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Pönitzer Schule: Schulleiter Peter Schultalbers nach 20 Jahren in den Ruhestand verabschiedet

Pönitz. Das war eine bewegende und emotionale Abschiedsfeier am 27. Januar in der Grund- und Gemeinschaftsschule (mit Oberstufe) in Pönitz: Der langjährige Schulleiter Peter Schultalbers wurde nach 20 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Während der offiziellen Feierstunde für den 66-jährigen Schulleiter flossen immer wieder Tränen …

Die stv. Schulleiterin Patricia Treptow begrüßte an diesem Freitagabend zahlreiche Gäste in der Mensa der Pönitzer Schule, unter anderem das Lehrerkollegium, ehemalige Lehrkräfte, die Schülervertretung sowie Familie und Freunde von Peter Schultalbers. In ihrer Begrüßung sagte Patricia Treptow: „Es waren 4.000 Schultage, an denen Sie an unserer Schule Schulleiter waren, und ich weiß nicht, an wie vielen Tagen nicht gebaut wurde.“

Silke Rohwer vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur in Kiel hat in ihrer Rede den Lebenslauf des scheidenden Schulleiters noch einmal Revue passieren lassen: „Der berufliche Start begann in Kiel-Mettendorf. 1984 Beamter auf Probe, seit 1986 auf Lebenszeit. Seine schulischen Stationen waren die Realschule Bad Schwartau, 1990 die Hauptschule in Grömitz, es folgte die Wilhelm-Wisser-Schule in Eutin, dort erstmals in der Funktion als stellvertretender Schulleiter. Peter Schultalbers hat Erfahrungen in den verschiedenen Schulformen gesammelt.“

Im Dezember 2002 hat er sich auf die Schulleiter-Stelle in Pönitz beworben und wurde 2003 Schulleiter. „Peter Schultalbers hat hier früh die Digitalisierung mit einer iPad-Klasse eingeführt. Die zahlreichen Umbauarbeiten waren große Herausforderungen, die mit Bravour bewältigt wurden.“

Zum Schluss sagte der Gast aus Kiel: „Wir verabschieden Dich heute mit tiefem Respekt, weil Du über 45 Jahre lang im Schulleben tätig bist. Du hast die Pönitzer Schule stets weiterentwickelt und alle Menschen mitgenommen und Dich immer für alle, die hier lernen und lehren, eingesetzt. Dafür ein großes Dankeschön.“ Nach ihrer Rede überreichte sie die von Bildungsministerin Karin Prien unterzeichnete Entlassungsurkunde an Peter Schultalbers.

„Nach fast genau 20 Jahren als Schulleiter dieser Schule haben Sie Ihr Klassenziel erreicht,“ sagte Bürgermeisterin Bettina Schäfer. „Für Sie war Lehrer und Schulleiter eine Berufung, Sie haben diese Schule gelebt. Niemandem fällt es leicht, sich von einer Tätigkeit zu verabschieden, die man mit so viel Herzblut ausgefüllt hat. Und auch uns fällt der Abschied nicht leicht! Ich sage Danke für eine tolle Zusammenarbeit, mit Ihnen hatten wir einem verlässlichen Partner an unserer Seite. Und Danke an einen wirklich großartigen Menschen. Sie waren das Erfolgsrezept dieser Schule. In den drei Jahren, die ich nun als Bürgermeisterin mit Ihnen zusammenarbeiten durfte, haben Sie das Tetris-Spiel der Umbauten und auch die Folgen der Pandemie mit einer sachlichen und lösungsorientierten Ruhe abgearbeitet.“

Für den neuen Lebensabschnitt wünscht sie Schultalbers „Lebenszufriedenheit mit dem, was Sie beruflich erreicht haben, vor allem aber Gesundheit und Freude am Leben und an der neu gewonnenen Freiheit, diese zu gestalten“.

Auch Jürgen Brede bedankte sich als Vorsitzender des Sozialausschusses beim scheidenden Schulleiter: „Sie waren 20 Jahre der Motor dieser Schule. Ihr Vertrauen und Ihre Sachlichkeit haben zu einer guten Zusammenarbeit geführt.“

Auch das Lehrer-Kollegium war voller Dankesworte: „Wir hätten Ihnen in den letzten Jahren ruhigere Jahre gewünscht, neben Umbau, Personal­änderungen, Umstrukturierung, Corona und Krieg in der Ukraine. Sie haben für uns eine Vorbild-Funktion übernommen und uns Lehrkräften viel Vertrauen entgegengebracht. Ihre Tür war immer offen, dafür ein ganz herzliches Dankeschön.“

Danach folgten zahlreiche Anekdoten und verschiedene Beträge vom gesamten Kollegium mit großer Wertschätzung, oftmals mit Tränen in den Augen. Die Feierstunde war ein sehr emotionaler Moment für alle Anwesenden. „Sie haben in den letzten Tagen sicherlich gemerkt, wie traurig wir sind, dass sie uns jetzt verlassen.“

Zum Schluss folgte die Abschiedsrede von Peter Schultalbers: „Vor 20 Jahren habe ich hier als Kapitän des Schulschiffes ,Realschule mit Grund- und Hauptschulteil Pönitz’ angeheuert, habe ein kombiniertes System betreten. Mutig hatte ich die Bedenken von schulischen Systemkennern aus Eutin in den Wind geschlagen und es war die beste Entscheidung meines beruflichen Lebens, die Wilhelm-Wisser-Schule als stellvertretender Kapitän zu verlassen und stattdessen hier an dieser Schule meinen Dienst als Kapitän auf dieser Brücke aufzunehmen.“

Als er im Sommer 2003 das „Schulschiff Pönitz“ mit ungefähr 480 Schülern und fast 40 Lehrkräften übernommen hat (heute sind es rund 950 Schüler und 90 pädagogische Mitarbeiter), wusste er noch nicht genau, wohin die Reise „dieses Schiffes“ gehen sollte. Ein Meilenstein in der Entwicklung der Schule war sicherlich die Umgestaltung der Realschule mit Grund- und Hauptschulteil Pönitz zur Grund- und Gemeinschaftsschule Pönitz im Schuljahr 2008/2009.

„Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 startete dann endlich die Oberstufe und eine weitere Abteilung rundete das regionale Bildungsangebot mit allen möglichen Schulabschlüssen hier am Standort Pönitz ab,“ so Schultalbers. „Insgesamt bin ich sehr dankbar darüber, dass ich als Kapitän dieses Schulschiffes vieles mit Ihnen gestalten und auf den Weg bringen durfte, dankbar auch für einen abwechslungsreichen Beruf. Tagtäglich für unser Schulschiff und unsere Schüler da zu sein, sie nach innen und außen zu vertreten, ihre Stärken zu intensivieren, verschiedene Projekte zu fördern und dadurch auch unseren Schülern die notwendigen Flügel für ihr späteres Leben zu verleihen, war für mich als Kapitän ein sehr schöner Teil meiner Aufgabe.“ Er bedankte sich bei allen, die ihn dabei unterstützt haben und diesen Weg mit ihm gegangen sind. „Ich werde heute die Brücke verlassen und außerhalb von schulischer Gebundenheit mit meiner Frau hoffentlich noch lange Jahre aus der Distanz verfolgen, wie sich unser Schulschiff weiterentwickelt. Der neue Kapitän wird ab Montag auf der Brücke stehen, er wechselt von einer Brücke auf die andere, bringt also als Kapitän Erfahrung für dieses Schulschiff mit.“

Peter Schultalbers wünscht seinem Nachfolger Wolfram Henkies (siehe Extra-Bericht) „für diese schöne Aufgabe ihre Unterstützung, eine glückliche Hand, den entsprechenden Rückenwind für die inhaltlichen Aufgaben und immer die viel beschriebene Handbreit Wasser unter dem Kiel, damit das Schiff weiter Fahrt aufnehmen kann“.

Die Feierstunde in der Mensa der Schule wurde musikalisch von der Schulband begleitet und zum Abschluss haben alle gemeinsam ein Abschiedslied mit einem speziellen, neuen Text zur Melodie von „Wild Rover“ („An der Nordseeküste“) gesungen. Und wieder sind Tränen geflossen … (rk)


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