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Reporter Eutin

Cyndie Noujarede begeistert mit dem France Mobil die Sechstklässler am Kleinen See

Cyndie Noujaredes Unterricht hat Marie, Charlotte, Merna und Gina vollends davon überzeugt: Wir wählen Französisch!

Cyndie Noujaredes Unterricht hat Marie, Charlotte, Merna und Gina vollends davon überzeugt: Wir wählen Französisch!

Eutin (ed). „Ey, die kann ja Deutsch!“ sind die Schüler der Klasse 6 der Wilhelm-Wisser-Schule am kleinen See eher begeistert als empört – schließlich hatte Cyndie Noujarede, die diesjährige Lektorin des France Mobil, gerade eine Stunde lang nur französisch mit ihnen geredet. Und jetzt fragt sie auf deutsch, wie sie es fanden, ob sie alles verstanden hätten – und ob sie gemerkt hätten, dass ganz viele Worte im Französischen ihren deutschen Pendants verblüffend ähnelten? Spielerisch hat Cyndie den Sechstklässlern, die derzeit vor der Wahl stehen, ob sie als WPU Sport, Naturwissenschaften, Musik oder Verbraucherkunde oder eben Französisch wählen, ihre Sprache, ihr ganzes Heimatland etwas näher gebracht. Denn das ist in den Köpfen der Schüler doch ganz schön weit weg von hier oben. Deswegen holt Inga Jürgens, Französischlehrerin an der Wilhelm-Wisser-Schule, das France Mobil an die Schule – und Cyndie Noujarede macht ihren Job großartig, charmant, aber resolut und sehr überzeugend. „Bonjour, je m’appelle Cyndie et je suis francaise“, begrüßt die sympathische Französin die Schüler. „Et vous?“ Die gucken sich erstmal verblüfft an – aber da Cyndie alles, was sie sagt, sehr prononciert wiederholt und durch Gesten unterstützt, wissen die Schüler ganz schnell, was sie sagt. Dann kommt Francois le Francais zum Einsatz – der quietschgrüne Frosch wandert von einem zur anderen und jeder sagt seinen Namen, natürlich mit „ich heiße“ auf französisch davor. Und das klappt erstaunlich gut. Mit vielen Spielen, wie einer Variation der Reise nach Jerusalem, lernen die Kinder zuerst die Farben kennen: Rouge, Bleu, Vert, Jaune – dann das Pictionary mit Worten, die sich in beiden Sprachen kaum unterscheiden. Und das sind erstaunlich viele: Eléphant, Kiwi, Orange, Carote, Aquarium, Ballon oder auch Chocolat, Portemonnaie und Teléphone. Bei der Stillen Post sagt Cyndie leise ein Wort und die Schüler geben es ebenso leise weiter, bis der letzte in der Reihe das Wort malt. Auch das klappt super. Auch weil die Schüler sich untereinander helfen und „übersetzen“. Mit Gesten und vielen Wiederholungen schafft Cyndie es, dass die Kinder immer verstehen, was sie sagt – sie führt die Schüler einfühlsam und mit Herz in die für sie fremde Sprache ein, sodass am Ende fast alle deutlich mehr verstanden haben, als sie dachten. Und keiner ist dabei, der sagt, er hätte gar nichts verstanden. Am Ende sind die Schüler ein bisschen erschöpft, aber begeistert von der ungewöhnlichen Unterrichtsstunde – Französischlehrerin Inga Jürgens freut sich, dass sie das France Mobil schon das dritte Jahr in Folge an die Schule holen konnte. „Seit wir das France Mobil für die Sechstklässler und nicht mehr für die Schüler holen, die schon Französisch haben“, sagt sie, „wählen viel mehr Schüler diese schöne Sprache. Umso wichtiger ist es, dass die Kinder eine „echte“ Französin kennenzulernen.“ Schließlich sei es ein großer Vorteil, eine zweite Sprache neben Englisch zu können – das erweitere den Horizont nicht nur sprachlich, „es ist ein Blick über den Tellerrand. Und im Sinne von Europa.“ Zudem könne man jemanden nur kennenlernen, wenn man auch seine Sprache beherrsche – das sieht auch Cyndie Noujarede so. Die junge Französin aus Bordeaux ist seit September mit den France Mobil in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern unterwegs und bringt ihre Sprache und ihre Kultur an die Schulen, die sich das wünschen. „Das Ziel ist es, dass die Schüler Französisch überhaupt kennenlernen, dass sie merken, dass wir nicht so weit weg sind, wie sie denken“, sagt Cyndie, „wir sind Nachbarn und es ist schade, wenn wir die Sprache unserer Nachbarn nicht lernen, nur so können die Menschen sich besser kennenlernen.“ „Ich hoffe, dass Ihr nächstes Jahr Französisch wählt“, schmunzelt Cyndie Noujarede beim Abschied, „und dass Ihr viel Spaß dabei habt.“ Marie, Charlotte, Gina und Merna sind sich ganz sicher, dass sie ihr neues WPU-Fach gefunden haben. „Das ist so eine schöne Sprache“, sagt Marie. „Und es gibt viele Wörter, die sich ähneln“, ergänzt Charlotte. Gina freut sich jetzt schon drauf, mit ihrer Tante und ihrem Onkel französisch zu parlieren – und viele ihrer Freunde hätten auch schon Französisch und fänden es toll. „Wir wählen auf jeden Fall Französisch“, sind die Freundinnen sich einig.


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