Premiere der Cap Arcona-Wanderausstellung in der Stadtkirche

Alexander Baltz 518

„Wir wollen ein Zeichen setzen“


 
Neustadt in Holstein. Seit Dezember 2020 ist sie einsatzbereit (der reporter berichtete) und hätte eigentlich am 27. Januar ihre Premiere im Kieler Landtag haben sollen: Die Cap Arcona-Wanderausstellung wird ab Montag in der Neustädter Stadtkirche zu sehen sein.
Coronabedingt musste die Cap Arcona-Wanderausstellung mit der Premiere noch warten. Nun kann sie endlich der Öffentlichkeit präsentiert werden. Von Montag, dem 3. Mai bis Samstag, dem 8. Mai kann man sie täglich von 9 bis 12 Uhr und von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr in der Stadtkirche kostenlos unter Beachtung der gültigen Hygieneregeln besuchen. Nötig ist dafür die Angabe von Kontaktdaten (per luca-App oder Formular). Maximal 25 Personen können sich dabei in der Kirche zeitgleich aufhalten. Aufgebaut wird die Ausstellung am Sonntag.
 
 
Die Daten 3. Mai und 8. Mai stellen dabei wichtige Eckpunkte für die Ausstellung dar. Am 3. Mai 1945 wurden die „Cap Arcona“ und die „Thielbek“ in der Neustädter Bucht von britischen Bombern angegriffen und versenkt. Am 8. Mai 1945 endete mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Europa der Zweite Weltkrieg. Genau dazwischen werden in der Stadtkirche insgesamt 17 Aufsteller aus Holz, sogenannte „Woodies“ zu sehen sein, auf denen die Umstände vom 3. Mai 1945 ausführlich in Wort (deutsch und englisch) und Bild erklärt werden. Jeder Aufsteller ist zwei Meter hoch, fünf von ihnen sind von Schüler*innen aller Neustädter Schulen im Rahmen ihrer Projekte entstanden. Die Idee dazu hatte der ehemalige Leiter des Cap Arcona-Museums Wilhelm Lange, der bereits 2017 überlegte, wie man die Arbeit des Museums und des Kinder- und Jugendnetzwerkes dokumentieren könne. Finanziell unterstützt wurde die Wanderausstellung vom Bundesprogramm „Demokraktie Leben!“.
 
 
Bürgermeister Mirko Spieckermann dankte allen Beteiligten und Helfern, die zur Realisierung der Ausstellung beigetragen haben und lobte insbesondere die Arbeit von Wilhelm Lange, der viel Arbeit in die Aufsteller gesteckt habe. Direkt nach der Premiere in der Stadtkirche soll die Ausstellung für zwei Wochen im zeiTTor zu sehen sein.
 
 
Auch 1. Vorsitzender des Kinder- und Jugendnetzwerkes Mano Salokat zeigte sich besonders der Kirche gegenüber dankbar, dass die Ausstellung dort stattfinden darf und bedauerte gleichzeitig, dass es wegen Corona nach 2020 auch in diesem Jahr nur ein „stilles Gedenken“ an die Cap Arcona-Katastrophe geben kann. Trotz erschwerter Bedingungen sei man sich nach Absprachen mit Vertretern der Neustädter Schulen einig darin, am 3. Mai gemeinsam und geschlossen aufzutreten und zu gedenken.
 
 
Zudem habe es vom neu gegründeten „Initiativkreis Gedenktag 8. Mai in Schleswig-Holstein“ den Aufruf gegeben, Aktionen des Gedenkens um den 8. Mai zu starten. So sind alle Neustädter*innen am Samstag, dem 8. Mai aufgerufen, ganztägig Blumen an der Rathaustreppe niederzulegen. (ab)