Modellregion startet am 8. Mai

Alexander Baltz 3432
Der Starttermin bietet Urlaubern und Betrieben eine Perspektive.

Der Starttermin bietet Urlaubern und Betrieben eine Perspektive.

Ab Samstag ist Urlaub zwischen Rettin und Niendorf wieder möglich
 
Lübecker Bucht.  Das Warten hat ein Ende und zumindest ein Teil der Küste erwacht wieder zu touristischem Leben: Am heutigen Mittwoch hat der Kreis Ostholstein gemeinsam mit den Projektverantwortlichen eine positive Entscheidung getroffen und dem Start der Modellregion „Innere Lübecker Bucht“ zum kommenden Wochenende (8. Mai) zugestimmt.
 
 
Zum Wochenende wird es bei uns nicht nur endlich deutlich wärmer, sondern der Tourismus darf in den Küstenorten von Rettin bis Niendorf wieder hochgefahren werden. Der Entscheidung liegen die sowohl landesweit als auch im Kreis Ostholstein sinkenden Inzidenzwerte sowie eine Lagebewertung durch den Fachdienst Gesundheit des Kreises Ostholstein zugrunde. Die 7-Tages-Inzidenz im Kreis Ostholstein liegt zwar noch immer über einem Wert von 50 und damit deutlich höher als in den übrigen, teilweise bereits gestarteten Modellregionen. Doch, anders als zum Zeitpunkt der Verschiebung, weist die Tendenz derzeit nach unten.
 
 
Der Kreis Ostholstein bereitet eine Allgemeinverfügung vor, in der die Ausnahmen von den Ge- und Verboten der Corona-Bekämpfungsverordnung für das touristische Modellprojekt Innere Lübecker Bucht geregelt werden. Die Allgemeinverfügung ist räumlich eingegrenzt auf die Gemeinden Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Sierksdorf sowie die Stadt Neustadt in Holstein (Modellregion). Sie enthält Ausnahmegenehmigungen für Beherbergungsbetriebe und Gaststätten in der Modellregion. Die Kontaktnachverfolgung wird über die Verwendung des Luca-Systems sichergestellt. Ein strenges Testregime ist Voraussetzung für die Teilnahme am Modellprojekt (der reporter berichtete).
 
 
Das heißt, dass man sich bereits vor Abreise in seinem Heimatort testen lassen muss. Kinder ab 6 Jahren sind testpflichtig. Eine Anreise ist nur mit einem negativen Antigen-Schnelltest (nicht älter als 24 Stunden) oder einem negativem PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) möglich. Weitere Testungen müssen nach Anreise regelmäßig alle 48 Stunden erfolgen und auch, bevor die Gastronomie besucht werden kann. Die Tests erfolgen in einem Testzentrum am entsprechenden Urlaubsort. Die Kontaktverfolgung ist Bestandteil des Modellprojektes und Bedingung für den Aufenthalt im Zeitraum des Modellprojektes. Geschäftsreisende werden wie bisher behandelt, es gibt also keine Pflicht des Negativ-Tests bei Anreise und auch keine Pflicht zur weiteren Testung vor Ort (ein negativer Test wird natürlich trotzdem bei Restaurantbesuchen benötigt). Zusatzleistungen wie gemeinschaftlich genutzte Saunen und Schwimmbäder in Unterkünften müssen auch in der Modellregion geschlossen bleiben. Massageanwendungen und Kosmetikangebote sind mit den bekannten Auflagen möglich. Teilnehmende Hotels, Betriebe mit Innengastronomie sowie die Bereiche Ferienwohnungen und Camping können gleichzeitig öffnen, ein Stufenplan ist nicht vorgesehen. 
 
Rund 5.000 Betten in Timmendorfer Strand und zusammen rund 6.500 Betten für Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt warten im Rahmen des Modellprojektes auf den touristischen Besuch. Die führenden Hotels aus dem Einzugsgebiet nehmen an dem Modellprojekt teil, ebenso große Vermittlungsagenturen, die eine Vielzahl an individuellen Ferienwohnungen anbieten. Aber auch Privatvermieter sind dabei. Für Campingfreunde gibt es eine Auswahl an Plätzen, auf denen naturnah mit Wohnwagen oder Wohnmobil übernachtet werden kann. Was auf alle Gäste gleichermaßen wartet, sind die Gastgeber und Restaurantbetreiber, die froh sind, wieder ihre Gäste verwöhnen zu dürfen. Einige Restaurants öffnen auch ihre Innenbereiche.
 
 
„An dem Projekt werden etwa 300 Unternehmen teilnehmen. Wir versuchen, durch das strikte Testregime mit höchstmöglicher Sicherheit auszuschließen, dass infizierte Personen nach Ostholstein kommen“, erklärt Landrat Reinhard Sager. „Wir als Kreis erwarten von den Projektverantwortlichen, dass diese akribisch darauf achten, dass die Partnerbetriebe alle Vorgaben und Auflagen der Allgemeinverfügung einhalten.“
 
 
Der Fachdienst Gesundheit des Kreises begleitet das Projekt durch die permanente Lagebewertung. Die Testergebnisse werden wissenschaftlich ausgewertet und auch dem Gesundheitsamt vorgelegt. Ferner stellt der Fachdienst Gesundheit im Fall von nachgewiesenen Infektionen die Kontaktnachverfolgung sicher.
 
 
Ziel des Projektes ist es, wissenschaftlich begleitet Kenntnisse darüber zu gewinnen, ob die Öffnung touristischer Angebote Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen hat. Das Projekt ist gemäß der Vorgabe des Landes Schleswig-Holstein zunächst auf vier Wochen befristet.
 
"Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, das touristische Modellprojekt hier in der inneren Lübecker Bucht umzusetzen und freuen uns außerordentlich, dass die Situation den Projektstart jetzt zulässt", so André Rosinski, Vorstand der TALB. (ab/red)