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„Eutin mit Mut und Entschlossenheit in die Zukunft führen“

Eutin (ed). Es war ein – mit etwas mehr als 300 Gästen gut besuchter – Neujahrsempfang der optimistischen, aber auch der deutlichen Worte, zu dem die Stadt Eutin am Sonntag zusammen mit Aufklärungsbataillon 6 Holstein in die historische Reithalle, gemeinhin Schlossterrassen genannt, geladen hatte. Es war der Neujahrsempfang nach einem ereignisreichen und „prall gefüllten Jahr“, wie Bürgermeister Carsten Behnk es nannte – neben der Landesgartenschau die Stadtsanierung, das Glasfasernetz, sechs verkaufte Gewerbegrundstücke, ganz abgesehen von den Highlights, die Eutin so lebens- und liebenswert machen wie das Bluesfest, die Festspiele und der Rosenstadt-Triathlon. Und eines der Highlights der Landesgartenschau bleibt den Eutinern erhalten: „Die Denkmalpflege hat die Showküche für weitere zwei Jahre genehmigt“, so Carsten Behnk. Die Bounty, so vermutete er, werde man an dieser Stelle wohl nicht halten können, die Meuterei werde aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer Versetzung enden. Auch wenn das betriebswirtschaftliche Ergebnis der Landesgartenschau für sich nicht so gut gewesen sei, so habe Eutin doch landesweit auf sich aufmerksam gemacht, dazu sanierte Torhäuser, einen traumhaften Küchengarten, einen sanierten Schlossgarten und einen neu gestalteten Seepark bekommen. All das mit Garantie für erfolgreiche Nachhaltigkeit. Seinen Teil zu Eutins Bekanntheitsgrad beigetragen habe auch der 70. Landesgeburtstag, wobei dieser wie auch die Gartenschau „mehr Besucher verdient gehabt hätten“, bedauerte Behnk und bedankte sich von Herzen bei allen Verantwortlichen und Helfern für ihr Engagement. Die unter den Erwartungen gebliebenen Besucherzahlen seien möglicherweise, so der Bürgermeister mit einem überregionalen Marketing ausgeblieben – der Sprung bis zu den Touristen in der Lübecker Bucht sei vielleicht zu kurz gewesen. „Aber wir haben gezeigt, wie es geht und worauf wir aufbauen können“ – der Erfolg der Landesgartenschau werde sich in fünf bis sieben Jahren zeigen. „Wir dürfen nur nicht mit der Landesgartenschau aufhören, sondern müssen den positiven Schub nach vorne nutzen.“ Und den braucht Eutin auch, denn mit der Dreifeld-Sporthalle, dem ZOB, einem Hotel, dem neuen Feuerwehrgerätehaus, der Sanierung der historischen Reithalle, der Jugendherberge natürlich, der Erneuerung des Bahnhofs und der Integration der Flüchtlinge habe Eutin so viel auf dem Zettel, dass es für zwei Legislaturperioden reiche, sagte der Bürgermeister mit einem Augenzwinkern. Einen deutlichen Appell richtete er an die Initiatoren des Bürgerentscheides gegen die Innenstadtsanierung – „ein Stopp hätte fatale Folgen für Eutin“. Er könne die Sorgen verstehen, „aber deshalb machen wir es ja. Die Zukunftsfähigkeit der Stadt steht auf dem Spiel.“ Als Motivation des Bürgerbegehrens erkenne er bisher nur „kurzfristige, persönliche Einzelinteressen, die dem Allgemeinwohl Eutins entgegenstehen. Wir dürfen die Aufbruchsstimmung nicht stören, indem wir uns gegen den Fortschritt sträuben.“ Auch weil Eutin die Anforderungen an die Stadt als Mittelzentrum erfüllen müsse – „wir müssen unsere Kräfte bündeln und Eutin mit Mut und Entschlossenheit in die Zukunft führen.“ Und wenn er einen Wunsch frei hätte für 2017, so Carsten Behnk, dann würde er sich weise, mutige und zügige politische Entscheidungen und einen demokratischen und fairen Umgang in der Stadt wünschen. „Und ein Ergebnis zum Bürgerentscheid zum Haus des Gastes zum Wohle der Stadt, der unsere Entwicklung nicht bremst. Treffen Sie im Interesse der jungen Generation und Eutins die richtige Entscheidung“, bat Carsten Behnk, denn ein tragfähiges Konzept, das auch zukunftsfähig ist, habe es nie gegeben. „Die 2,84 Millionen Euro brauchen wir an anderer Stelle dringender.“ Und auch darum, den 7. Mai als Tag der Landtagswahl auch als Tag des Bürgerentscheides zu akzeptieren, bat er – im Interesse Eutins, da sonst doppelte Kosten auf die Stadt zukämen, aber auch im Interesse der Demokratie. Ein Bürgerentscheid dürfe auf eine Wahlbeteiligung von gerademal 30 Prozent hoffen, eine Landtagswahl komme auf 60 bis 70 Prozent Wahlbeteiligung, das gelte es zu nutzen. Besonders herzliche Worte des Dankes für die Eutiner fand Oberstleutnant Alexander Radü, Kommandeur des Eutiner Aufklärungsbataillons – denn während „meine, Ihre, unsere Aufklärer“ in 2015 sehr präsent in Eutin gewesen seien, hätten sie 2016 in vielen Einsätzen weltweit ihren Mann und ihre Frau gestanden. Und alle seien – bis auf 12 Soldaten, die sich noch im Kosovo befinden – heil an Leib und Seele wieder zuhause. Den Dank seiner Soldaten an die Eutiner übermittelte er – für die Wünsche und Gebete, für die Briefe und Pakete, „in denen immer Heimat ist“, und für die ernstgemeinten Fragen nach dem Befinden. Eutin nehme Anteil am Schicksal der Soldaten, das mache ihn stolz und demütig: „Egal, wo in der Welt wir sind: Kameradschaft steht drauf, Eutin ist drin.“ Und zurückgeben könne er nur das sichere Bewußtsein der Soldaten, wie gut es ihnen hier gehe, das sei nicht selbstverständlich sondern etwas ganz Besonderes. Umso mehr freue er sich, dass die Chancen hundertprozentig seien, dass er auch beim Neujahrsempfang 2018 wieder hier stehen dürfe. Sympathische Zwischentöne setzten auch die kleinen Filme mit Neujahrswünschen von Eutinern und Gästen für die Stadt – der schöne Stadtkern solle erhalten bleiben, wünschte man sich, mehr Geschäfte mit hübschen Kleinigkeiten, Ruhe in der Stadtvertretung und „dass die Eutiner mehr am Ort kauften“ waren nur einige der Wünsche für die Stadt. Nach seinem Highlight Eutins befragt, sagte einer der Befragten: „Es ist ein permanentes Highlight, Eutiner zu sein.“


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