Masken-Müll mit Folgen

Reporter Eutin 555

Kreis Plön (los). Auf Wegen festgetreten, am Straßenrand liegend oder in Bäumen und Sträuchern hängend: Einwegmasken finden sich immer häufiger da, wo sie nicht hingehören. Nach Gebrauch führt ihr Weg von den Nasen ihrer Träger immer häufiger in die Natur statt in die Restmülltonne, so scheint es. „Man findet sie jetzt leider sehr viel in der Landschaft“, hat Carsten Pusch, Leiter der NABU Natur-, Umwelt- und Abfallberatungsstelle in Plön, beobachtet. „Es ist auffällig, wie viele von den Dingern in den Gebüschen hängen und auf Wegen liegen, obwohl jeder aufgerufen ist, diese fachgerecht zu entsorgen“, nimmt er auf die Vorgaben und Empfehlungen zum Infektionsgeschehen Bezug. Die Hinterlassenschaften – ob benutzt oder unbenutzt aus der Tasche gefallen - bleiben auch sonst nicht ohne Folgen: „Schnüre welcher Art auch immer können auch zu Tierfallen werden“, gibt er mit Blick auf die bald beginnende Brut- und Setzzeit zu bedenken. Nicht selten nutzten Tiere Materialien dieser Art zum Nestbau. Beine und Flügel sowie Pfoten oder Hälse von Tierkindern gelangten jedoch leicht zwischen die Schnüre und verfingen sich in den Fasern. Ebenso würden zerriebene Bestandteile mit ihren verschiedenen Materialien und Fasern als Kleinteilchen, später Mikroteilchen in den Naturhaushalt eingebracht, wo sie später in die Nahrungskette gelangen können.
Welche Substanzen in den Masken enthalten sind und ob diese bei Zersetzung in Atemluft und Grundwasser als Mikroteilchen gesundheitlich problematisch sind, konnte der Kreis Plön auf Reporter-Anfrage nicht beantworten. Besser wäre es auch mit Blick auf diese Ungewissheit, Einweg-Masken würden als Restmüll in die Müllverbrennungsanlage gelangen, also ausnahmslos in der grauen Tonne entsorgt. Durch das Verbrennen der Einweg-Masken würde auch „eine sichere Zerstörung eines möglichen Infektionspotentials gewährleistet“, heißt es seitens des Kreises Plön. Doch wie steht es um die Ansteckungsgefahr durch Corona-Viren im Umgang mit Abfall dieser Art? Gibt es dabei Übertragungsmöglichkeiten? Auch „dazu können wir leider keine Aussage treffen“, informierte die Pressestelle des Kreises Plön auf Anfrage der Reporter-Redaktion.
„Letztlich sind alle, die an und mit den Abfalltonnen hantieren, geschützt, wenn solche Dinge nicht einfach nur lose in die Tonne eingeworfen werden“, meint Carsten Pusch mit Blick auf diejenigen Infizierten, die möglicherweise ohne Symptome einer Erkrankung das Virus in sich tragen und somit ohne Kenntnis darüber potenzielle Überträger sind. Auch im Umgang mit den Einweg-Masken draußen an der frischen Luft wäre aus den genannten Gründen umsichtigeres Verhalten wünschenswert. „Das hilft allen, die mit den Abfällen in Kontakt kommen könnten“, appelliert der Umweltweltberater. Und letztlich helfe es, die Verschmutzung der Umwelt mit allen Gefahren, die sie mit sich bringt, weiter einzudämmen.