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Kleiner Betrag – große Unterstützung

Tolle Möglichkeit, unkompliziert zu unterstützen: REWE sammelt Pfandbons für die Integrations- und Inklusionsarbeit der BSG Eutin.

Tolle Möglichkeit, unkompliziert zu unterstützen: REWE sammelt Pfandbons für die Integrations- und Inklusionsarbeit der BSG Eutin.

Eutin (ed). Integration und Inklusion sind für den größten Sportverein Eutins schon seit vielen Jahren ganz selbstverständlich – beim Sport mit Menschen mit Beeinträchtigungen sowie beim Sport für Jugendliche mit Migrationshintergrund ist die BSG Pionier unter den Sportvereinen. Mehrfach ausgezeichnet für das erfolgreiche Box-Projekt mit Jugendlichen unterschiedlichster Herkunftsländer gehört das ebenso zum Vereinsalltag wie die Freitags-Sportgruppe für Menschen mit Beeinträchtigungen, die es seit fast 30 Jahren gibt – und damit hat die BSG auch einen nicht unwesentlichen Anteil daran, dass Eutin zur „Sportfreundlichen Kommune“ gekürt wurde. Die Projekte und Aktivitäten, der Organisationsaufwand wie Fahrtkosten oder auch die Spielerpässe, all das geht nicht ohne Geld – umso mehr freut sich die BSG nun über eine Aktion, mit der der REWE-Markt in der Weidestraße die Inklusions- und Integrationsarbeit des Vereins unterstützt. In dem nach dem umfangreichen Umbau des Marktes neu eingerichteten Raum mit den Pfandautomaten hängt nun eine kleine Box, in die, wer möchte, seinen Pfandbon, anstatt ihn an der Kasse einzulösen, einfach spenden kann. Gleich nebendran finden sich Informationen und Fotos rund um die Vereinsarbeit der BSG – schließlich muss man wissen, wofür man spendet. REWE unterstützt die Arbeit der BSG nur zu gern – „wir waren auf der Suche nach einer Institution, der wir auf diese Weise etwas Gutes tun können“, berichtet REWE-Marktleiter Jörg Artischewski, „eine Kollegin wusste, dass die BSG tolle Arbeit für Geflüchtete und Menschen mit Beeinträchtigung macht, und wir waren uns einig: Das wollen wir unterstützen.“ Die Projekte, die die BSG rund um Integration und Inklusion anbietet, sind vielfältig – wie die Freitagssportgruppe mit Menschen mit Beeinträchtigungen. Manuela Krappe ist die Beauftragte der BSG für Menschen mit Beeinträchtigungen – sie begleitet die Sportler mit den unterschiedlichsten Handicaps schon seit Jahren und stellt immer wieder fest, wieviel Spaß ihnen der gemeinsame Sportfreitag macht. Trainiert wird, worauf Lust ist – mal wird Hockey gespielt, mal Basketball, das macht Sascha Mai besonders Spaß. Simone Schacht spielt am liebsten Fußball. „Das spielen wir immer am Ende“, strahlt sie. Während der Sportstunde wird viel ausprobiert – „mir ist es wichtig, dass die Leute zum Beispiel auch das Fangen lernen“, erklärt Manuela Krappe. Denn ganz nebenbei wird die Motorik geschult. Vor allem aber das soziale Miteinander sei ein wichtiger Faktor. „Im Verein zu sein, zu Mitgliederversammlungen oder auch mal zum Grünkohlessen zu gehen. All das unter dem großen Dach der BSG, das ist echte Teilhabe“, sagt Frank Lunau aus dem Vorstand der BSG. „Die BSG ist ein Verein für alle Menschen, und das leben wir auch.“ Und das fängt bei den ganz Lütten an – schon lange gibt es den Inklusionssport mit den Kindern der KiTa Kinderinsel, denn „kein Kind ohne Sport“, wieso sollte das für Kinder mit Handicaps nicht gelten? Und auch für Geflüchtete gibt es natürlich Sportangebote – Tanja Müller ist die Flüchtlingsbeauftragte der BSG, ihr Job ist es, die Menschen, die sie ehrenamtlich betreut, zum Sport zu bringen. Ihr Traum ist es, die Frauen mit ihren Kindern zum Kinderturnen zu bewegen, damit die Kinder nicht nur motorisch gefördert werden können, sondern auch ihre Mütter Anschluss zu deutschen Müttern finden. Vor allem aber seien es die jungen Männer, denen der Sport die Integration erleichtere. Neben dem Box-Projekt für Jugendliche mit Migrationshintergrund ist es auch die ganz normale Vereinsarbeit, in die geflüchtete Menschen eingebunden sind. Junge Männer aus Eritrea, Afghanistan oder dem Irak spielen in den Mannschaften Fußball „und sind bei uns nicht nur gut aufgehoben“, sagt Frank Lunau, „sie helfen uns sportlich auch weiter.“ Wie Maru Eshetu – der 21jährige Eritreer ist ein top Mittelfeldspieler und spielt bei den 1. Herren. „Hätte er schon letztes Jahr bei uns gespielt“, schmunzelt Frank Lunau, „wären wir vielleicht nicht abgestiegen.“ Denn Maru ist berüchtigt für seine Kopfballtore. Schon in Eritrea hat er gern gespielt, aber noch nie im Verein – und das genießt er nun besonders, mit seinen Teamkollegen auf dem Spielfeld zu stehen, um den Aufstieg zu kämpfen, Tore für seine Mannschaft zu schießen. Gelebte und ganz alltägliche Integration, das geht im Sport am besten. Und geplant ist noch viel, viel mehr – wie der Schwimmunterricht für geflüchtete Mädchen und Frauen oder das kleine Heft mit den Sportangeboten der BSG in vielen Sprachen, das der Willkommensmappe beigelegt werden soll, damit alle, die bei uns ankommen, wissen, wo sie Sport und Anschluss zu Gleichgesinnten finden können. Ein Traum wäre eine Freizeit am Lenster Strand für die Mannschaften mit den jungen Flüchtlingen – und die Freitagssportgruppe würde zu gern mal eine Woche gemeinsam im Umwelthaus in Neustadt verbringen. „Richtig toll wäre es, wenn schon vor Weihnachten eine Summe zusammenkäme“, hofft Frank Lunau, „und wir kleine Weihnachtsgeschenke verteilen könnten.“ All das zu unterstützen, haben REWE-Kunden nun eine ganz unkomplizierte Gelegenheit – wer mag, packt seinen Pfandbon einfach in die Spendenbox. Die Idee finden die Kunden super und haben gleich einen Vorschlag, wie man bei „säckeweise“ Pfand ebenfalls helfen kann, ohne gleich sein ganzes Pfandgeld los zu sein: Wenn man eine ganze Menge Flaschen hat, dann teilt man das Pfand einfach auf – man zieht nach dem Betrag, den man spenden will, den Bon, und packt dann erst die restlichen Flaschen in den Automaten.


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