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„Wir in Bad Schwartau 2023“: Neue Wählergruppe tritt bei Kommunalwahl an

Anja Schlicht und Dr. Thomas Podella sind Vorstandsmitglieder der neuen Wählergruppe „WiBS“, mit der sie sich im Mai zur Wahl stellen.

Anja Schlicht und Dr. Thomas Podella sind Vorstandsmitglieder der neuen Wählergruppe „WiBS“, mit der sie sich im Mai zur Wahl stellen.

Bild: Stefan Setje-Eilers

Bad Schwartau. In Bad Schwartau gibt es eine neue Wählergruppe. Ihr Name: „Wir in Bad Schwartau 2023 (WiBS)“, wobei die 2023 auf die Kommunalwahl abzielt, die im nächsten Jahr am 14. Mai stattfindet.

Den Vorstand bilden Dr. Thomas Podelle und Tanja Schlicht, die hervorheben, dass die genannte Jahreszahl auch signalisieren soll, dass es etwas Neues in der politischen Parteienlandschaft der Stadt gibt: ein politischer Zusammenschluss, der die Stadt voranbringen will.

Uwe Podella betont dabei, dass die neue Wählergruppe mit der einstigen WBS, die kürzlich ebenfalls bekanntgegeben hat, bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr wieder antreten zu wollen, nichts zu tun hat. „Zu der Zeit, als wir uns Anfang September gegründet haben, spielte die WBS gar keine Rolle. Und in dieser doch eher konservativen Ecke sehen wir uns auch nicht.“

 



Vielmehr sei Anspruch ihrer neuen Wählergruppe, „dass wir eben keine Abspaltung von der CDU, von den Grünen oder von der SPD sind“, so Tanja Schlicht, „sondern es geht darum, dass zu treffende Entscheidungen gut überlegt und gerne auch diskutiert werden. Man darf ja auch unterschiedlicher Meinung sein. Aber eben immer zum Wohle der Stadt – unabhängig davon, in welcher Partei ich bin.“

Dr. Thomas Podella ist politisch betrachtet ein echtes Urgestein, war zunächst 30 Jahre Mitglied der Sozialdemokraten. „Bis zur Agenda 2010, dann war Schluss“, sagt er. Als Kommunalpolitiker in Bad Schwartau engagiert sich der 1955 geborene Theologe und Hochschul-Gymnasiallehrer, der seit 2018 Stadtverordneter ist und von 2011 bis 2017 Bürgerliches Ausschussmitglied war, seit 2005.

Tanja Schlicht dagegen betritt sogesehen Neuland. Aber: „Ich habe schon lange überlegt, mich politisch zu engagieren. Die Zusammensetzungen haben mich allerdings nie überzeugt. Ich bin eben nicht typisch SPD oder typisch Grün. Durch meine Arbeit mit Menschen sehe in Bad Schwartau vieles, was ich nicht schön finde – rein als Bürgerin.“ Die Stadt verkomme, begründet die 50-jährige Sozialpädagogin. „Wir haben unglaublich viel Leerstand und wir haben es phasenweise schmutzig in Bad Schwartau.“ Auch die Hängepartie mit dem VfL Bad Schwartau und dem SV Olympia Bad Schwartau und den Sportstätten, das Amtsgericht, „bei dem gefühlt gar nicht passiert“, störe sie.

 



Was aber beide am meisten kritisieren ist fehlende Transparenz seitens der Stadt. Als Beispiele ausbleibender Kommunikation, nennt Podella den Bau der Flüchtlingsunterkünfte im Stadtteil Marienholm. „Der Info-Termin dazu wurde mit dem Verweis, diesen nachholen zu wollen, einfach abgesagt. Der Termin wurde aber nie nachgeholt“, so Podella. Die Bürger würden nicht mit eingebunden. Auch eine auf der Homepage der Stadt angekündigte Info-Broschüre, die jährlich erscheinen soll, habe es nie gegeben.

„Es kommt keine Information an den Bürger. Ich wohne hier seit Jahren und krieg oftmals nichts mit, obwohl ich versuche, mich zu informieren“, beklagt auch Tanja Schlicht.

Sechs Schwerpunktthemen haben die beiden – mit einem weiteren Vorstandsmitglied, das sich noch bedeckt halten möchte, – herausgearbeitet, bei denen sie Handlungsbedarf sehen: Kinder und Jugend, Bildung und digitaler Fortschritt, Kultur und Festivals, eine nachhaltige Stadt­entwicklung, Integration und Inklusionen und schließlich unabhängig dem Wohle der Stadt verpflichtet zu sein.

 



Die WiBS hat aktuell rund ein Dutzend Mitglieder. „Zumeist Menschen, die bislang komunalpolitisch zwar nicht aktiv aber schon interessiert waren“, erklärt Tanja Schlicht und ergänzt: „Leute aus der Mitte. Das gesamtes Altersspektrum von 18 bis 78 Jahre.“

Wenigstens zwei Mitglieder sollten noch hinzukommen. Denn: „Wir haben 14 Wahlkreise und wollen alle besetzen. Im Februar wollen wir dann unsere entscheidende Jahreshauptversammlung abhalten, bei der wir die Kandidaten aufstellen und die Liste beschließen und diese fristgerecht bis zum Stichtag bis Ende März einreichen“, so Podella.

 



Wer die WiBS kennenlernen möchte: Die Wählergruppe lädt jeden ersten Dienstag im Monat ab 19 Uhr im örtlichen Restaurant „Long Horn“ zum öffentlichen Stammtisch ein. „Jeder, der Lust hat, sich zu beteiligen, und nicht nur jammern, sondern etwas machen oder Ideen einbringen möchte, ist bei uns herzlich willkommen“, so Tanja Schlicht abschließend.


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