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Reporter Timmendorf

Vandalismus am Dorfmuseum in Ratekau

Ratekau. „Wir sind alle ehrenamtlich hier und machen das aus Herzblut“, spricht Dieter Witt den rund 150 Mitgliedern des Dorfmuseums in Ratekau aus der Seele. Umso mehr ärgert ihn als Mitglied aus dem Vorstand des gemeinnützigen Vereins „Dorfmuseum der Gemeinde Ratekau“, wie der Zusammenschluss offiziell heißt, eine aktuelle Welle von Vandalismus auf dem Gelände des Dorfmuseums.

Die ersten Schadensfälle haben sich am 26. März ereignet, weiter ging es am 31. März, berichtet er. „Zuerst wurde eine Schutzplane für unsere Gartenmöbel aufgeschlitzt und eine Scheibe vom Backhaus eingeschmissen. Das waren die ersten Schäden, die aufgetreten sind. Dann, am 31. März sind Bretterzäune kaputtgetreten worden, die die Abfalltonnen des Dorfmuseums vor unerlaubten Zugriffen schützen sollen“, berichtet Witt. Denn auch die wurden vor einiger Zeit schon einmal komplett entwendet. Was jemand mit den entwendeten Mülltonnen anfangen will, ist Dieter Witt bis heute ein Rätsel.

Aber zurück zu den heutigen Fällen: Ob es eventuell irgendwelche Gruppen gibt, die das Dorfmuseum als Treffpunkt nutzen, ist ihm nicht bekannt.

Am Ostermontag jedenfalls musste er bei einem Rundgang mit seiner Golden-Retreiver-Hündin „Nala“ die nächsten Schäden festgestellen: wieder kaputte Scheiben. Vermutlich eingeworfen mit kleinen Steinen. Denn die wurden im Inneren der an sich verschlossenen Gebäude gefunden.

Um wen es sich bei den „Tätern“ handeln könnte, da kann das Vorstandsmitglied nur im trüben fischen. Überwachungskameras gibt es nicht. „Einiges deutet darauf hin, dass es sich um Kinderstreiche handeln könnte“, mutmaßt der Ratekauer. „Langeweile eben“, sagt er, ohne sich jedoch sicher zu sein. Ohnehin, „müssen wir hier leider immer mehr absperren, abriegeln, wegschließen, damit nichts zerstört wird“, sagt er und zeigt auf einen historischen Traktor in einem Gitterbeschlag.

„Ich bin schon dabei, und bitte die Anwohner in der Nachbarschaft, dass sie ein Auge darauf haben, ob vielleicht Jugendliche sich hier vermehrt treffen oder Kinder häufiger am Dorfmuseum spielen“, so der Ratekauer, der als Beweis Fußspuren von offensichtlich kleineren Füßen auf einem Acker am Haupthaus anführt. „Die lassen sich auch an anderen Stellen auf dem Museumgelände finden“, so der Ehrenamtler.

Kontrolliert wird das Museumsgelände nur bedingt. „Regelmäßig sind wir nur mittwochs hier. Da haben wir unseren wöchentlichen Arbeitsdienst.“ Und: „Wir haben ja auch eigentlich nichts dagegen, wenn sich Kinder und Jugendliche hier aufhalten – solange nichts kaputt gemacht wird.“

Auf mehrere Hundert Euro beziffert Dieter Witt mittlerweile die Kosten aller durch den Vandalismus der letzten Wochen entstandenen Schäden auf dem Museumsgelände, wenn „man einen normalen Handwerkerlohn zugrunde legt und alles repariert. Das ist schon arbeitsaufwändig. Allein so eine Scheibe neu einzusetzen. Das ist nicht mal eben in fünf Minuten erledigt“.

Während des Rundganges über den Museumshof kommen Dieter Witt dann doch ein paar Zweifel, ob die Theorie mit den spielenden Kindern stimmen kann. „Die Scheiben sind sehr klein und sehr dick. Die können eigentlich schon eine Menge vertragen. Die sind nicht so einfach einzuwerfen.“

Um möglicherweise Licht ins Dunkel zu bringen, will er nun noch einmal zu den Nachbarn gehen und fragen, ob ihnen nicht doch etwas aufgefallen ist, ob sie noch doch etwas von Randale mitbekommen haben.

Einige der Beschädigungen hat Dieter Witt bereits zur Anzeige gebracht. Die Polizei habe ihm versichert, hier nun vermehrt Streife zu fahren. Wer Näheres weiß oder beobachtet, wird gebeten, Kontakt zum Vorstand des Dorfmuseums aufzunehmen: www.dorfmuseum-ratekau.de. (SE)


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