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Tourismusakzeptanz-Studie in Scharbeutz: Die Ergebnisse der Umfrage liegen vor

Bürgermeisterin Bettina Schäfer (links), Bente Grimm (NIT, Kiel) und TALB-Vorstand Andre Rosinski nach der Vorstellung der Umfrage-Ergebnisse.

Bürgermeisterin Bettina Schäfer (links), Bente Grimm (NIT, Kiel) und TALB-Vorstand Andre Rosinski nach der Vorstellung der Umfrage-Ergebnisse.

Bild: René Kleinschmidt

Scharbeutz. Am Montag, dem 28. November, wurden die Ergebnisse der Tourismusakzeptanz-Studie, die dieses Jahr in Scharbeutz durchgeführt wurde, öffentlich vorgestellt. Rund 100 Scharbeutzer waren der Einladung gefolgt und fanden sich abends zu der zweistündigen Veranstaltung in der Christian-Klees-Halle an der Scharbeutzer Strandallee ein.

Die Umfrage zur Tourismusakzeptanz war von der Gemeindeverwaltung Scharbeutz beim Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT, Kiel) in Auftrag gegeben worden, um zu untersuchen, welche Einstellung die Einwohner der Gemeinde Scharbeutz zum Tourismus haben und wie man eventuelle Missstände entdecken und beheben kann. Jeder zweite Haushalt (insgesamt 4.000)erhielten einen Fragebogen; 1.314 Personen nahmen teil und gaben vollständig ausgefüllte Fragebogen zurück. Die Daten wurden nach Alter, Wohnort und Art des Wohnsitzes (Haupt- und Nebenwohnsitz) gewichtet und sind repräsentativ für die Einwohner der Gemeinde Scharbeutz.

 



Einblick in die Umfrage-Ergebnisse

Die Studie ergab, dass 96% der Scharbeutzer gerne in der Gemeinde leben. 82% der Befragten schätzen die Bedeutung des Tourismus‘ für den Ort als hoch ein. Die eindeutige Mehrheit der Befragten (74%) sieht für Scharbeutz (eher) positive Effekte, eher/überwiegend negative Effekte geben nur 16% an. Die Wahrnehmung ändert sich allerdings, fragt man nach den Auswirkungen des Tourismus‘ für die Bürger persönlich. 48% der Befragten empfinden den Tourismus in seinen Auswirkungen auf die eigene Lebenssituation als negativ. Die Mehrheit der Befragten (64%) ist der Meinung, dass die Menge der Touristen in der Gemeinde Scharbeutz zu hoch ist. Als zu hoch empfunden wird vor allem die Anzahl der Tagestouristen (73%), die Anzahl der Übernachtungstouristen wird von einem deutlich geringeren Anteil der Befragten als zu zahlreich angegeben (35%). Zu den positiven Effekten des Tourismus zählen viele Befragten unter anderem die Förderung der lokalen Wirtschaft (85%), ein vielfältigeres Angebot an Gastronomie (76%) und eine gute Nahversorgung/Einkaufsmöglichkeiten (73%). 70% der Befragten sehen durch den Tourismus eine Imageförderung für den Ort und 62% nannten die Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen als positiven Effekt.

Als negativen Effekt nennen fast alle Befragten (98%) Verkehrsprobleme, fast genauso viele sind der Meinung, dass es im Ort durch die Touristen (zeitweise) zu voll bzw. überlaufen ist. Etwas mehr als zwei Drittel (69%) der Befragten fühlen sich durch die Touristen in ihrem Alltag gestört. Bei dem weit überwiegenden Teil wird diese Beeinträchtigung aber nur zeitweise/in der Saison wahrgenommen (55%), ganzjährig von den Touristen gestört fühlen sich 14% der Befragten. 91 % der Einwohner denken, dass durch den Tourismus manche Dinge teurer werden. 71 % der Befragten fühlen sich weniger gut oder schlecht über die touristischen Pläne in Scharbeutz informiert und wünschen sich künftig mehr lnformation, beispielsweise durch Presse, Newsletter und Dialog-/Diskussionsveranstaltungen.

Im Rahmen der Studie wurde auch die Meinung zu Veranstaltungen in der Gemeinde abgefragt. Dabei kam heraus, dass gut ein Viertel der Befragten sich inhaltlich von den Veranstaltungen angesprochen fühlt. Die Mehrheit der Befragten (60%) ist der Meinung, dass die Veranstaltungen eher etwas für Touristen sind. Bei der Frage, welche Veranstaltungen in Scharbeutz zukünftig häufiger stattfinden sollten, wurden Konzerte, Märkte und Theater/Kinoangebote besonders häufig genannt. 33% der Befragten nannten bei der Befragung auch Ideen bzw. generelle Verbesserungsvorschläge. Ein wichtiges Anliegen dabei waren (Veranstaltungs-) Angebote für Einheimische und Angebote für Familien/Kinder. Jeweils etwa jeder Fünfte äußerte Verbesserungsvorschläge in den Bereichen Strand und Verkehr. Für den Strand wurden vor allem Wünsche für mögliche Veranstaltungen genannt, im Verkehrsbereich ging es hingegen eher um allgemeine Aspekte wie kostenloser Parkraum für Einwohner. 18% machten Vorschläge im Bereich der Nachhaltigkeit. Ein wichtiges Anliegen dabei sind saisonunabhängige Angebote und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Einheimische und Saisonkräfte. Die gesamten Ergebnisse der Studie können hier nachgelesen werden: www.luebecker-bucht-partner.de/scharbeutzer-dialog. Auf der Website ist auch ein Link zur Video- Aufzeichnung der Auftaktveranstaltung hinterlegt.

 



Der Scharbeutzer Online-Dialog

Nachdem nun die Ergebnisse der Umfrage vorliegen, möchte die Gemeindeverwaltung gemeinsam mit der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (TALB) die Scharbeutzer Bürger weiter involvieren und mit ihnen im Austausch bleiben. Bei der Auftaktveranstaltung stellte Andre Rosinski, Vorstand der TALB, daher den geplanten Scharbeutzer Online-Dialog vor.

Hier sollen im Zeitraum Januar bis März 2023 zentrale Fragen und Themen gemeinsam diskutiert werden, die im Rahmen der Studie mehrheitlich als Brennpunkte genannt wurden. Die Anregungen der Bürger im Online-Dialog werden als Handlungsempfehlungen an die Gemeindeverwaltung gegeben, damit sie hier gemeinsam mit den politischen Gremien entschieden werden können.

Die Scharbeutzer Bürgermeisterin und der TALB-Vorstand hoffen, dass möglichst viele Scharbeutzer Bürger die Chance nutzen sich einzubringen, mitzureden und die Zukunft des Ortes mitzugestalten.

 



Der Online-Dialog ist in seiner Nutzung unkompliziert und in der Zeit maximal flexibel. Jeder kann dann, wenn es ihm im Alltag gerade möglich ist, die Dialog-Plattform besuchen, die Fragestellungen und bisherigen Kommentare lesen und seinen persönlichen Kommentar hinzufügen. So ist eine Beteiligung auch für voll Berufstätige und Familien mit kleinen Kindern gut möglich. Auch stilles Mitlesen, ohne selbst zu kommentieren, ist möglich. Wer am Scharbeutzer Online-Dialog teilnehmen möchte, kann sich über folgenden Link erst näher informieren und dann registrieren: www.luebecker-bucht-partner.de/scharbeutzer-dialog.



Die Registrierungsmöglichkeit endet am 14. Dezember. Eine Ergebnispräsentation des Scharbeutzer Online-Dialogs ist für April 2023 geplant. (PM/R.K.)


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