„Wenn wir gerufen werden, fahren wir los.“

Reporter Eutin 925

Eutin (sh). „Nur der Einsatzdienst findet statt – alles andere wurde aufgrund der Corona-Pandemie eingestellt“, berichtet Florian Wrage, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Eutin. „Wenn wir gerufen werden, fahren wir los.“ Die Feuerwehr ist also unverändert in der Not für uns da.
Zur Freiwilligen Feuerwehr Eutin gehören 76 aktive Feuerwehrleute, darunter 14 Frauen. Und es ist kaum zu glauben: Bis zum 13. Januar 2021 gab es für die Feuerwehr Eutin bereits elf Einsätze – in den ersten 13 Tagen des neuen Jahres rückten die Feuerwehrleute also fast täglich aus.
Anlässe waren zum Beispiel: Feuer in einem Container, ein brennender Jäger-Hochsitz, ein Verkehrsunfall, eine Ölspur und mehrere Notfall-Türöffnungen. „Wie viele Feuerwehrleute jeweils ausrücken, hängt immer von der Einsatzart ab“, erklärt Florian Wrage. „Bei einer Türöffnung zum Beispiel sind sechs Kollegen unterwegs. Bei größeren Bränden natürlich mehr.“
Man muss vermutlich nicht betonen, wie wichtig die Freiwilligen Feuerwehren für uns alle sind: Die Frauen und Männer sind Tag und Nacht in ihrer Freizeit für uns unterwegs. Neben Beruf und Familie. Dafür ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!
Was hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie für die Freiwillige Feuerwehr Eutin verändert? „Schon im ersten Lockdown im März 2020 wurde nur noch der Einsatzdienst zugelassen“, so Florian Wrage. „Alles andere wurde eingestellt.“ Es fanden keine Übungen, Lehrgänge und Veranstaltungen mehr statt. Auch die Kinder- und Jugendfeuerwehr mit insgesamt 59 Mädchen und Jungen traf sich nicht mehr.
Bei der Mannschaft wurde zunächst ein Schicht-System eingeführt mit einer Tages- und Nachtschicht, damit sich die Feuerwehrleute nicht durchmischen und ein möglicher Komplett-Ausfall ausgeschlossen werden kann.
Zum Sommer hin, als die Infektionszahlen sanken und etwas Normalität in unseren Alltag zurückkehrte, wurde das Schicht-System wieder abgeschafft und Maßnahmen stufenweise gelockert. „Zum Beispiel fanden in kleinen Gruppen wieder einige wenige Aus- und Fortbildungen wie Gerätekunde statt.“ Natürlich nur unter Einhaltung der gängigen Hygiene-Maßnahmen: Mund-Nasen-Schutz tragen, genügend Abstand halten etc.
Mittlerweile ist nur wieder der Einsatzdienst erlaubt. Um auch in den Einsatzfahrzeugen genug Abstand einhalten zu können, ist nur jeder zweite Sitzplatz belegt. Das heißt, dass zum Beispiel im Löschfahrzeug statt neun Feuerwehrleute nur sechs mitfahren dürfen. Mit der Drehleiter sind nur zwei statt drei Personen unterwegs. Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes ist natürlich selbstverständlich. Zudem müssen seit der Corona-Pandemie nach jedem Einsatz alle Gegenstände nicht nur, wie üblich, gereinigt, sondern auch desinfiziert werden. Gibt es außer dieser Maßnahmen noch etwas Neues zu berichten? Und ob! Bereits seit 2008 ist von einem neuen Gerätehaus die Rede. Ein Gerätehaus, das zum Beispiel für die Einsatzfahrzeuge mehr Platz bietet und auch den Feuerwehrleuten mehr Sicherheit gewährt. Im jetzigen Gerätehaus stehen die Spinde direkt in der Fahrzeughalle. Man muss sich neben und hinter den Fahrzeugen umziehen, das ist sicher nicht ungefährlich.
Aber nun scheint das Projekt endlich wirklich Formen anzunehmen. „Es gibt einen neuen Standort für das Gerätehaus Eutin im Meinsdorfer Weg“, informiert Florian Wrage. „Die letzten Voraussetzungen werden in diesem Jahr getroffen, sodass der Bau 2022 beginnen kann.“