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Grüne Paradiese beim „Offenen Garten“ entdecken

Rita und Jan Eskildsen öffnen am kommenden Wochenende ihren Garten in der Malenter Voßstraße 6.

Rita und Jan Eskildsen öffnen am kommenden Wochenende ihren Garten in der Malenter Voßstraße 6.

Bad Malente-Gremsmühlen (los). Terrasse im Kleine oder Landschaftspark im Großen: „Ein Garten ist eigentlich nichts anderes als ein Raum ohne Dach“, sagt Jan Eskildsen. Wer durch sein Malenter Refugium in der Voßstraße 6 schlendert, weiß, was damit gemeint ist. Denn fast wie bei einem Wohnhaus bietet das Grundstück aneinanderhängende grüne „Zimmer“, die in sich geschlossen und lediglich durch kleine Korridore miteinander vernetzt sind. Das Thema „Wohnen im Garten“ steht hier im Mittelpunkt. „Ein Raum, in dem man sich geborgen fühlt“, beschreibt der Gartengestalter den Kern seiner Idee. Wie zahlreiche Gartenbesitzer in Schleswig-Holstein und Hamburg nehmen Rita und Jan Eskildsen am kommenden Wochenende an der Aktion „Offener Garten“ teil und laden zum Rundgang ein. Insgesamt 1800 Quadratmeter Fläche bieten eine Vielzahl gestalterischer Details und Gestaltungsideen. Terrassen und Teichanlagen, sonnige und schattige Sitzecken zum Entspannen oder Klönen, Grillplatz und Gemüsebeet: Hinter jedem Heckenabschnitt verbirgt sich Neues und jeder Gartenraum ist auf seine Weise nutzbar. Trotz einer dichten Bebauung rundum ist es Jan Eskildsen mit ein paar gestalterischen Tricks gelungen, die angrenzenden Gebäude geschickt auszublenden. Heckenelemente und hohe Fichten, Kletterkünstler wie die wüchsige Rose „Bobby James“, die ganze Häuser überwachsen kann, wurden dafür eingesetzt. Dabei hat das Gelände im Laufe der Zeit manche Wandlung erfahren. „Der erste Garten ist von 1990“, erzählt Jan Eskildsen. Neun Jahre später folgte der Bürogarten und der Ferienhausgarten wurde erst 2016 fertig gestellt. Der sandige Malenter Boden neigt zum Austrocken und bietet ohne intensives Bewässern nicht unbedingt ideale Voraussetzungen für Neuanpflanzungen. „Wir fanden damals einen ungepflegten Garten vor“, blickt Eskildsen zurück. Zunächst habe er einen Gartenplan erstellt, dann die oberen Krautschichten entfernt und auch – „schweren Herzens“ - einige Bäume gefällt. „Zum Teil aus Sicherheitsgründen.“ Erst danach konnten die geplanten Wege, Teiche und Terrassen gebaut, Anlagen für Beleuchtung und Bewässerung installiert und schließlich Stauden und Gehölze gepflanzt sowie Rasen eingesät werden. Wirkungsvoll eingesetzte Spiegelflächen vermitteln mehr Raumtiefe und verstärken den Eindruck von Weite, wo eigentlich Grenzen gesetzt sind. „Bei der Gartengestaltung geht es immer um einen Kompromiss zwischen dem, was gut funktioniert und was man gerne hätte“, sagt Jan Eskildsen. Entsprechend stehen im weiteren Sinne einheimische Pflanzen bei ihm hoch im Kurs. Darunter Besonderheiten wie die Trauerform der Weißbuche (oder Hainbuche), die allgemein häufig als Heckenpflanze eingesetzt wird, die Germanische Mispel und ein in Form geschnittener alter Birnbaum. Daneben finden sich Pflanzen, „die man ein bisschen betüddeln muss“ – wobei Spritzmittel bei Eskildsens grundsätzlich ausgeschlossen sind. Und natürlich gibt es gewisse Grenzen: „Was nicht wächst, kommt raus.“ Geöffnet ist bei Eskildsens am Sonnabend und Sonntag, 17. und 18. Juni jeweils von 10 bis 16 Uhr. Andere Termine nach Absprache (04523-6286). Gleicher Ort, anderer Garten: Gabriele Behrens hat ihr Herz an die Taglilien verloren. Mehrere 100 Sorten wachsen auf ihrem Grundstück in der Ferdinand-Harms-Straße 7. Deren Hauptblüte steht allerdings erst noch bevor und so beherrschen derzeit vor allem historische Rosen die Szenerie, klettern in alte Obstbäume, ranken über den Pavillon und mausern sich mit Duft und Farbe zu den Juni-Stars der Staudenbeete. Zarten Clematisranken hat die Hobbygärtnerin die flächigen Blätter der Funkien (Hosta) gegenübergestellt, Frauenmantel-, Storchschnabel- und Schwertlilienblüten spiegeln sich im Gartenteich, wo der „Froschkönig“ und seine Nachkommenschaft zu Hause ist. Gabriele Behrens hat ihre 1000 Quadratmeter in drei Bereiche aufgeteilt und einer davon gehört ihren Zwerghühnern. Zwergseidenhühner und Antwerpener Bartzwerge dürfen hier ein unbeschwertes Leben genießen, aufmerksam bewacht von Hähnchen „Kurt“, dem Furchtlosen. „Meine Leidenschaft sind Tiere und der Garten“, sagt Gabriele Behrens, die vor 25 Jahren mit ersten gestalterischen Ideen loslegte und eine großzügige Anlage mit Steinmauern und Brunnen, Terrasse und Sitzplätzen sowie zahlreichen Kübelpflanzen schuf. Geöffnet ist am 17. und 18. Juni von 11 bis 17 Uhr. Tipp für Gartenfreunde: Zur Taglilienblüte bietet die Hobbyzüchterin Besichtigungsmöglichkeiten am 15. und 16. Juli von 11 bis 17 Uhr an.


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