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Simon Krüger

Populäre Formen der Altersvorsorge

Neben der gesetzlichen Rente sollten noch weitere Säulen der Altersvorsorge genutzt werden.

Neben der gesetzlichen Rente sollten noch weitere Säulen der Altersvorsorge genutzt werden.

Bild: Pixabay.com @ Wilfried Pohnke

Damit niemand bis zu seinem Lebensende arbeiten muss, gibt es verschiedene Formen der Altersvorsorge. Diese sind mit unterschiedlichen Vorteilen und Risiken versehen. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung spielen vor allem die betriebliche Altersvorsorge sowie Aktien und Fonds eine wichtige Rolle. Zudem investieren immer mehr Menschen in Immobilien als Anlage für das Alter. Ferner sind Lebensversicherungen und staatliche Vorsorgemodelle sinnvolle Möglichkeiten, um für das Alter vorzusorgen. Dieser Artikel stellt die verschiedenen Formen der Altersvorsorge vor und erläutert, welche Stärken und Schwächen sie jeweils mitbringen.
 
Die gesetzliche Rente als Grundlage der Altersvorsorge
Alle Angestellten sind in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert. Das bedeutet, dass von ihrem monatlichen Gehalt ein Teil abgezogen wird, für den die Beitragszahler Ansprüche auf Rentenzahlungen erwerben. Das Problem bei der gesetzlichen Rente ist, dass sie zumeist nicht für einen angenehmen Lebensstandard im Alter reicht. Das liegt vor allem daran, dass die spätere Rente nur einen gewissen Prozentsatz des bisherigen Einkommens darstellt. Wer sich im Alter nicht einschränken möchte, sollte daher auf zusätzliche Formen der Altersvorsorge setzen.
 
Hinzu kommt, dass der demografische Wandel der gesetzlichen Rentenversicherung schwer zu schaffen macht. Der sogenannte Generationenvertrag sieht vor, dass die heutigen Arbeitnehmer die Renten der heutigen Rentner erwirtschaften. Das Problem ist jedoch, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. Einer kontinuierlich wachsenden Zahl an Leistungsempfängern steht eine immer geringere Zahl an Beitragszahlern gegenüber. Entsprechend werden die Leistungen immer wieder reduziert und das Renteneintrittsalter erhöht.
 
Eine Direktversicherung nutzen
Immer mehr Menschen sorgen für das Alter vor, indem sie sich für eine Direktversicherung entscheiden. Hierbei handelt es sich um eine Spielart der betrieblichen Altersvorsorge. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer einen Teil ihres Lohns abgeben und somit Ansprüche auf Rentenzahlungen ab einem bestimmten Alter erwerben. Sie nutzen ein ähnliches Verfahren wie die gesetzliche Rentenversicherung und verwenden einen individuellen Sparplan, um Geld für das Alter zurückzulegen.
 
Ein Vorteil der Direktversicherung besteht darin, dass sie nicht allein von den Versicherungsnehmern getragen wird. Wie bei Clark.de nachzulesen ist, müssen Arbeitgeber seit 2019 einen zusätzlichen Beitrag von mindestens 15% zu den Leistungen der Arbeitnehmer dazugeben, wenn diese einen Neuvertrag für eine Direktversicherung abschließen. Das Geld wird noch vor Steuern und Sozialabgaben vom Lohn abgezogen, woraus sich steuerliche Vorteile ergeben. Somit muss netto auf weniger verzichtet werden. Hinzu kommt, dass Unternehmen, die Direktversicherungen abschließen, meist besonders gute Vertragskonditionen erhalten. Somit ist eine betriebliche Altersvorsorge oft lukrativer als ein individuell abgeschlossener Vertrag.
 
In Aktien und Fonds investieren
Aktien und Fonds bieten die Möglichkeit, Geld für das Alter anzusparen. Hierfür ist es jedoch erforderlich, in erfolgreiche Unternehmen zu investieren. Eine Aktie stellt einen Anteil an einem bestimmten Unternehmen dar. Wirtschaftet dieses erfolgreich und nimmt viel Geld ein, zahlt es Dividenden an die Anteilseigner aus. Somit erhalten diese kontinuierlich Geld, das sie für die Altersvorsorge einsetzen können.
 
Ein Problem bei Aktien und Fonds besteht darin, dass niemand mit 100%iger Sicherheit voraussagen kann, wie sich die Kurse an der Börse entwickeln werden. Somit besteht immer die Gefahr, eine Fehlinvestition zu tätigen und Geld zu verlieren. Deswegen ist es wichtig, ausschließlich in solche Produkte zu investieren, die man versteht und die einen überzeugen. Außerdem können unterschiedliche Anlagestrategien genutzt werden. Konservative Methoden bieten eine größtmögliche Sicherheit, allerdings werfen sie oft nur geringe Renditen ab. Wer hohe Renditen möchte, muss ins Risiko gehen. Um nicht das ganze Geld der Altersvorsorge zu verlieren, sollte ausschließlich solches Geld investiert werden, auf das im Zweifelsfall verzichtet werden könnte.
 
Immobilien als Altersvorsorge
Immobilien sind nach wie vor eine hervorragende Möglichkeit, um für das Alter vorzusorgen. Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Das gilt insbesondere für die Ballungszentren, aber auch in den sogenannten Speckgürteln erhöhen sich die Preise seit Langem. Das liegt vor allem daran, dass einer hohen Nachfrage nach Wohnraum nur ein begrenztes Angebot gegenübersteht. Wer heute in eine Immobilie investiert, hat gute Chancen, dass diese in wenigen Jahren oder spätestens beim Eintritt ins Rentenalter deutlich an Wert gewonnen hat.
 
Es gibt viele Wege, auf denen Immobilien für die Altersvorsorge genutzt werden können. Einige erstehen Häuser oder Wohnungen, um im Alter darin zu wohnen und keine Miete zahlen zu müssen. Andere wollen die Immobilien lediglich als Investition nutzen und verkaufen diese später wieder mit Gewinn. Nicht zuletzt besteht eine Möglichkeit darin, die Immobilien zu vermieten und hierdurch weitere Einnahmen zu generieren.
 
Eine Lebensversicherung abschließen
Eine Lebensversicherung ist eine Form der privaten Altersvorsorge. Hier zahlen die Versicherten einen bestimmten Beitrag ein, der angelegt und verzinst wird. Beim Auslaufen der Versicherungszeit wird die Lebensversicherung mit einem Garantiezins ausgezahlt. Prinzipiell ist es möglich, dass die Versicherung mehr abwirft, es sollte aber immer ausschließlich mit der garantierten Versicherungssumme gerechnet werden.
 
Diese Form der privaten Altersvorsorge war über viele Jahre hinweg äußerst beliebt, hat in den letzten Jahren jedoch an Attraktivität eingebüßt. Das liegt vor allem daran, dass die EZB aktuell eine Niedrigzinspolitik verfolgt. Sie hat den Leitzins auf nahezu Null gesenkt, um die Eurozone zu stabilisieren und den verschuldeten Euro-Ländern die Möglichkeit zu geben, sich frisches Geld am Kapitalmarkt zu besorgen. Das hat dazu geführt, dass für private Altersvorsorgemodelle nahezu keine Zinsen mehr gezahlt werden. Entsprechend ist eine Lebensversicherung heutzutage nur noch bedingt lukrativ.
 
Staatliche Vorsorgemodelle nutzen
Der Staat hat ein Interesse daran, dass seine Bürger für das Alter vorsorgen. So besteht nicht die Gefahr der Altersarmut, was hohe Sozialausgaben für den Staat bedeuten würde. Deswegen unterstützt er diverse Vorsorgemodelle, die Privatleute nutzen können. Unter anderem gibt es die betriebliche Altersvorsorge, aber auch die Riesterrente steht vielen offen. Hier zahlt der Staat für Beiträge, die die Versicherungsnehmer leisten, verschiedene Förderungen. Gerade für Menschen mit Kindern ist dies lukrativ, da für jedes Kind ein zusätzlicher Förderbetrag vom Staat eingezahlt wird. Es ist wichtig, sich genau beraten zu lassen, um seriös einschätzen zu können, ob die Riesterrente für einen selbst geeignet ist.
 
Fazit
Angesichts der drohenden Rentenlücke im Alter ist es dringend angeraten, privat für das Alter vorzusorgen. Hierfür stehen ganz unterschiedliche Modelle zur Verfügung. Neben einer Direktversicherung können beispielsweise Aktien und Fonds in das Sparmodell integriert werden. Auch Immobilien bieten gute Möglichkeiten, um sich ein finanzielles Polster für das Alter zu verschaffen. Lebensversicherungen sind grundsätzlich sinnvoll, leiden aber unter der Niedrigzinspolitik der EZB. Für einige kann es zudem sinnvoll sein, staatliche Vorsorgemodelle wie die Riesterrente zu nutzen. Wichtig ist es, einen individuellen Sparplan zu erstellen, der perfekt zu einem passt. So lässt sich eine Menge Geld ansparen, das die Einnahmen durch die gesetzliche Rente hervorragend ergänzt.


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