Ein langes und gesundes Leben führen - diese 6 Punkte sollte jeder berücksichtigen

Simon Krüger 876

Bild: pixabay.com @ Shad0wfall

Wir alle können etwas dafür tun, um die Chance auf ein langes und gesundes Leben zu erhöhen. Der medizinische Fortschritt der letzten Jahrzehnte ist beachtlich und Deutschland schneidet diesbezüglich auch auf internationaler Ebene gut ab. Neben medizinischen Optionen gibt es Maßnahmen, die gegebenenfalls einen Lebenswandel erfordern, aber langfristig positive Auswirkungen auf Körper und Psyche haben. Generell sind es im Endeffekt viele Faktoren, welche für ein gesundes und langes Leben von Bedeutung sind. 6 davon sollen in diesem Artikel näher ausgeführt werden.
 
Impfungen schützen vor gefährlichen Krankheiten
Impfungen sind aktuell weltweit ein Thema und in Deutschland ist das nicht anders. Gerade geht es ohnehin turbulent zu, da die AstraZeneca-Impfungen gestoppt wurden, da sie in Verdacht stehen, Blutgerinnsel in Hirnvenen zu verursachen. Das sollte jedoch kein Grund sein, um auf Impfungen zu verzichten, da diese einen zuverlässigen Schutz vor Erkrankungen versprechen. Zudem sind die "altbewährten" Impfungen ohnehin schon seit langer Zeit im Umlauf und konnten sich im Laufe der Jahre als sichere Option herausstellen. Wogegen man sich letztendlich impft, hängt im eigenen Ermessen ab, aber Impfschutz gegen bestimmte Erkrankungen ist zumindest bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen sehr nahezulegen, darunter Diphtherie, Masern, Mumps, Röteln, Tetanus und Keuchhusten.
 
Bei einigen der genannten Erkrankungen handelt es sich um lebensgefährliche Krankheiten. Ein gutes Beispiel dafür wäre Tetanus, welcher auch als Wundstarrkampf bezeichnet wird und unbehandelt zum Tod führt. Tetanus kennzeichnet sich durch langanhaltende sowie schmerzhafte Muskelkrämpfe und kann bereits durch kleine Verletzungen in den Körper eintreten. Glücklicherweise liegt eine zuverlässige Impfung gegen Tetanus vor, sodass man sich vor der Krankheit schützen kann. So oder so ähnlich verhält es sich auch mit vielen anderen Krankheiten. Corona ist also nicht das einzige gesundheitliche Problem, bei dem eine Impfung in Erwägung gezogen werden sollte. Es gibt zahlreiche weitere Krankheiten, die ein Risiko darstellen können. Es bietet sich daher an, mit seinem Hausarzt über das Thema Impfungen zu sprechen und gemeinsam zu schauen, wo noch Impfbedarf besteht.
 
Impfungen sind gegebenenfalls auch bei Reisen ins Ausland zu empfehlen, da beispielsweise aufgrund der klimatischen Bedingungen andere - in Deutschland nicht existierende oder unübliche - Risiken vorliegen. Zwei Beispiele dafür wären Malaria und Tollwut. Während sich bei Malaria unter anderem die Einnahme von Medikamenten anbietet, sollte bei Verdacht auf Tollwut umgehend eine Prophylaxe durchgeführt werden. Tollwut gehört zu den wenigen Erkrankungen, die ohne rechtzeitige Prophylaxe immer tödlich enden. Sollte die Krankheit bereits ausgebrochen sein, können nur noch die Symptome gelindert werden und die extrem wenigen Tollwutüberlebenden haben massive bleibende Schäden davongetragen. Wer von einem potenziell tollwütigen Tier in einem Risikogebiet wie Südostasien gebissen wird, sollte daher immer ärztliche Hilfe in Form einer Prophylaxe in Anspruch nehmen. Eine solche ist zwar nicht angenehm, kann aber im Ernstfall Leben retten. Im Bereich der Tollwut ist die Medizin weit fortgeschritten, sodass wenn eine Prophylaxe rechtzeitig durchgeführt wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen ist, dass es nicht zu einem Ausbruch kommt.
 
Ausgeglichene Work-Life-Balance wichtig für die psychische Gesundheit
Es ist kein Geheimnis, dass sich Depressionen immer mehr zu einer Volkskrankheit entwickeln beziehungsweise bereits eine sind. Depressionen werden oftmals unterschätzt, kommen aber bei Millionen von Deutschen vor und sind alles andere als selten. Frauen sind prozentuell gesehen jedoch weit häufiger - etwa doppelt so oft - betroffen wie Männer. Zudem wird das Risiko bei älteren Menschen oft nicht ernst genommen oder gar als im Alter gängige Verbitterung "abgetan". Das ist einer der Gründe dafür, dass die Erkrankung bei älteren Menschen oftmals unerkannt bleibt und es somit nicht zu einer Behandlung kommt. In einigen Fällen kann das sogar zu Suiziden führen.
 
Doch ungeachtet vom Alter ist es wichtig, das Thema Depression immer ernst zu nehmen und sich Hilfe zu suchen oder Betroffene zu unterstützen und beispielsweise dazu animieren, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Diesbezüglich ist Deutschland gut aufgestellt, aber damit ein Problem gelöst werden kann, sollte man im Regelfall an der Ursache ansetzen. Eine häufige Ursache für Depressionen und andere psychische Erkrankungen ist eine schlechte Work-Life-Balance. Es lässt sich nicht bestreiten, dass in Deutschland teilweise ein starker Leistungsdruck vorliegt. Das hängt insbesondere mit der Arbeit zusammen und Menschen in Führungspositionen, die eine große Verantwortung zu tragen haben, sind überproportional häufig betroffen. Neben Depressionen gilt es diesbezüglich auch den Burnout zu nennen. Nicht selten führt Überanstrengung bei der Arbeit beziehungsweise eine schlechte Work-Life-Balance zu einem Burnout, dessen Folgen ebenfalls nicht unterschätzt werden dürfen.
 
Im Grunde sollte also jeder versuchen, eine gesunde Work-Life-Balance beizubehalten. Das ist zugegebenermaßen nicht immer einfach und ab und zu Ausnahmen zu machen, ist prinzipiell möglich. Allerdings sollte man in der Lage sein, eine Grenze zwischen "beiden Welten" zu ziehen. Das ist zugegebenermaßen nicht immer einfach, aber ohne ist es nun mal kaum möglich, nach der Arbeit zur Ruhe zu kommen. Das kann nicht nur zu psychischen Problemen per se, sondern auch zu anderen ernstzunehmenden Beschwerden wie beispielsweise Schlafstörungen führen. Solche gelten ebenfalls als Volkskrankheit und sind ein weiterer Punkt, der zu einem langen und gesunden Leben beitragen kann.
 
Gesundes Schlafverhalten kommt uns physisch und psychisch zugute
Schlaf ist lebenswichtig und trägt dazu bei, dass sich unser Körper regeneriert. Während des Schlafens erholen sich sowohl unsere Abwehrkräfte als auch der Stoffwechsel. Zudem verarbeitet das Gehirn die Erlebnisse des Tages. Wer nicht genügend Wert auf ein gesundes Schlafverhalten legt, riskiert neben körperlichen Problemen auch psychische Beschwerden. Generell können die Auswirkungen von Schlafmangel fatal sein. Die möglichen Folgen reichen von Herz-Kreislauf-Problemen bis zu Suizidgedanken. Jeder von uns sollte daher versuchen, ausreichend zu schlafen und dabei auch Wert auf die Schlafqualität legen. Alkoholiker beispielsweise haben nicht unbedingt Probleme mit dem Einschlafen, können sich während des Schlafs jedoch nicht erholen, da der Körper mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt ist, was einer Regeneration entgegenwirkt.
 
Schlafprobleme sind in unserer Gesellschaft leider allgegenwärtig und können mit den unterschiedlichsten Ursachen zusammenhängen. Ein Risikofaktor wäre beispielsweise Stress, der wiederum durch Faktoren wie eine schlechte Work-Life-Balance begünstigt wird. Das ist jedoch nur einer von zahlreichen Gründen, die zu einer Schlafstörung führen können. Weitere potenzielle Ursachen wären ein ungesunder Lebensstil, die regelmäßige Einnahme von Alkohol, Nikotin und/oder Koffein, Schichtarbeit, das Fehlen eines Rhythmus, diverse Erkrankungen und eine unpassende oder ungewohnte Schlafumgebung. Wie Schlafstörungen letztendlich angegangen werden, sollte sich also am besten immer nach der Ursache richten, wobei eine Behandlung mit Präparaten prinzipiell möglich ist. Starke Schlafmittel wie Benzodiazepine sollten jedoch mit Vorsicht genossen werden, da solche unser Schlafverhalten langfristig schädigen und zu einer Sucht führen können. Sie bieten sich also höchstens als kurzfristige Lösung an, während die Einnahme von natürlichen Präparaten wie Baldrian auch eine langfristige Option darstellen.
 
Neben der Einnahme von Medikamenten gibt es noch weitere Maßnahmen, die dabei helfen können, einen gesunden und "langen" - im Regelfall sind um die sieben bis neun Stunden optimal - Schlaf zu gewährleisten. Diesbezüglich gilt es insbesondere Entspannungstechniken zu nennen. Unter anderem autogenes Training und Meditation sind zwei gute Wege, um zur Ruhe zu kommen und dadurch bessere Voraussetzungen für einen gesunden Schlaf zu haben. Das hilft jedoch nicht immer und sollten reguläre Maßnahmen nicht mehr genügen, empfiehlt sich die Behandlung durch einen Facharzt. Ob es sich dabei um einen Psychologen oder Arzt anderer Fachrichtung handelt, hängt in erster Linie von der Ursache der Schlafstörungen ab. Es ist jedoch nicht unüblich, Fachärzte mehrerer Richtungen aufzusuchen, um Schlafprobleme beziehungsweise damit zusammenhängende Krankheiten zu beseitigen.
 
Sportliche Betätigung hält uns fit
Nicht jeder von uns macht in seiner Freizeit gerne Sport, aber sofern einen gesundheitliche Einschränkungen nicht daran hindern, gibt es eigentlich keinen triftigen Grund, um darauf zu verzichten. Es gibt eine überwältigende Anzahl an Fitnessübungen und Sportarten, sodass sich für jeden Geschmack etwas finden lässt. Anfangs braucht es zwar Überwindung, um regelmäßig Sport zu treiben, mit der Zeit fällt es jedoch einfacher. In jedem Fall kann es sich lohnen, langfristig dranzubleiben, da Sport beispielsweise unser Immunsystem stärkt, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren kann und im besten Fall dazu beiträgt, ein gesundes Gewicht zu erreichen oder zu halten.
 
Das einzige Problematische am Sport ist, dass manche Personen das Ganze falsch angehen und unter anderem mit zu hohen Gewichten trainieren oder exzessiv - ohne Rücksicht auf Erschöpfung - am Laufband rennen. Entsprechende Praktiken sind nicht empfehlenswert, da sie der Gesundheit schaden können und nur selten Erfolg versprechen. Schließlich braucht unser Körper auch Zeit, um sich zu erholen. Es ist daher zumindest außerhalb des Leistungssports besser, Workouts auf drei bis vier Tage in der Woche zu beschränken. Auf diese Weise hat der Körper genug Zeit, um sich zu erholen.
 
Wer Sport nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus "ästhetischen" Gründen durchführt, sollte sich bewusst sein, dass das Vorhaben mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden ist. Es reicht nicht aus, nur regelmäßig Sport zu treiben, um einen merklich fitten Körper zu bekommen. Weitere wichtige Aspekte wären der Verzicht auf Genussmittel wie Alkohol, eine gesunde Ernährung, ausreichend Ruhephasen und ein gutes Schlafverhalten.
 
Verzicht auf Alkohol, Nikotin und sonstigen Drogen ist nahezulegen
Es gibt sowohl legale Drogen wie Alkohol und Nikotin als auch illegale wie Cannabis oder Kokain. Zwar gibt es Ausnahmefälle - Hanf hat beispielsweise auch einen medizinischen Nutzen - aber grundsätzlich wirken die verschiedenen Drogen einem langen und gesunden Leben entgegen. Ganz zu schweigen davon, dass sie eine Sucht auslösen können. Sämtliche Suchtmittel sind also mit Vorsicht zu genießen, da sie uns sowohl physisch als auch psychisch schaden können. Ein gelegentliches Glas Wein ist zwar nicht unbedingt problematisch, aber bei höheren Mengen und regelmäßiger Einnahme ist es schon eine andere Geschichte.
 
Auf der anderen Seite lässt sich nicht leugnen, dass "Drogenkonsum" - beispielsweise in Form des Feierabendbiers - nichts Ungewöhnliches ist. Für viele Menschen stellt es also keine Option dar, einfach damit aufzuhören In solchen Fällen sollte man versuchen, seinen Konsum zu reduzieren, um dadurch das Risiko von gesundheitlichen Problemen zu lindern. Prinzipiell bietet es sich auch hier an, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Ärzte unterliegen der Schweigepflicht und sind somit auch bei sensibleren Themen ein kompetenter Ansprechpartner. Im Bereich der Sucht ist das deutsche Gesundheitssystem in jedem Fall gut aufgestellt. Es gibt zahlreiche Beratungsstellen und auch an stationären Einrichtungen zur Rehabilitation mangelt es nicht. Allerdings kann es je nach Region Zeit brauchen, um einen Platz zu bekommen.
 
Ernährung spielt immer eine Rolle
Kaum ein Faktor wirkt sich so stark auf unsere Gesundheit aus wie die Ernährung. Leider gibt es auf der anderen Seite auch kaum etwas, was häufiger vernachlässigt wird. Immer mehr Deutsche haben mit Übergewicht zu kämpfen und bei einigen ist der Konsum von Fastfood und Softdrinks etwas Alltägliches. Beides findet sich in unseren Supermarktregalen und in zahlreichen Schnellrestaurants - an Auswahl mangelt es nicht. Dabei kann eine gute Ernährung maßgeblich zu unserer Lebensqualität beitragen und dabei helfen, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Grundsätzlich gilt, dass jeden Tag mehrere Portionen Obst oder Gemüse verzehrt werden sollten. Das allein reicht jedoch nicht aus, da es im Endeffekt auf eine ausgewogene Ernährung ankommt.
 
Wie eine solche letztendlich auszusehen hat, hängt von den vorherrschenden Rahmenbedingungen ab. Vegetarier oder Veganer beispielsweise haben weniger Optionen als Menschen, die Fisch, Fleisch und Tierprodukte verzehren. Das bedeutet jedoch nicht, dass solche Lebensmittel zwangsweise gesund sind. Unter anderem der regelmäßige Verzehr von rotem Fleisch kann für unsere Gesundheit problematisch sein. Zumindest unverarbeitetes rotes Fleisch gilt als "wahrscheinlich krebserregend". Generell ist es ratsam, sich darüber zu informieren, was eigentlich täglich auf den Tisch kommt. Schließlich gibt es auch Lebensmittel, die als vermeintlich gesund gelten und eigentlich sogar schädlich sind oder zumindest schädlich sein können. Zudem sind sich Forscher diesbezüglich oft uneinig, weswegen es nur selten eine hundertprozentige Garantie gibt. Bei einigen Dingen ist sich die Wissenschaft jedoch sicher. Unter anderem die Einnahme von ungesättigten Fettsäuren, Nährstoffen und Vitaminen kommt unserer Gesundheit zugute. Wer sich unsicher ist, sollte am besten einen Arzt oder Fitnesstrainer beauftragen und einen Ernährungsplan zusammenstellen.