Zahnzusatzversicherung: Es kommt nicht nur auf die Kosten an

Wer heute mit dem Thema Zahnersatz konfrontiert wird, merkt sehr schnell, welch immense Kosten dabei auf gesetzlich Versicherte zukommen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nämlich nur 50-60 Prozent der sogenannten Regelversorgung. Den Rest müssen Patienten aus eigener Tasche bezahlen. Wer mehr möchte als nur das absolut notwendige Minimum, muss für die Mehrkosten sogar komplett aufkommen.
 
Aus diesem Grund werden Zahnzusatzversicherungen immer beliebter. Im Jahr 2018 lag der Bestand bereits bei etwas mehr als 16 Millionen Verträgen. Der Markt ist allerdings groß und die verschiedenen Tarife mitunter recht unübersichtlich. Darüber hinaus kommt es nicht nur auf die Kosten und Leistungen der Tarife an. Auch die Geschwindigkeit bei der Kostenerstattung stellt ein wichtiges Merkmal dar. Doch wie können Verbraucher hierbei eine gute Versicherung erkennen und was ist dabei zu beachten?
 
Zahnzusatzversicherung: Digitale Lösungen auf dem Vormarsch
Wer sich für eine Zahnzusatzversicherung interessiert, möchte hier innerhalb seiner gewählten Tarifklasse (eher Basisversorgung oder eher Luxustarife mit vielen Zusatzleistungen) ein hohes Leistungsniveau zu möglichst niedrigen Kosten erhalten. Doch ein Blick auf den Service ist mindestens genauso wichtig. Hierbei ist die Dauer bis zur tatsächlichen Kostenerstattung nach der Behandlung ein herausstechender Faktor. Schließlich kann es finanziell wirklich problematisch werden, wenn der Arzt auf sein Geld wartet, aber die Versicherung sich Zeit lässt.
 
Das Portal Zahnzusatzversicherungen-Vergleich.com hat aus diesem Grund neben einem ausführlichen Vergleich der verschiedene Tarife auch die verschiedenen Möglichkeiten bei der Übermittlung der Zahnarztrechnungen genauer unter die Lupe genommen. Dabei kam heraus, dass heute mittlerweile 28 von 36 Versicherern eine App zur Einreichung von Rechnungen der Zahnärzte zur Verfügung stellen. Auch wenn die Technik noch nicht komplett ausgereift ist, bieten die Apps doch eine sehr komfortable und schnelle Möglichkeit der Rechnungseinreichung.
 
Welche Apps schneiden besonders gut ab?
Wie bereits erwähnt, ist die Technik vieler Apps noch nicht wirklich ausgereift. Gängige Fehler umfassen dabei folgende Sachverhalte:

• Bedienung auf älteren Smartphones problematisch
• Performance-Probleme
• Fehlermeldungen bei der Übermittlung

Im Test von des Portals Zahnzusatzversicherungen-Vergleich.com schnitten folgende Apps hingegen besonders gut ab:

1. Deutsche Familienversicherung
2. UKV
3. Versicherungskammer Bayern

 
Andere Versicherer wie die Hallesche, ERGO oder Central haben hingegen noch deutliche Performance-Probleme mit ihren Apps. Was aktuell nach einem kleinen Manko aussieht, sollte jedoch trotzdem möglichst bald beseitigt werden. Gerade im Bereich der digitalen Dienste entscheidet sich die Zukunft der Versicherungsgesellschaften.
 
In der heutigen Zeit haben Versicherte kaum noch Verständnis dafür, wenn Prozesse wie die Rechnungseinreichung bürokratisch und kompliziert ablaufen. Einreichungen von Originalrechnungen per Post und die Suche nach dem exakten Krankenaktenstand sollten demnach möglichst bald der Vergangenheit angehören.
 
Moderne Apps zeigen, wie es geht: Einfach die Rechnung per Smartphone fotografieren und den Scan anschließend an die Versicherung schicken. Dies beschleunigt den Prozess ungemein und sorgt dafür, dass das Geld im Normalfall binnen weniger Tage auf dem Konto des Versicherten eingeht. Entsprechende Digitalisierungen sind auch für die Einreichung von Heil- und Kostenplänen denkbar, um auch diese Prozesse zu beschleunigen. Wer als Versicherter in diesem Bereich Top-Leistungen möchte, sollte sich die Apps im Vorhinein auf jeden Fall anschauen.
 
Der richtige Zahntarif: Was ist zu beachten?
Der richtige Tarif in der Zahnzusatzversicherung lässt sich nur ermitteln, wenn vorher der eigene Bedarf feststeht. Dabei sind folgende Fragen wichtig:

• Soll beim Zahnersatz nur die gesetzliche Leistung beim Zahnersatz aufgestockt werden? (oft Gebissprothese)
• Soll der Zahnersatz auch Zahnimplantate und hochwertige Inlays beinhalten?
• Gehört die professionelle Zahnreinigung zum gewünschten Leistungsumfang?
• Wie hoch darf der Eigenanteil einer hochwertigen Versorgung am Ende ausfallen?
• Wie wichtig sind kieferorthopädische Leistungen?

Wer diese Fragen für sich beantwortet, weiß am Ende, welche Art Tarif für ihn infrage kommt. Danach geht an den Kostenvergleich der gewünschten Tarife. So lassen sich die Kosten am Ende niedrig halten.
 
Zeit nehmen für die Zahnzusatz-Police
Abschließend lässt sich festhalten, dass eine Zahnzusatzversicherung angesichts stetig steigender Zuzahlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung immer wichtiger wird. Dabei sollten neben den medizinischen Leistungen auch die Service-Leistungen im Blick behalten werden. Gerade auf dem digitalen Gebiet können viele Versicherer noch dazulernen und die Prozesse weiter optimieren, um Wartezeiten für Versicherte zu kürzen. Wer am Ende alle Punkte bedenkt, findet eine gute Zahnzusatzversicherung.