Ratekau. Die in der Gemeinde Ratekau lebende Autorin Lena Johannson hat der Schul- und Gemeindebücherei Ratekau ein Regal voller Krimis als Spende übergeben. Insgesamt 100 spannende Schmöker nahmen Edda Thimm und ihre Mitarbeiterin Evgenia Gurfinkel sowie von der Gemeinde Bürgermeister Thomas Keller und Sonja Sesko mit dem stellvertretenden Schulleiter Heiko Kügler entgegen.

Ein Jahr lang war Lena Johannson auf der Suche nach dem herausragenden Kriminalroman 2018. Jetzt sind über 400 Bücher gelesen, Nominierte und Gewinner stehen fest.
Hintergrund: Friedrich Glauser (1896-1938) gilt als einer der Begründer des deutschsprachigen Kriminalromans. Was er mit Ratekau zu tun hat? Ab jetzt einiges. Die Ratekauer Bestseller-Autorin ist Teil des Vereins zur Förderung deutschsprachiger Kriminalliteratur „Das Syndikat“, der am 2. Februar 1986 in Stuttgart gegründet wurde. Rund 800 Mitglieder zählt er heute und verleiht mit den Friedrich-Glauser-Preisen, kurz „Glauser“ genannt, alljährlich die höchstdotierten Autorenpreise für Werke des Genres. Zu den Preisträgerinnen und -trägern gehörten unter anderem Martin Suter und Nina George.

„Das Syndikat“ möchte die Krimisparte fördern, ihr zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen und sie als Literaturgattung würdigen. Das Besondere: Die Preise werden von Kollegen und Kolleginnen vergeben. So kommt es, dass Lena Johannson zwischen Dezember 2017 und November 2018 456 Bücher in Empfang genommen hat, die alle um den Titel „Herausragender Kriminalroman“ kämpften.
Kann man über 450 Bücher denn überhaupt lesen? „Nein“, sagt Johannson lachend, „muss man auch gar nicht. Es geht ja um ein markantes Werk, das positiv aus der Masse hervorsticht. Da reichen oft schon 20 bis 30 Seiten, um zu wissen: Der Krimi ist es nicht.“ Trotzdem eine große Aufgabe, die alle fünf Juroren ehrenamlich geschultert haben. Im Januar fand im dicht verschneiten bayerischen Ebersberg die finale Sitzung statt, bei der man sich auf Nominierte und Gewinner geeinigt hat. Der Sieger wird am 13. April im Rahmen der „Criminale“ gekürt. Das jährliche Krimifestival, das jedes Jahr in einer anderen Stadt stattfindet, bietet Fachbesuchern ebenso wie Krimifans ein Programm mit über 80 verschiedenen Veranstaltungen. Dazu gehören Workshops – von Waffenkunde über Profiling – und natürlich Lesungen und Signierstunden.
Lena Johannson wird bei der großen Preisverleihungsgala in Aachen mit auf der Bühne stehen, um die Laudatio zu halten. „Das ist die Kür nach der Pflicht“, sagt sie. „Die vielen Bücher, die sich bei mir stapeln, möchte ich bis dahin sinnvoll untergebracht haben.“ Die restlichen Werke gehen ebenfalls an öffentliche Einrichtungen. Dass die Gemeinde Ratekau mit einhundert Büchern die größte Einzelspende bekommt, war der Schriftstellerin von Anfang an klar. „Ratekau ist einfach großartig, ich lebe sehr gerne hier. Ein Ort oder eine Gemeinde kann aber nur so gut sein wie die Gemeinschaft der Einwohner. Wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet, fühlen sich alle wohl.“

 
Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller bedankte sich gemeinsam mit Edda Thimm für die Spende und sagte: „Natürlich ist es gut für eine Gemeinde, bekannte Gesichter zu haben. Noch besser ist es, wenn diese bekannten Gesichter sich auch noch mit einbringen.“
Der Bücherei in der Cesar-Klein-Schule ist Lena Johannson seit der Eröffnung verbunden, hat hier mit Schülern unter anderem eine eine Schreibwerkstatt durchgeführt und zu Lesungen eingeladen. „Hier ist der spannende Lese-Nachschub bestens aufgehoben“, sagt sie.
Ausführliche Infos über Lena Johannson lassen sich auf www.lena-johannson.de finden, mehr über das Syndikat und die Preise gibt es unter www.das-syndikat.com.