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Bauern gestalten ihre Umwelt

Oben links: Gerd Schumacher hat sich von Anfang an für die Flurbereinigung der Malenter Au engagiert. - O.r.: Frank Osterkamp bedankt sich bei allen Beteiligten für den erfolgreichen Abschluss des Projekts. - U.l.: Der Findling soll daran erinnern, wie Bauern ihre Umwelt gestaltet haben. - Ex-Bürgermeister Michael Koch als langjähriger Begleiter des Projekts und Bürgermeisterin Tanja Rönck waren auf der Feier gern gesehene Gäste.

Oben links: Gerd Schumacher hat sich von Anfang an für die Flurbereinigung der Malenter Au engagiert. - O.r.: Frank Osterkamp bedankt sich bei allen Beteiligten für den erfolgreichen Abschluss des Projekts. - U.l.: Der Findling soll daran erinnern, wie Bauern ihre Umwelt gestaltet haben. - Ex-Bürgermeister Michael Koch als langjähriger Begleiter des Projekts und Bürgermeisterin Tanja Rönck waren auf der Feier gern gesehene Gäste.

Bad Malente-Gremsmühlen (wh). Das Modellprojekt „Flurbereinigung Malenter Au“ in Zusammenarbeit mit Naturschutz und Wasserwirtschaft ist nach siebzehn Jahren Vorbereitungen, Verhandlungen, mancherlei Grundstückstausch und -erwerb, Berechnungen, Renaturierung von Wiesen, Wegen und Gewässern jetzt auch „amtlich“ abgeschlossen. Und das musste natürlich gefeiert werden. „Ein solches Projekt kann nur gelingen, wenn man Freunde hat, die mitziehen“, sagte Gerd Schumacher aus Radlandsichten. Schumacher ist einer der Männer der ersten Stunde im Vorstand der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung. Er ist der anerkannte Motor dieses Modellprojekts. Was Schumachers Vorredner an Zahlen, Daten und Fakten der Aktion „Bauern gestalten ihre Umwelt“ genannt hatten, illustrierte er anschaulich mit Episoden. Aus allem ging hervor, wieviel Geduld und Hartnäckigkeit erforderlich war, bis der endgültige Abschluss des Projekts als Erfolgsstory gefeiert werden konnte - natürlich auf dem Gelände der Malenter Au. In rund 17jähriger Entwicklungsarbeit hat die Tallandschaft um die Malenter Au einen großen Teil ihres ursprünglich naturnahen Charakters wiedergewonnen. Möglich wurde dies auch durch die freiwillige Landbereitstellung vieler Grundeigentümer. Deren Einbindung hat dazu geführt, Landnutzungskonflikte zwischen Naturschutz, Wasserwirtschaft und Landwirtschaft zu lösen. Die aus den Konzepten zur Renaturierung des Talraumes entwickelten über 50 Einzelprojekte wurden im Einvernehmen umgesetzt. Nun zeigt sich das etwa 840 Hektar große Gebiet als großflächige, halboffene Weidelandschaft mit natürlichem Wasserlauf der Malenter Au. Beim Abschlussfest hatten sich etwa fünfzig Gäste eingefunden, meist Vertreter der am Projekt Beteiligten: Straßenbauverwaltung, Landesjagdverband, Gemeinde, Wasser- und Bodenverband, aktive Landwirte, Nebenerwerbslandwirte und Verpächter. Frank Osterkamp, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Malenter Au, betonte, es sei bei diesen Maßnahmen vorwiegend um Naturschutz gegangen, doch nicht zum Nachteil der landwirtschaftlichen Betriebe. Er hob hervor: „Es gibt Landwirte, die den Zeitgeist verstanden haben.“ Von Osterkamp stammt auch der zur Feier des Tages enthüllte Gedenkstein, ein sieben Tonnen schwerer Findling mit der Inschrift: „Bauern gestalten ihre Umwelt. Flurbereinigung Malenter Au 1993 - 2010.“ Seine ganze zwanzigjährige Amtszeit als Malenter Bürgermeister hat Michael Koch dieses Projekt begleitet. Er bescheinigte den daran Beteiligten, sie könnten stolz auf das Erreichte sein. Zu diesem Erreichten gehören vollbrachte Maßnahmen des Wegebaus und Agrarstrukturverbesserungen, Ankauf und Gestaltung von Flächen für Naturschutz, Umwandlung von Acker- in Grünland, Erstellung von Zäunen und Wasserflächen, Böschungsabflachungen, Initialpflanzungen, Vernässung, Teichprofilierung, Vorbereitung der Weidefläche, Knickbepflanzung und Naturerlebniswege in der Au. Hinzu kamen unter anderem Rad- und Fußwegebau in den Dorfschaften Söhren, Timmdorf, Neukirchen und Sieversdorf. Für Baumaßnahmen und Grunderwerb hat die Teilnehmergemeinschaft im Zeitraum von 1994 bis 1009 insgesamt 2,7 Millionen Euro investiert. Hierfür wurden Eigenleistungen der TG mit Mitteln der Gemeinde und Zuschüsse des Landes Schleswig-Holstein, des Bundes und der EU verwendet.


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