Vereinsgründung als Startsignal

Reporter Eutin 356
Für den Erhalt und die Reaktivierung der Bahnstrecke Malente-Lütjenborg wurde der Verein „Schienenverkehr Malente – Lütjenburg e.V.“ gegründet.

Für den Erhalt und die Reaktivierung der Bahnstrecke Malente-Lütjenborg wurde der Verein „Schienenverkehr Malente – Lütjenburg e.V.“ gegründet.

Lütjenburg (t). Das Projekt Schienenstrecke Malente-Lütjenburg nimmt Fahrt auf: Aus einer vom Fahrgastverband „Pro Bahn“ initiierten Potenzialanalyse wurde ein Arbeitskreis und daraus entstand nun ein richtiger Verein. Am Samstag, den 12. September wurde in der „Alten Schmiede“ in Lütjenburg der neue Verein „Schienenverkehr Malente – Lütjenburg e.V.“ gegründet. Vorbereitet wurden die Gründung und das Reaktivierungskonzept von einem Arbeitskreis aus lokalen Bahnfreunden und überregionalen Verkehrsexperten. Durch die Vereinsgründung werden die Bemühungen zum Erhalt und zur Reaktivierung der Bahnstrecke Malente-Lütjenburg in eine dauerhafte Organisationsform gebracht und der Region wieder eine Stimme für ihre Bahnstrecke verliehen. Tanja Rönck, die Bürgermeisterin der Gemeinde Malente, hatte extra ihren Urlaub unterbrochen und auch Dirk Sohn, Bürgermeister der Stadt Lütjenburg, ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit 20 Unterstützern und Verkehrsexperten an der Gründungsversammlung teilzunehmen. Beide Verwaltungsspitzen demonstrierten so auch symbolisch den interkommunalen Schulterschluss zum Erhalt und der Reaktivierung der Bahnstrecke. Tanja Rönck führte in ihrem Grußwort aus, sie sei beseelt von der Zusammenkunft und allem, was hier entstehe. Dieses Projekt sei ein Herzensprojekt, welches durch die Vereinsgründung einen deutlichen Schritt nach vorn mache. Sie bedanke sich bei Pro Bahn, den beiden Kommunen Malente und Lütjenburg und insbesondere den engagierten Menschen des Arbeitskreises und baldigen Vereins um den Verkehrsexperten Professor Dr. Heiner Monheim. Damit werde ein Aufschlag gesetzt, der nicht mehr zu nivellieren sei. Sie stehe voll hinter dem Verein. Dirk Sohn schloss sich dem an und richtete seinen Dank seitens der Stadt Lütjenburg aus.
In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass sich viele Menschen in der Region den Erhalt und die Reaktivierung der Bahnstrecke wünschen. Diese Menschen sollen mit dem neuen Verein zusammengebracht und die gemeinsamen Bemühungen gebündelt werden. Der Verein soll eine Heimat bieten, für alle, die sich den Erhalt und die Reaktivierung der Bahnstrecke Malente-Lütjenburg für die Zukunft wünschen und empfängt jeden Unterstützer mit offenen Armen.
Zielsetzung des Vereins sind die langfristige Sicherung und der dauerhafte rechtliche und physische Erhalt der Bahnstrecke sowie die Reaktivierung in einem Stufenkonzept, so dass dieser attraktive und vor dem Hintergrund der klimapolitischen und technologischen Veränderungen hochwertvolle Verkehrsweg mitsamt seinen Potenzialen langfristig erhalten bleibt und wieder einer sinnvollen Nutzung gemäß seiner Zweckbestimmung als Eisenbahnstrecke zugeführt wird. 15 Jahre nach Auflösung des alten Hein-Lüttenborg-Museumsbahnvereins wird damit wieder eine Heimat für alle geschaffen, die sich für diese Bahnstrecke engagieren wollen. Der Verein hat ein eigenes Stufenkonzept entwickelt, das vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen viele innovative Elemente umfasst, unter anderem eine neue Generation von solar-akku-elektrischen hochmodernen Triebwagen.
Vorsitzender des Vereins ist Professor Dr. Heiner Monheim, einer der angesehensten Verkehrsexperten Deutschlands. Er ist überzeugt, dass sich zukünftig ein regulärer Verkehr auf der Strecke mit Anschluss im Bahnhof Malente Richtung Lübeck und Kiel wirtschaftlich darstellen lässt und ausreichend Nachfrage findet.
Sowohl Einheimische und Zweitwohnungsbesitzer als auch Touristen auf dem Weg zur Ostsee würden davon profitieren. Die Standortqualität der Region werde nachhaltig verbessert und ein wertvoller Schienenweg bleibe für die Herausforderungen der Zukunft erhalten.
Monheim ist sich sicher, dass das Projekt Modellcharakter für viele weitere Reaktivierungen haben kann. Schon jetzt gebe es aus ganz Deutschland Nachfragen zu den innovativen Elementen des Stufenkonzeptes. Das Projekt könne sogar einen Pioniercharakter für die ganze Bundesrepublik bekommen.
Interessierte können das Beitragsformular per Mail an VerkehrswendeOH@gmx.de anfordern. Der Jahresbeitrag beträgt 18 Euro pro Person.