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Reporter Eutin

Theaterkinder der OGS Süsel glänzen mit ihrem Weihnachtsstück

Süsel (ed). „Irgendwas stimmt dieses Jahr nicht mit Weihnachten…“, sinniert der Schneewolf (Zoe) der Schneeköniginnen (Lotta und Jolina). Er kann nämlich Unheil schnüffeln – seine Herrinnen überlegen derweil, mit wieviel Schnee sie in diesem Jahr Süsel, Eutin und Neustadt beglücken, weil Grün einfach nicht angesagt ist. Und dann kommt die Weihnachtsfrau (Ida) angesaust – sie hat gerade vom Kobold gehört, dass ihr Weihnachtsmann auf der Suche nach dem schönsten Weihnachtsbaum in den verbotenen Wald geraten und in den Spiegel der vergessenen Träume gefallen ist. Weihnachten ist also in akuter Gefahr, oder fällt es sogar aus, wie General Magma (Iven) behauptet? Wer die Theaterkinder der OGS Süsel kennt, weiß, dass sie Weihnachten ganz sicher retten – am vergangenen Freitag hatte ihr Weihnachtsstück „Der Spiegel der vergessenen Träume“ Premiere und wurde mit tosendem Applaus belohnt. Ganz zu recht, denn wieder einmal hat Kerstin Dostall, die Leiterin der Theater AG, ihren Kindern nicht nur das perfekte Stück geschrieben sondern die Lütten (1. bis 4. Klasse) haben es auch wunderbar textsicher, souverän und ausdrucksvoll mit Leben erfüllt. Dabei ist es eine ganze Menge an Text, den die Kinder lernen müssen – zusätzlich wird regelmäßig geprobt und Disziplin ist auch gefragt. All das nehmen die Lütten sehr gern in Kauf, denn schon die Erstklässler lieben das Theaterspielen. „Und sie machen es großartig“, strahlt Kerstin Dostall. Mit Spaß und Talent stehen die Theaterkinder auf der Bühne und erzählen die Geschichte, wie Weihnachten doch noch stattfand, weil alle sich zusammengetan und dank des kleinen Prinzen Miko nicht nur seine Schwester Josy aus dem Spiegel gerettet haben sondern auch den Weihnachtsmann und damit den Menschen ihre Wünsche und Hoffnungen zurückgeben. Die Trollprinzessin (ganz wunderbar trollprinzessinnenhaft zickig: Lea) ist die Verursacherin allen Übels, sie war es nämlich, die Prinzessin Josy aus lauter Eifersucht in den Spiegel der vergessenen Träume gesperrt hat. Und jetzt braucht Josy immer neue Träume und Hoffnungen, ihre eigenen hat sie verloren, als sie in den Spiegel gefallen ist – und da war der Weihnachtsmann (ein sehr schön brummiger René) ein gutes Opfer mit all seinen Wünschen und Hoffnungen für die Welt. Josys Bruder Miko macht sich auf die Suche nach seiner Schwester – und dank der Wahrsagerinnen der Schneeköniginnen, dank der Wichtel und Kobolde, dank des feurigen Generals Magma und des Sitzenden Teddys und des Kätzchens der Prinzessin können sie Josy und den Weihnachtsmann aus dem Spiegel retten. In wunderschön gestalteten Kulissen erwecken die Kinder ihre Geschichte zum Leben und nehmen die Zuschauer mit ins Reich der Schneeköniginnen und in den verbotenen Wald. Für Licht, Musik und Technik sorgen Rasmus, der längst auf der weiterführenden Schule ist, vom Theater aber nicht lassen kann, und Thea, die in diesem Jahr lieber hinter der Bühne arbeiten wollte. Jahr für Jahr schreibt Kerstin Dostall ihren Kindern Stücke nach Maß – und das war mal wieder gar nicht so einfach, denn die Vorgehensweise, wie die Stücke der Theater AG entstehen, ist gesetzt: In der ersten Stunde nach den Ferien setzen sich alle zusammen und sagen, welche Rolle sie im Weihnachtsstück gern spielen wollen. Und dann kommt so eine wilde Mischung zustande wie: Weihnachtsbaum (Kiran), Trollprinzessin, General Magma, Schneewolf, Kätzchen (Janna) und Teddy (Juliane), Prinzessin und Prinz, Weihnachtsmann und Weihnachtsfrau. „Und jedes Jahr denke ich, es klappt nicht“, seufzt Kerstin Dostall lachend – aber jedes Jahr klappt es noch besser als im Jahr davor. „Irgendwann sehe ich beim Schreiben die Kinder vor mir auf der Bühne und dann ist alles gut“, lacht die engagierte Pädagogin. Mal poetisch, mal lustig, mal wütend und mal traurig sind die Texte, die Kerstin Dostall für ihre Kinder schreibt – und ihre Kinder füllen sie mit Leben, dank ihrer Theaterleiterin können sie das ganz souverän und selbstbewusst. Denn außer eiserner Disziplin, die sie hier lernen, dürfen sie einfach sie selbst sein, in Rollen schlüpfen, die sie schon immer mal spielen wollten. Das macht sie sicher auf der Bühne – klar sind sie aufgeregt, aber Lampenfieber muss ja auch sein. Spätestens, wenn das Stück angefangen hat, sind sie super sicher, weder hängt der Text noch weiß ein Kind nicht, wo es hinsoll – je näher die Aufführung rückt, desto intensiver wird geprobt, aber so richtig geprobt werden kann nur zwei Wochen lang, denn nur so lange können die Kinder die Bühne mit Beschlag belegen. In diesen zwei Wochen leisten die Lütten Enormes – und dann bei den Aufführungen nochmal. Dabei wird Kerstin Dostall von ihren Theatermüttern unterstützt – Kiki Koffnit hat das Bühnenbild gestaltet und bis zur letzten Schneeflocke alles liebevoll selbst gemacht. Jessi Stuhr übernimmt großenteils das Schminken und die Kostüme, unterstützt von weiteren Theatermüttern – „ohne Euch ginge das alles gar nicht“, bedankt sich Kerstin Dostall. Besonders aber bedankt sie sich bei ihren großartigen kleinen Schauspielern: „Ihr dürft so stolz auf Euch sein“, strahlt Kerstin Dostall, selbst sichtlich stolz auf ihre Theaterkinder, „Ihr habt die Bühne gerockt und alles gegeben. Ihr habt das toll gemacht.“ Recht hat sie.


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