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Reporter Timmendorf

Viel zu tun auf Stockelsdorfs Spielplätzen

Stockelsdorf. Vom 13. auf den 14. September haben bislang Unbekannte in Stockelsdorf den Spielplatz Rehsprung verwüstet. Unter anderem wurden die Autoreifen, die als Sitzflächen des dortigen Schaukelringes dienten, in Brand gesetzt und der Sitz der Seilbahn angekokelt.
„Anliegern zufolge sollen die Täter mit Motorrollern unterwegs gewesen sein“, berichtet Marco Timme. Der stellvertretende Bauhofleiter ist einer von drei qualifizierten Spielplatzprüfern der Gemeinde Stockelsdorf.
Den Vandalismus-Vorfall nahm er jetzt zum Anlass, einmal gemeinsam mit Stockelsdorfs Bürgermeisterin Julia Samtleben über die Situation der Spielplätze in der Gemeinde zu informieren.
Denn auch ohne derartige Zerstörungswut haben er und seine Kollegen vom Bauhof alle Hände voll zu tun, damit der Betrieb auf jedem Spielplatz sicher gewährleistet ist. Schließlich gibt es in der Gemeinde Stockelsdorf nicht weniger als 43 Spielplätze – neben den öffentlichen an jeder Schule und an jedem Kindergarten sowie jeweils einen in jeder der elf Dorfschaften.
Timme ist mit seinem Team für die regelmäßige Kontrolle der Plätze und Spielgeräte zuständig. So werden die drei am stärksten genutzen Spielplätze einer täglichen Prüfung unterzogen, die anderen wöchentlich. Zusätzlich gibt es einmal im Monat eine Funktionskontrolle aller Gerätschaften.
Und da kommt einiges an Arbeit zusammen. Zumeist sind es die mittlerweile in die Jahre gekommenen Teile aus Kiefernholz, die ausgetauscht werden müssen. Per Klopfmethode oder mit dem Taschenmesser werden sie auf Herz und Nieren gestestet. Klingt das Holz hohl, wird es ersetzt.
Aber auch andere Kriterien müssen beachtet werden. So darf eine „Reckstange“ an einem Klettergerüst niemals mitdrehen oder etwa der Sitz einer Seilbahn bei Belastung eine Mindesthöhe von 35 Zentimeter nicht unterschreiten. Am Spielplatz Max-Hamerich-Straße ist das längst nicht mehr der Fall. Auch ohne Gewicht hängt der Sitz hier bereits weit durch. „Wir haben das Seil der Bahn schon so oft gespannt, dass es sich nicht weiter spannen lässt“, erklärt Timme. Die Seilbahn ist daher gesperrt, beziehungsweise wird aktuell abgebaut und durch eine neue ersetzt. „Genügend Platz ist vorhanden. Daher überlegen wir, ob wir hier nicht gleich zwei Seilbahnen installieren, damit quasi Rennen gefahren werden können. Seilbahnen sind das Highlight auf unseren Spielplätzen. Die Kosten für eine zweite Bahn wären nicht wesentlich höher als für eine“, so der Baufhof-Vize.
Denn neben der Anschaffung sind es vor allem Montagekosten, die den Preis ausmachen. So kostet die Bahn selbst rund 10.000 Euro – weitere 6.000 Euro kommen für die Montage hinzu. Schließlich sind Timme und sein Team lediglich für die Kontrolle, Pflege und den Austausch von maroden Teilen zuständig. Nicht aber für den Aufbau neuer Geräte.
Grund: Bei über 40 Spielplätzen bleibt dem Trio dafür keine Zeit. „Das haben wir einmal gemacht. Das war die neue Kletterburg am Spielplatz Rehsprung – äußerst zeitraubend und damit für uns nicht noch einmal leistbar.“
Stichwort „Montagekosten“: Die Gemeinde Stockelsdorf investiert so einiges in ihre Spielplätze. Allein in die Instandhaltung und ohne Neuanschaffungen sind in diesem Jahr bereits 63.000 Euro geflossen. Weitere rund 6.500 Euro hat Timme noch für 2019 eingeplant.
Und damit kommt die öffentliche Hand noch gut weg. Um die Spielplätze im kommenden Jahr auf Vordermann zu bringen, hat er bereits eine Liste erstellt und kommt aktuell auf 137.000 Euro.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich Vorfälle sinnloser Zerstörungswut, wie der auf dem Spielplatz Rehsprung, nicht wiederholen und diese Summe noch weiter erhöht werden muss.


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