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Reporter Eutin

Italienisch war der Renner

Ehrenamtliche Dozenten verschafften an der Voß-Schule Einblicke in 13 Sprachen.

Ehrenamtliche Dozenten verschafften an der Voß-Schule Einblicke in 13 Sprachen.

Eutin (wh). „Wie wirst Du Deine Mutter begrüßen, wenn Du heute von der Schule nach Hause kommst?“ fragte Herr Wang. Darauf antwortete Peer, Schüler der sechsten Klasse der Johann-Heinrich-Voß-Schule, wie aus der Pistole geschossen: „wo ai ni!“ Das hörte sich wie Chinesisch an und war es auch. Peer hatte sich wie 16 seiner Mitschüler aus der fünften und sechsten Klasse für den Schnupperkurs bei Herrn Wang entschieden. Diesem machte es sichtlich Freude, den Kindern das Zahlensystem und ein paar grundlegende Redewendungen seiner Heimatsprache beizubringen. „Die Kinder lernen erstaunlich schnell“, lobte der Eutiner Informatiker, der seit 26 Jahren in Deutschland lebt. Er ist einer der 16 ehrenamtlichen Dozenten, die am Donnerstag vor Weihnachten noch einmal Leben in die Klassenräume brachten, denn die Voß-Schule bot wie jedes Jahr (seit 2010) zu dieser Zeit einen „Sprachen-Schnuppertag“ an. In 13 Kurz-Kursen sollte das Interesse der Schüler an fremden Sprachen und Kulturen geweckt werden. Inhalte waren neben Redewendungen und den Zahlen von 1 bis 10 auch, ob und wie im jeweiligen Land Weihnachten gefeiert wird. Im Mittelpunkt sollte das aktive Sprechen und Ausprobieren der Sprache stehen. „Diese Art von letztem Schultag vor den Weihnachtsferien hat über Jahre zu sehr positiven Reaktionen der Schüler und Eltern geführt“, sagte Lehrerin Maren Himmerkus, „daher wollen wir an dieser schönen Tradition festhalten.“ 215 Schüler der 5., 6. und 9. Klasse konnten sich eine Sprache aussuchen. Zur Auswahl stand Afghanisch, Arabisch, Urdu-Arabisch, Chinesisch, Griechisch, Isländisch, Italienisch, Japanisch, Nord-Samisch, Norwegisch, Plattdeutsch, Schwedisch, Serbisch, Spanisch und Türkisch. Italienisch war mit drei belegten Kursen der Renner. Für die Schnupperkurse hatten sich 16 Dozenten gefunden: Lehrer des Voß-Kollegiums, zudem sehr viele (oft muttersprachliche) Eltern, darüber hinaus ehemalige oder auch noch aktive Schüler und weitere Ehrenamtler. Janine Siewert aus Gothendorf zum Beispiel, eine ehemalige Voß-Schülerin, war am Sprachentag für Nord-Samisch zuständig. Sie studiert zur Zeit Sprachwissenschaften in Helsinki. Janine Siewert, die ein Jahr in Japan lebte und „selbstverständlich“ Japanisch kann, hatte sich schon sehr früh für Sprachen interessiert und ging zur VHS, als ihr Englisch und Französisch an der Schule langweilig wurde. Jetzt hat sie neben Englisch, Französisch, Spanisch, Finnisch, Schwedisch und Norwegisch „natürlich“ auch Plattdeutsch „auf dem Kasten“. Den Sprachen-Schnuppertag an ihrer Ex-Schule findet sie super.


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