Seitenlogo
Petra Remshardt

Sicherheitsfalle Fenster

Beliebten Einstiegsweg doppelt vor Einbrechern schützen


In den meisten Fällen dringen Einbrecher über Fenster oder Terrassen- und Balkontüren in Häuser oder Wohnungen ein. Diese Öffnungen sind nämlich häufig Schwachstellen, da sie sich leicht erreichen und schnell aushebeln lassen. Dafür reichen einfache Werkzeuge wie Schraubenzieher aus. Es gilt, diese Öffnungen deshalb auch bei kurzer Abwesenheit zu schließen. Viele Versicherungen übernehmen bei Einbrüchen durch offene Fenster keine Schadensansprüche, da die Bewohner nach Ansicht der Versicherer „grob fahrlässig“ gehandelt haben. „Um das Eigenheim vor Tätern zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten – von Zusatzschlössern über Fenstergitter bis zu Rollläden. Bei Neubauten sollten Bauherren direkt auf qualitativ hochwertige Fenster achten, doch auch das Nachrüsten mit Sicherungstechnik lässt sich in der Regel ohne Probleme realisieren“, weiß Dirk Bienert, Sicherheitsexperte und Geschäftsführer der Blockalarm GmbH.
Einbruchhemmendes Glas
Vor allem einfache Verglasungen älterer Fenster und übliche Isolierverglasungen lassen sich leicht einschlagen und bieten somit einen schnellen Weg ins Innere des Hauses. Einbruchhemmende Verbundsicherheitsgläser verhindern jedoch dieses Vorgehen. Das sogenannte Panzerglas besteht aus zwei oder mehreren Glasschichten, die mit Kunststofffolie oder Spezialharz fest verbunden werden. „Fenster oder Terrassentüren rüsten Hausbesitzer mit diesen Glasstärken bei Bedarf auch ganz einfach nach. Es gilt dabei auf die Zertifizierung nach der Norm DIN EN 356 zu achten“, merkt Bienert an. Diese Richtlinie definiert verschiedene Widerstandsklassen für die Durchwurf- und Durchbruchhemmung von Sicherheitsglas.
Fensterbeschläge für die Sicherheit
Da Einbrecher häufiger Fenster aufhebeln, als sie einzuschlagen, reichen Sicherheitsgläser oft nicht aus. Für einen umfassenden Schutz gilt es deshalb auch auf hochwertige Beschläge zu setzen. Einfache Fensterbeschläge verfügen nicht über eine einbruchhemmende Wirkung, hingegen sorgen sogenannte Pilzkopfverriegelungen für besseren Schutz. Diese Mehrfachverriegelungen halten Fenster seitlich an mehreren Stellen mit dem Rahmen zusammen. Für einen grundlegenden Einbruchschutz reichen zwei Pilzkopfverriegelungen aus – sie verhindern dann beispielsweise das Aufhebeln mit einem Schraubenschlüssel. „Bei einem versuchten Einbruch wird der Pilzkopf in das Schließfach eingefahren und Täter benötigen mehr Zeit, wodurch viele schon aufgeben. Vier Pilzkopfverriegelungen, die sich an allen Ecken befinden, bieten bereits einen gehobenen Einbruchschutz“, erklärt der Sicherheitsexperte.
Fenstergitter fachgerecht einbauen
Auch geprüfte einbruchhemmende Roll- und Klappläden helfen bei der Absicherung von Fenstern. „Viele Einbrüche passieren jedoch tagsüber, wenn die Verdeckungen gewöhnlich hochgezogen oder beiseite geklappt sind. Trotzdem sollten Hausbesitzer Roll- und Klappläden nicht vorsorglich schließen, weil sie damit Abwesenheit signalisieren“, sagt Bienert. Auch die Abdeckungen lassen sich nämlich aufbrechen. Bei offensichtlich unbewohnten Gebäuden wie Ferienhäusern können geschlossene Rollläden jedoch helfen, Einbruchschäden an Fenstern zu reduzieren. Für alte Fenster in Anbauten oder Kellerräumen, bei denen ein Austausch nicht infrage kommt, bieten Gitter einen wirksamen Einbruchschutz. Auch bei häufig gekippten Öffnungen wie WC-Fenstern empfehlen sich Fenstergitter. Dabei liegt der Fokus auf dem fachgerechten Einbau und der Sicherung gegen Demontage. Es gilt die Gitter, idealerweise aus Flacheisen, tief im Lichtschacht zu verankern oder bei Kunststofflichtschächten im Mauerwerk zu befestigen.
Alarmanlagen für zusätzlichen Schutz
Mechanische Absicherungen für Fenster bieten häufig also einen wirksamen Schutz gegen Einbrecher. Bereits der steigende Aufwand für den Einstieg ins Haus schreckt viele Täter ab. „Verschiedene Alarmanlagen stellen noch wirkungsvollere Sicherheitsmaßnahmen dar, denn qualitativ hochwertige Systeme lösen Alarm aus, bevor die Einbrecher ins Innere der Häuser oder Wohnungen gelangen. Akustiksensoren melden schon Versuche des gewaltsamen Eindringens“, berichtet Bienert und ergänzt: „Ertönt das Warnsignal, ergreifen Täter in der Regel die Flucht. So hält sich nicht nur der materielle Schaden an den Fenstern in Grenzen, sondern auch die psychische Belastung bei den Bewohnern.“ (red)


UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen