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Reporter Timmendorf

Großeinsatz im Stockelsdorfer Gewerbegebiet

Mit einem Bagger wurde das Dach der brennenden Kfz-Werkstatt abgetragen, um die Glutnester aus der Höhe bekämpfen zu können.

Mit einem Bagger wurde das Dach der brennenden Kfz-Werkstatt abgetragen, um die Glutnester aus der Höhe bekämpfen zu können.

Bild: FF/hfr

Stockelsdorf. Es war gegen 12 Uhr als am vergangenen Samstag die Sirenen in Stockelsdorf aufheulen. Nichts ungewöhnliches. Der Routinecheck, der hier zu dieser Zeit am Samstagmittag durchgeführt wird. Das dachten viele.

Von wegen: Beim Blick in den Himmel über der Daimler Straße wird schnell klar. Hier ist mächtig was passiert. Dunkle Rauchschwaden ziehen von weit her sichtbar über das Gewerbegebiet – es sollte einer der größten Einsätze in der Geschichte der Gemeinde Stockelsdorf werden.

Als die Einsatzkräfte der Feuerwehr Mori sechs Minuten nach der Alarmierung als erste am Einsatzort eintreffen, steht eine Kfz-Werkstatt mit Lagerhalle lichterloh in Flammen. Ein Mitarbeiter des Betriebes wurde schwer verletzt in die Uni-Klinik nach Lübeck gebracht.

„Das Einsatzstichwort lautete anfangs noch ,Feuer II’“, erklärt Einsatzleiter Günter Volgmann. Noch während der Anfahrt habe Kreiswehrführer Thorsten Plath dieses auf „Feuer IV“ erhöht.
Neben der Wehr aus Mori sind mittlerweile auch die Einsatzkräfte aus Stockelsdorf, Eckhorst und Curau vor Ort. Und die Kameraden der Nachbarwehr aus Bad Schwartau-Rensefeld mit ihrer Drehleiter. Denn schnell ist klar: Das Feuer ist nur von oben zu bekämpfen. Doch auch diese Vorgehensweise gestaltet sich zunächst schwieriger als erwartet, da das robuste Metalldach aus mehreren Schichten besteht und auch mit einer „herkömmlichen“ Drehleiter nur schwer an den Brandherd ranzukommen ist. Somit wird die Drehleiter aus Timmendorfer Strand hinzugerufen, die die Drehleiter aus Mori ablöst. „Bei dieser Drehleiter lässt sich der Korb abklappen, was in diesem Fall das Löschen der Flammen dann doch möglich machte“, erklärt Volgmann. Zudem wird ein Bagger zum Einsatzort gebracht, der das Dach des Gebäudes abgeträgt.

Nächstes Problem: Durch den enormen Verbrauch wird das Löschwasser vor Ort knapp. Somit werden noch die Wehren aus Krumbeck und Obernwohlde angefordert, die die Wasserversorgung vom Regenrückhalte­becken an der L184 aufbauen. Zusätzlich werden alle Atemschutzträger der Gemeinde alarmiert. Sie sollen die Glutnester im Inneren ausfindig machen.

Mit den Rettungskräften des DRK, die die Versorgung der Einsatzleute übernehmen, und den Polizeibeamten sind am Samstagnachmittag rund 180 Kräfte am Einsatzort.

Vermutlich ist das Feuer in der Motorradhalle ausgebrochen. Wodurch der Brand entstanden ist, ist allerdings noch unklar. „Das wäre reine Spekulation und würde den weiteren Ermittlungen vorgreifen“, erklärt Volgmann. Auf der Anfahrt zum Einsatzort habe es jedoch mehrere laute Knalle gegeben. „Das deutet auf explodierende Gasflaschen hin“, so Stockelsdorfs Gemeindewehrführer.

Gegen 15.30 Uhr haben die Einsatzkräfte die Lage schließlich unter Kontrolle, um 21.30 Uhr ziehen die letzten ab. Eine Brandwache verbleibt zur Sicherheit bis zum nächsten Tag am Einsatzort.

Der größte Brand in der Gemeinde sei es nicht gewesen, ist sich Stockelsdorfs Feuerwehrchef sicher. „Aber einer der größten“, erklärt Volgmann, dem dabei aber vor allem eines wichtig ist: „Alle beteiligten Kräfte haben diesen Einsatz super-professionell abgearbeitet.“

Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge war es infolge von Arbeiten in der Motorradwerkstatt durch die Entzündung ausgelaufener Betriebsstoffe zu dem Feuer gekommen. Das Feuer hatte relativ schnell auf die Zwischendecke und auf die Dachkonstruktion übergegriffen.

Ein 57-jähriger Mann, der dort Arbeiten verrichtete, wurde durch das Feuer schwer verletzt und musste in eine Lübecker Klinik eingeliefert werden.

Die Schadenshöhe durch Feuer und Löschwasser wird auf circa 300.000 Euro geschätzt.


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