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Bekannter russischer Maler in Eutin

Der Maler Robert Landarski bei einer Ausstellung in Niedersachsen (im Jahr 2010) und drei Beispielen (in Ausschnitten) seiner Landschaftsmalerei, die jetzt in Eutin zu sehen ist.

Der Maler Robert Landarski bei einer Ausstellung in Niedersachsen (im Jahr 2010) und drei Beispielen (in Ausschnitten) seiner Landschaftsmalerei, die jetzt in Eutin zu sehen ist.

Eutin (wh). In Weißrussland ist der Maler Robert Landarski kein Unbekannter. Bereits 1995 bot der engagierte Künstler seine Bilder zum Verkauf für einen guten Zweck an. Der Erlös floss seinerzeit der Aktion “Medizinische Hilfe für Gomel“ zu. Hintergrund ist die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986, deren Folgen den Menschen in der stark verstrahlten Grenzregion Gomel bis heute zu schaffen machen. Inzwischen ist Landarski 80 Jahre alt und selbst an Schilddrüsenkrebs, einem der typischen Folgeleiden der Katastrophe, erkrankt. Vom 10. bis 27. März 2017 findet eine Verkaufsausstellung in Eutin mit Werken des Weißrussen Landarski statt. Der Verein der Künste Eutin stellt dieser Ausstellung seinen Galerie-Raum - das Tischbein-Gartenhaus in der Stolbergstraße 8 – zur Verfügung. Die Gemälde werden samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung (Mobil 015122309442) ausgestellt und zu einem äußerst günstigen Preis zum Verkauf angeboten. Der Erlös kommt Tschernobyl-Opfern, vor allem Kindern, zugute. Wenn es nicht möglich ist, das Geld in Gomel an die richtige Adresse zu überweisen, wird es der Tschernobyl-Kinder-Ferienaktion in Hildesheim zugeführt. Nach Deutschland gebracht hat die Bilder Heinz Grupe, der heute in Heiligenhafen wohnt. Grupe hat Landarski in den 90er Jahren im Rahmen der Durchführung von Hilfskonvois für Gomel kennengelernt. Mit LKW oder Kleintransportern hatte er sich mit anderen Helfern mehrmals fast 2000 Kilometer in die verstrahlte Gegend um Tschernobyl auf den Weg gemacht, um dort dringend notwendige Ausstattungen in ein Krankenhaus zu bringen. Immer wieder wurde die Helfercrew an Grenzen schikaniert und grundlos wegen angeblicher Geschwindigkeitsübertretung abkassiert, erzählt Grupe. Mit dem Maler Landarski, der auch schon einmal zu einem Deutschland-Besuch bei Grupe wohnte und während dieses Besuchs auch malte, verbindet ihn noch heute eine Freundschaft. Kein Wunder, dass der Maler ihm seine Bilder für den guten Zweck anvertraut hat. Heinz Grupe betont, dass möglichst viele von den Bildern verkauft werden müssten, da ein Rücktransport nach Gomel ausgeschlossen sei. Werke Landarskis finden sich in verschiedenen Museen, etwa in den Hauptstädten Moskau und Minsk. Er ist Vorsitzender der Künstlervereinigung von Gomel und wurde bereits mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Auch in verschiedenen westlichen Ländern hat er Ausstellungen bestückt und einzelne seiner Arbeiten an den Mann gebracht. Motivisch geht es in seinen Öl auf Leinwand gemalten Bildern meist um die Natur in all ihren Stimmungen. Eingebettet in Landarskis Landschaftsmalerei sind oft Dorfansichten oder typisch russische Blockhäuser. Auch die Darstellung von Bäumen, insbesondere der landestypischen Birke, prägen viele Bilder des Künstlers. Grupe beschreibt den Stil Landarskis als impressionistisch und meint: “Der Farbauftrag zeichnet sich durch Leichtigkeit aus; Tupfen, kleine und größere Farbfelder sind nuancenreich und fein aufeinander abgestimmt, harte Kontraste vermeidend“. Die Vernissage findet am Samstag, 11. März um 16 Uhr, mit Heinz Grupe, dem Initiator, und Jens Mardersteig als Laudator im Tischbein-Gartenhaus statt.


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