AG Heimatkunde im Kreis Plön präsentiert ihre Arbeit im Kreis-Museum

Reporter Eutin 1274

Plön (los). Der Rokokosaal als Lesezimmer: 49 Jahrbücher, 810 Artikel, 1620 Seiten recherchiertes Wissen über die Region befinden sich zurzeit im Museums des Kreises Plön in der Johannisstraße 1. Sie sind das Ergebnis in 50 Jahren Forschung und Fleißarbeit der Arbeitsgemeinschaft Heimatkunde im Kreis Plön. Anlässlich ihres runden Jubiläums stellt sich die AG Heimatkunde derzeit im Rahmen einer Ausstellung im Museum vor, das auch ihr Geschäftssitz ist, und wirbt zugleich um neue Mitglieder. Besonderheiten aus fünf Jahrzehnten heimatkundlicher Arbeit des kreisweit aktiven Vereins sowie der breit angelegte Querschnitt an publizierten Themen, die mal volkskundlich, geschichtlich, kunsthistorisch oder naturwissenschaftlich inspiriert, aber stets regional verankert sind, laden die Museumsbesucher zum anschauen und schmökern am „runden Tisch“ in der Mitte des Rokokosaals ein. Er wird von einer Station für die Hand-Desinfektion neben dem Saaleingang flankiert, der zugleich als Aufforderung zur Einhaltung der Corona-Regeln verstanden werden darf. Zudem ist die „Leserunde“ mit vier Sitzplätzen ist im Durchmesser so breit, dass sie den in Corona-Zeiten nötigen Sicherheitsabstand zulässt. Somit steht genügend Fläche im Mittelbereich zur Verfügung, und den hat Museumsleiterin Julia Meyer, die zugleich auch die Vorsitzende der AG Heimatkunde ist, für einen „Haufen Lektüre“ zu nutzen gewusst. Das Museum lädt dazu ein, Platz zu nehmen, und sich in die vielfältigen Themen zu vertiefen. Stellvertreten für ihre Vielfalt sind ausgewählte Objekte ausgestellt, die von der Tracht der Probsteier Landfrauen über den Maler Dominicus Gottfried Waerdigh, der im 18. Jahrhundert im Gebäude des heutigen Museums gewohnt hat bis hin zu slawischen Funden aus Schaarsdorf bei Preetz reichen. Und jedes Objekt ist mit Informationen versehen, die direkt zum betreffenden Artikel über das Thema führen. Die 50ste Jahrbuch-Ausgabe wird übrigens im Dezember erwartet (und ist dann zum Preis von 25 Euro erhältlich). Die Verteilung organisieren die Mitglieder der AG Heimatkunde in jedem Jahr selbst. „600 Stück haben wir von Hand verteilt“, erzählt Julia Meyer. Nur 200 Bücher wurden verschickt, weil die Adressaten zu weit entfernt wohnen – die AG Heimatkunde hat bundesweit Mitglieder sowie in Österreich, der Schweiz sowie auf Island und in Großbritannien. Übrigens erhalten neue Mitglieder zum „Einstand“ gleich ein Jahrbuch aus einem Jahrgang ihrer Wahl. Für Julia Meyer zählen die Beiträge von Dr. Alfons Galette zu ihren Favoriten. Der frühere Plöner Landrat hatte Ende der 70-er und zu Beginn der 80-er Jahre umfangreich zum Museum recherchiert und mehrere Artikel zum Haus und seinen zahlreichen Bewohnern verfasst, an die Bezeichnungen wie Witwenpalais oder Hof Apotheke erinnern. Hervorzuheben sind auch Beiträge von Dr. Karsten Dölger über die Zeit des Nationalsozialismus. Jährlich wiederkehrendes Thema im Jahrbuch ist der „Vogel des Jahres“, über den Ornithologe Bernd Koop berichtet. In seinen Artikeln schildert der Autor die Situation der Tierart im Kreis Plön und gibt Auskunft über die hiesige Lage. Die Ausstellung endet am 7. Februar. Das Museum hat in den Wintermonaten dienstags bis sonntags in der Zeit von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppen beziehungsweise Schul-Kohorten können sich auch für Besuchszeiten oder Workshops außerhalb der regulären Öffnungszeiten anmelden.