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Reporter Timmendorf

Parteien äußern sich zum ETC-Bürgerentscheid in Timmendorfer Strand

Am 26. Mai, am Tag der Europawahl, geht es beim erneuten Bürgerentscheid um die Zukunft des Eissport- und Tenniscentrums. (Foto: René Kleinschmidt/Archiv)

Am 26. Mai, am Tag der Europawahl, geht es beim erneuten Bürgerentscheid um die Zukunft des Eissport- und Tenniscentrums. (Foto: René Kleinschmidt/Archiv)

Timmendorfer Strand. Beim erneuten Bürgerentscheid am 26. Mai geht es in der Gemeinde Timmendorfer Strand wieder um die Zukunft des Eissport- und Tenniscentrums (ETC). Die Gemeindevertretung hatte mit einer Stimme Mehrheit (13 zu 12) eine Gegenfrage zugunsten eines Neubaus verhindert. Zum ETC-Bürgerentscheid erreichten uns Pressemitteilungen von FDP, SPD, CDU und Die Grünen.
„Bereits einen Tag, nachdem der Gemeinderat beschlossen hat, einen Bürgerentscheid über die Grundsanierung des ETCs durchzuführen, beginnt die CDU mit einer Gegenkampagne. Laut einer CDU-Pressemitteilung wird ein totaler Umbau des ETC im Rahmen einer ,Quartiersentwicklung’ mit einem ,Finanzierungskonzept’ vorgeschlagen,“ heißt es in der Pressemitteilung der FDP. Deren Ortsvorsitzender Ulrich Herrmann sagt: „Wenn jetzt völlig neu geplant werden soll und Investoren für ein Hotel gesucht werden sollen, wird damit die unverzügliche Grundsanierung des ETC verhindert und die zwei Millionen Euro Fördergeld sind weg. Bei einer völligen Umgestaltung der beiden Gebäudeteile würden langwierige Ausschreibungs- und Planungsprozesse in Gang gesetzt werden und die Sanierung in weite Ferne rücken. Die Mehrkosten für die Hallenerweiterung mit Glasdach sind durch Haushaltsmittel nicht abgedeckt und kann deshalb nicht beauftragt werden.“ Die FDP steht weiter zur Grundsanierung des Eissport- und Tenniszentrum und erteilt den „Finanzierungskonzepten“ der CDU eine Absage, heißt es abschließend.
Die SPD beobachtet die Entwicklung der zu erwartenden Kosten einer Sanierung des ETC, hinsichtlich der immer höher werdenden Haushaltsbelastung für die Gemeinde, mit großer Sorge. Bereits seit 2013 setzt sich die SPD für einen die Gemeindefinanzen schonenden und gleichermaßen attraktiven Neubau, „der das Timmendorfer Freizeitangebot nicht nur sichert, sondern erweitert“, ein. Scharfe Kritik übt daher der SPD-Fraktionsvorsitzende Jörn Eckert: „Da sich die CDU gegen die Gegenfrage (für einen Neubau, Anm. d. Red.) entschieden hat, gibt man den Befürwortern eines Neubaus keine Chance mit ihrer Wunschlösung am Bürgerentscheid teilzunehmen. Diese werden nun entweder gar nicht zur Abstimmung gehen, oder sie stimmen mit Nein.“ Aus guten Gründen hätten sich die ETC-Neubau-Befürworter ja gegen eine Sanierung entschieden - dürfen ihr Votum dazu nun aber nicht abgeben. Die SPD ist sich außerdem sicher, dass die ursprünglich angedachten rund 11 Millionen Euro Sanierungskosten sehr wahrscheinlich nicht ausreichen werden. „Die einseitige Fragestellung im Bürgerentscheid gleicht einem Ritt auf der Rasierklinge, denn es ist völlig offen, wie sich die Neubau-Verfechter bei der Abstimmung verhalten werden,“ so SPD-Ortsvereinsvorsitzender Julian Bachert und SPD-Fraktionsvorsitzender Jörn Eckart.
Von „teilweise unsachliche und polemische Äußerungen von Vertretern einiger Parteien und Wählergemeinschaften zum bevorstehenden dritten Bürgerentscheid“ schreibt die CDU in ihrer Pressemitteilung.. Die CDU wünscht sich von der Politik mehr Sachlichkeit hinsichtlich der öffentlichen Informationen zur Sanierung des ETCs. „Ich wünsche mir eine ehrliche Debatte über die Zukunft des ETCs bzw. über den Fortbestand des Tennis- und Eishockeysports in unserer Gemeinde,“ erklärt Christian Freitag, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes. „Für die CDU gilt, dass wir bereits den im zweiten Bürgerentscheid bekundeten Willen der Bürger zum Erhalt des ETCs erfüllen wollen. Verwaltung und Politik sind gefordert, gemeinsam ein wirtschaftlich vertretbares Konzept vorzulegen. Ein erster Entwurf wurde von Seiten der Verwaltung vor der letzten Gemeindevertretung kurzfristig vorgelegt. Dieses Konzept wurde in den Grundzügen bereits 2015 von einer Städteplanerin im Tourismusausschuss vorgestellt, jedoch leider nicht konsequent weiterverfolgt,“ so Freitag in der Pressemitteilung der CDU.
„Nachdem die Gemeindevertretung mehrheitlich eine Umsetzung des letzten Bürgerentscheids verhindert hat, wollen die Initiatoren mit diesem Entscheid endlich den Eis- und Tennissport in Timmendorfer Strand retten,“ heißt es in der Pressemitteilung der Timmendorfer Grünen. „Die Umsetzung des Bürgerwillens wurde von den Sanierungsgegnern durch die Nicht-Behandlung gezielt verhindert, denn das Ergebnis eines Bürgerentscheids bindet die Gemeinde immer nur für zwei Jahre. Jetzt ist daher ein erneuter Entscheid notwendig, um die Gemeindevertretung wieder an den Willen der Bürgerinnen und Bürger zu binden. Den Sanierungsgegnern ist es misslungen, eine akzeptable Gegenfrage für den Bürgerentscheid zu formulieren, die ihre Position darstellt.“ Die GRÜNEN bezweifeln daher, dass diese ein mehrheitsfähiges Alternativ-Konzept zur Sanierung vorstellen könnten, dass dem Eis- und Tennissport in Timmendorfer Strand eine Zukunft garantieren wird. „Können die Timmendorferinnen und Timmendorfer sich darauf verlassen, dass der Erhalt des ETC gesichert ist, wenn der Bürgerentscheid scheitert?“ fragt Nicole Derber als Sprecherin der GRÜNEN.


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