verkneift, kann man tagelang dem Anstieg des Kredits und seiner Kosten nur tatenlos zuschauen, bis endlich das lang ersehnte Gehalt eintrifft.

Doch schon verrechnet die Bank den Kredit sowie die angefallenen Zinsen mit dem eingehenden Lohn oder Gehalt und es fehlen erneut die wenigen hundert Euro, die am Ende des Monats durch den Dispokredit aufgefangen werden müssen. So steckt man in einem Kreislauf der Verschuldung, der das monatlich verfügbare Einkommen senkt, obwohl man eigentlich nicht über seine Verhältnisse lebt.

Denn vielen fehlt am Ende genau die Summe, die im Monat zuvor auch schon gefehlt hat, sodass Einkommen und Ausgaben eigentlich in einem ausgeglichenen Verhältnis stehen. Eine unvorsichtige oder unvorhergesehene Ausgabe kann so über Monate oder Jahre hinweg das Budget ruinieren. Dieser Ratgeber gibt drei Tipps, wie man der Schuldenfalle entkommen kann.

Tipp #1: Die Zinskosten sofort eliminieren
Einen nicht unwesentlichen Anteil an der Schuldenspirale tragen die horrenden Darlehenszinsen im Dispobereich, insbesondere, wenn auch der gewährte Rahmen überschritten wird. Diese Zinskosten zu eliminieren, sollte daher eine Priorität sein. Eine Möglichkeit, unmittelbar aus diesen Kosten auszusteigen, bietet sich über den kostenlosen Kreditrahmen, den einige Anbieter für Kreditkarten ihren Kunden gewähren.

Eine solche Möglichkeit eröffnet z. B. eine Kreditkarte von Bank Norwegian, die es gestattet, bis zu 45 Tage zins- und kostenfrei den gewährten Kreditrahmen auszunutzen. So können die Überziehungszinsen von etwa 10 bis 15 Prozent auf null gesetzt und der gesparte Betrag kann monatlich für die Entschuldung genutzt werden.

Tipp #2: Umschulden
Wem die erste Möglichkeit aufgrund mangelnder Bonität verschlossen ist, der sollte trotzdem für eine Umschuldung sorgen, denn der Dispokredit ist eine der teuersten Kreditformen. Er kostet deutlich mehr als normale Verbraucher-, Klein- oder Eilkredite. Eine Option ist daher eine Umschuldung der monatlich fehlenden Summe, indem man eine dieser Kreditformen in Anspruch nimmt. Allerdings muss dann auch gesichert sein, dass die fälligen Rückzahlungsraten sowie die auch hier anfallenden Zinskosten aus den monatlichen Einnahmen bestritten werden können.

Man findet Kreditgeber mit besseren Konditionen auch mit einem schlechten Schufa-Score, wenn man dem Kreditgeber plausibel darlegen kann, dass seine Forderungen aus den laufenden Einnahmen erfüllt werden können. Ausländische Banken, die keine Schufa-Auskunft einholen, sind eine mögliche Adresse hierfür. Allerdings gilt es hier, Vorsicht vor betrügerischen Kreditvermittlern und unseriösen Angeboten zu bewahren. Eine ausländische Bank mit Sitz in einem EU-Land oder einem vergleichbar starken Rechtsstaat wie das Vereinigte Königreich oder die USA verspricht in der Regel eine ausreichende Sicherheit.

Tipp #3: Ausgaben mindern, Einnahmen erhöhen
Das klingt natürlich leichter, als es in der Realität ist, aber in vielen Haushalten gibt es enorme Sparpotenziale. Für alle, die mit einem knappen Einkommen auskommen müssen, bietet es sich an, mit einer Ausgaben-App Buch über sämtliche Ausgaben zu führen. Das verschafft nicht nur einen Überblick, den es in dem Maß vorher wahrscheinlich nicht gab, sondern hat auch unmittelbar disziplinierende Wirkung.

Denn jede Ausgabe, die man dort vermerkt, wird mindestens unbewusst daraufhin überprüft, ob sie wirklich notwendig oder gerechtfertigt war. Selbst sparsame Familien können hier noch den ein oder anderen Euro finden. Wesentlich angenehmer wäre es, wenn man nicht jeden Euro zweimal anschauen müsste, bevor man ihn ausgibt. Hierzu muss in der Regel das Einkommen erhöht werden. In einer schwierigen wirtschaftlichen Lage sollte man sich durchaus trauen, auch nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.

Mehr als eine Absage riskiert man im Zweifel nicht, aber man sollte die eigene Arbeitskraft auch nicht zu gering schätzen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, der sich in Zukunft aus demografischen Gründen noch verschärfen wird, werden viele Chefs geneigt sein, ihren Angestellten und Arbeitern mehr zu zahlen, um sie zu halten (das heißt nicht, dass man in den Gehaltsverhandlungen mit Kündigung drohen sollte).

Was viele arme Haushalte und Geringverdiener außerdem übersehen oder aus Angst vor sozialer Stigmatisierung oder dem bürokratischen Aufwand meiden, sind Sozialleistungen jenseits von Arbeitslosengeld I oder II. Dabei ist vor allem das Wohngeld extra für diese Menschen gedacht und seine Bemessungsgrenzen sind zum Jahreswechsel großzügig angehoben worden. Zu diesen und anderen Sozialleistungen sollte man sich unbedingt von den Sozialverbänden oder entsprechenden kommunalen Angeboten beraten lassen und nicht auf Geld verzichten, welches einem nach Recht und Gesetz zusteht.


UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen