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Reporter Eutin

Eine Winterlinde für den Schlossgarten

Der Landesverband Schleswig-Holstein der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald schenkte dem Schlossgarten den Baum des Jahres, eine Winterlinde.

Der Landesverband Schleswig-Holstein der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald schenkte dem Schlossgarten den Baum des Jahres, eine Winterlinde.

Eutin. Der Garten des Eutiner Schlosses verfügt über so manchen eindrucksvollen Baum, mächtige Buchen, weitgefächerte Weiden, die schnurgeraden Linden, die die berühmte Allee säumen – und jetzt hat sich ein noch ganz zartes Bäumchen hinzugesellt. Denn als der Landesverband Schleswig-Holstein der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in der vergangenen Woche ihre Jahreshauptversammlung auf der Landesgartenschau abhielt, pflanzte dessen Vorsitzende Dr. Christel Happach-Kasan unterhalb des Tempelgartens eine Winterlinde (Tilia cordata), den Baum des Jahres. Zusammen mit Christian Herzog von Oldenburg, dem Landtagspräsidenten Klaus Schlie, dem Eutiner Bürgervorsteher Dieter Holst und dem Eutiner Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz zum Spaten und gab der kleinen Winterlinde ein neues Zuhause in bester Gesellschaft. Er sei immer davon ausgegangen, die schnurgerade Allee im Schlossgarten sei eine Allee aus Winterlinden, schmunzelte der Bürgermeister, aber wie er gelernt habe, seien es Hybriden, da habe die Winterlinde gerade gefehlt. Ohnehin seien die Linden im Besonderen und der Wald im Allgemeinen in Eutin positiv besetzt. Und das nehme die Landesgartenschau mit ihrem Bildungsprogramm plietsch.grün ebenso auf wie die pädagogische Arbeit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. „Das ist ein Ereignis, das die Schutzgemeinschaft würdigt“, sagte Dr. Christel Happach-Kasan, „mit einem Gelände, das viele Möglichkeiten birgt, die auch umgesetzt wurden.“ Einhellig bekundeten die Gäste ihre Begeisterung über die Eutiner Landesgartenschau: Sie biete die gesamte gestalterische Breite der Möglichkeiten, Natur und Kultur zu verbinden, lobte der Landtagspräsident, auch dass sie das Thema Wald in einem so waldarmen Land wie Schleswig-Holstein aufgreife. „Ich bin begeistert.“ Lob fand er auch für die Arbeit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die vor allem mit dem Baum des Jahres an die Öffentlichkeit steh – der Mensch schätze vor allem das, was er kenne, und die Kenntnis über Baumarten sei nicht mehr allzu verbreitet. Mit dem Baum des Jahres rücke die SDW eine Baumart und damit auch das Thema Wald in den Mittelpunkt, um dessen Erhalt und Artenvielfalt es bei der Arbeit der Schutzgemeinschaft es im Kern gehe. Die Landesgartenschau spiegele den Baum und seine Bedeutung für den Menschen wider – „die Menschen entdecken die Natur wieder als Erholungsraum.“ Auch die pädagogische Arbeit der Schutzgemeinschaft sei daher umso wichtiger, denn der Wald brauche Kontinuität und nachhaltige Beachtung – vor allem angesichts der Tatsache, dass der weltweite Raubbau andauere und Ökoräume unwiederbringlich zerstört würde. . „Schleswig-Holstein hat zu wenig Wald, nur einen Anteil von 12 Prozent. Deswegen wird der Tag des Baumes immer mit zahlreichen Baumpflanzungen verbunden, dem richtigen Projekt für Schleswig-Holstein.“ Dabei habe die Winterlinde weniger mit Wald als mit der Kultur des Baumes zu tun – in früheren Zeiten wurden Linden zu besonderen Anlässen gepflanzt wie die Friedenslinden in Ratzeburg oder die Gerichtslinde in Bordesholm. Spannendes über die Linde wusste der Herzog von Oldenburg zu berichten. „Eine Linde gehört in jeden Garten“, sagte er, „allein als Blitzableiter und als Feuerschutz, deshalb hat man Linden so oft so dicht an die Häuser gepflanzt. Zudem sorgen sie mit ihren tiefen Wurzeln für die Entwässerung. Und sie sind Erinnerungsbäume – wie diese Winterlinde, die an die segensreiche Arbeit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erinnern soll. Deshalb ist die Winterlinde das i-Tüpfelchen für diesen Garten und ich verspreche, dass wir sie hegen und pflegen werden.“


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