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Harald Gerhardt ist Ehrenbürger der Gemeinde Ratekau

In Anerkennung seines großen und vielschichtigen Engagements für die Gemeinde Ratekau wurde Harald Gerhardt zum Ehrenbürger ernannt und nahm die entsprechende Urkunde von Bürgervorsteherin Gaby Spiller und Verwaltungschef Thomas Keller entgegen. (Foto: Stefan Setje-Eilers)

In Anerkennung seines großen und vielschichtigen Engagements für die Gemeinde Ratekau wurde Harald Gerhardt zum Ehrenbürger ernannt und nahm die entsprechende Urkunde von Bürgervorsteherin Gaby Spiller und Verwaltungschef Thomas Keller entgegen. (Foto: Stefan Setje-Eilers)

Ratekau. Nach der Verleihungsrichtlinie der Gemeinde Ratekau über Ehrungen und Auszeichnungen kann Bürgern, die sich um die Gemeinde und das Gemeinwohl besonders verdient gemacht haben, das Ehrenbürgerrecht verliehen werden. Entscheidend ist hierbei, dass ein spezifischer Bezug zu der Gemeinde Ratekau oder deren Bürger besteht und dass das besondere Gewicht der Verdiens­te über das durchschnittliche Engagement eines verantwortungsvollen Bürgers deutlich hinausgeht.
Auf dieser Grundlage hat die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung am 11. Dezember einstimmig beschlossen, Harald Gerhardt aus Ratekau, der sich über Jahrzehnte hinweg mit einem großen Engagement ehrenamtlich für die Gemeinschaft eingesetzt hat, das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Ratekau zu verleihen.
In seiner Laudatio am Ende des Neujahrsempfangs sagte Bürgermeister Thomas Keller: „In die Gemeinde Ratekau gekommen ist Harald Gerhardt 1965 als Schulleiter der ehemaligen kleinen Dorfschule der Ortschaft Häven. Er war dort nicht nur Schulleiter, sondern auch der einzige Lehrer. Der Sportunterricht lag ihm bereits dort am Herzen. Auf seinen Wunsch wurde vor der Schule eine Weitsprunggrube gebaut und gelaufen wurde auf dem Gehweg.
Nach der Schließung der Schule im Jahr 1967 und dem Wechsel an die Grundschule Ratekau wurde dieses Engagement weiter ausgebaut. Er war von 1967 bis 1981 Leichtathletiktrainer und konnte in dieser Zeit die Sparte erfolgreich ausbauen. Zu Buche stehen über 150 Kreismeister- und acht Landesmeistertitel.
Seit 1967, also seit über 50 Jahren, ist Harald Gerhardt Sportabzeichenprüfer und steht dafür in jedem Jahr von Mitte Mai bis zu den Herbstferien einmal wöchentlich auf dem Sportplatz zur Verfügung.
Vom TSV Ratekau ist er, nicht zuletzt aufgrund seiner rund 25-jährigen Vorstandstätigkeit, zum Ehrenmitglied ernannt worden. Er hat 1979 die Vereinszeitung ,Endspurt’ ins Leben gerufen und redaktionell gefüllt sowie zahlreiche Veranstaltungen unterstützt. Unter anderem gehörte er über 13 Jahre zum ersten Organisationsteam des Laufs „Rund-um-Ratekau“.
Sein Interesse und sein Engagement haben sich jedoch nicht auf den Sport beschränkt. Auch darüber hinaus hat er sich in besonderem Maße für die Gemeinschaft eingesetzt.
So ist er seit 1985 Vorstandsmitglied im Bürger- und Verkehrsverein Ratekau. Für die Gemeinde Ratekau war er von 1982 bis 1990 Mitglied im Dorfvorstand, davon sechs Jahre als Dorfvorsteher. Seit dieser Zeit wird das regelmäßig stattfindende Dorffest vom Dorfvorstand organisiert.
Darüber hinaus hat er von 1991 bis 2012, also 21 Jahre lang, die Aufgabe des Schiedsmanns für die Gemeinden Ratekau und Timmendorfer Strand wahrgenommen. Mit seinem ruhigen, besonnenen und ausgleichenden Wesen war ihm gerade dieses Amt als Streitschlichter wie auf den Leib zugeschnitten.
Im Gegensatz zu dieser Aufgabe steht dazu sein jahrzehntelanger Einsatz für die Umwelt und den Naturschutz in der Gemeinde. Die Vogelwelt am Ruppersdorfer See liegt ihm dabei besonders am Herzen. Seit der Wiedervernässung des Sees im Jahr 1988 hat Harald Gerhardt die Entwicklung des Sees aus ornithologischer Sicht begleitet.
Neben der regelmäßigen Erfassung der Vogeldaten bietet er zweimal im Jahr kostenlose Führungen ,Rund um den Ruppersdorfer See’ an, die stets sehr gut besucht sind. Er möchte dabei vor allem für die Schönheit der Natur begeistern und nebenbei Wissen über die ökologischen Zusammenhänge am Ruppersdorfer See vermitteln.
Bekannt ist Harald Gerhardt aber vielen als ,Museumsdirektor’. Seit 2000 ist er Leiter des Dorfmuseums der Gemeinde Ratekau, seit Oktober 2011 als Vorsitzender des Vereins ,Dorfmuseum Ratekau’.
Nicht ohne Grund, denn die Initiative für ein Heimatmuseum ist von ihm ausgegangen. Er hat bereits vor vielen Jahren angefangen, sich für die Geschichte der Gemeinde zu interessieren, Texte, Bilder und Exponate aus früheren Zeiten zu sammeln, zunächst von zu Hause aus, später im Haus neben dem Rathaus, in dem heute das DRK untergebracht ist.
Über die Geschichte der Gemeinde hat er drei Bücher veröffentlicht, einen Bildband, ein Buch zur Schulentwicklung in der Gemeinde Ratekau und, besonders zu empfehlen, Geschichten ,Rund um das Ratekauer Rathaus’.
Auf all diese Aktivitäten aufbauend ist die Idee entstanden, ein Dorfmuseum zu errichten. Auf einem Areal der Gemeinde wurde am 22. Juni 2001 das neue Gebäude eingeweiht. Eigentlich ein altes Gebäude, denn es wurde eine 200 Jahre alte Rauchkate in Luschendorf, ein reetgedecktes Fachwerkgebäude, abgebaut und in Ratekau wiederaufgebaut.
In den letzten 17 Jahren hat sich das Dorfmuseum zu einem Schmuckstück und für die Gemeinde sehr wertvollen Platz entwickelt. Mit der Anlage des Bauerngartens und den Erweiterungen (Backhaus, Werkhaus, Schmiede, Remise) ist die Geschichte der Gemeinde lebendig geworden. Geschichte zum Anfassen.
Dazu tragen auch die vielen Veranstaltungen bei, die vom Dorfmuseum durchgeführt werden, wie zum Beispiel Museumstage, Lesungen, Frühschoppen mit Musik, Klönschnack bei Punsch und Heißwecken und nostalgischen Spielenachmittagen. Für Kinder der Kindergärten und Schulen sowie Einheimische und Besucher werden Führungen und Kurse angeboten. Gerade die Arbeit mit den Kindern liegt Harald Gerhardt als langjährigem Konrektor der Grundschule Ratekau besonders am Herzen.
Unter seiner Leitung hat sich ein ehrenamtliches Team organisiert, dass sich mit großem Engagement und viel Freunde um die Anlage kümmert.
Angesprochen auf die vielen Aktivitäten hat Harald Gerhardt einmal gesagt: ,In so einem Dorfmuseum, da muss Leben sein, sonst ist das alles rausgeschmissenes Geld’. Das stimmt natürlich, ich würde es aber gerne wie folgt ergänzen wollen: Das was Du, lieber Harald, in den letzten Jahrzehnten für die Gemeinde Ratekau ehrenamtlich in Deiner Freizeit geleistet hast, ist mit Geld nicht zu bezahlen. Deswegen haben wir das auch gar nicht erst versucht...
Mit Deinen vielfältigen Tätigkeiten hast Du das Leben in der Gemeinde Ratekau aktiv und vor allem nachhaltig mitgestaltet und geprägt. Obwohl Du ohne Zweifel mit Stolz und Genugtuung auf das Erreichte zurückschauen kannst, bist Du in Deiner Art stets freundlich, zurückhaltend und bescheiden geblieben. Das mag auch der Grund dafür sein, dass es viele Menschen gibt, gerade bei Deiner Arbeit im Dorfmuseum, die gerne mit Dir zusammen die vielen Aufgaben wahrnehmen.
Lieber Harald, Du bist ein Vorbild und wir sind sehr froh darüber, Dich in unserer Gemeinschaft zu haben.
Die Gemeindevertretung hat Deine Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde einstimmig entschieden. Tenor aus allen Fraktionen war dabei ,Der hat es wirklich verdient!’
Dem schließe ich mich an, danke Dir im Namen der Gemeinde Ratekau für Deine Leistungen und freue mich zugleich darüber, Dir heute die Urkunde aushändigen zu dürfen.“


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