10 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr am Wallmuseum

Reporter Eutin 460
Verzierte Hüttentür

Verzierte Hüttentür

Oldenburg. (sm) Das Oldenburger Wallmuseum kann mittlerweile auf 10 Jahre „Freiwillige im sozialen Jahr“ zuru¨ckblicken. Im September 2011 standen mit Jasmin Budler und Kaya Runge die ersten Teilnehmerinnen vor unseren Toren. Betreut von der Jugendbauhu¨tte Lu¨beck engagierten sich seitdem jährlich zwei Jugendliche fu¨r ein ganzes Jahr in unserem Museum, seit 2019 sind es sogar drei. Ihre Arbeitsfelder sind dabei so vielfältig wie die Angebote des Museums und die mitgebrachten
Fähigkeiten der Freiwilligen selbst. Basis ihrer Tätigkeit ist das handwerkliche
Arbeiten und dessen Vermittlung. Dafu¨r stellen die historischen und mittelalterlichen
Gebäude und Anlagen die Grundlage fu¨r eine Vielzahl von Betätigungsfeldern. So
mu¨ssen zum Beispiel Bohlen in Wegen getauscht, Lehmwände repariert oder Dächer
neu gedeckt werden. Auch an den Gärten gibt es immer etwas zu tun: Zäune und Gatter werden ausgebessert, damit die heutigen Nachkommen mittelalterlicher Pflanzen vor den Nachstellungen durch Schafe, Kaninchen und Gänse geschu¨tzt bleiben. Aber nicht nur zum Erhalt vorhandener Substanz werden die Freiwilligen der Jugendbauhu¨tte eingesetzt. Jede Generation von Jugendlichen hat auch Neues fu¨r das
Museum geschaffen, das u¨ber lange Zeit hinweg das eigene Freiwilligenjahr u¨berdauert und sichtbar bleibt. So entstanden beispielsweise handgeschnitzte Informationsständer, nach Funden verzierte Hu¨ttentu¨ren oder mittelalterliche Möbel.
Immer wieder werden die am Wallmuseum beschäftigten Jugendbauhu¨ttler von denen aus ganz Schleswig-Holstein während der Seminarwochen der Jugendbauhu¨tte Lu¨beck unterstu¨tzt. Gemeinsam zimmert man dann u.a. Bru¨ckentore, verlegt Holzschindeln auf Hu¨ttendächern oder nimmt Reparaturen an den Holzschiffen vor. Während der Seminare stellen die Freiwilligen jedoch nicht nur ihre Arbeitskraft zur Verfu¨gung, sondern bekommen auch neue Fähigkeiten vermittelt. So finden zum Beispiel Workshops zum Schmieden oder historischen Textilhandwerkstechniken
während der gemeinsamen Arbeitswoche statt. Doch nicht nur Bauliches obliegt den Jugendlichen. Auch in der täglichen Vermittlungsarbeit erwecken sie fu¨r Museumsgäste Alltag und Handwerk der Slawen zu neuem Leben. Sei es in der direkten Vorfu¨hrung vor allen Besuchern im Freilichtgelände oder im Rahmen von Schulklassenangeboten und Workshops fu¨r einen festen Teilnehmerkreis.
Egal ob in der Vermittlung, Programmgestaltung oder im Handwerk - Die Freiwilligen der Jugendbauhu¨tte können ihre bereits vorhandenen Fähigkeiten vielseitig einbringen, dabei neue erlernen und gestalten damit zugleich maßgeblich das Wallmuseum mit.