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Reporter Eutin

„Wir wollen zeigen: Glaube ist schön“

Eutin. Ökumenische Verbundenheit im besten Sinne präsentieren die Eutiner Kirchen auf der Landesgartenschau – nicht nur im Garten am frischen Wasser, auch im Seepark, auf der Bühne am Schloss und in vielen Veranstaltungen leisten die Gemeindemitglieder kleine und große Beiträge, leise und etwas lautere, für Kinder und für Erwachsene, von der Erzählkunst bis zum Gottesdienst, von der Atempause bis zum Abendsegen. Herzlich, einladend, bereichernd sind die Eutiner Kirchengemeinden, die evangelisch-lutherische wie die katholische, die Freie evangelische und die Leuchtfeuergemeinde mit rund 400 Programmpunkten mit dabei. Von Anfang an habe er gesagt, so betont Martin Klehs, der Geschäftsführer der LGS, dass die Eutiner Landesgartenschau keine reine Blumenschau werden solle, sondern ganz viele verschiedene Angebote für alle bereithalten werde. "Und das hier ist ein ganz besonderer Programmpunkt." Zudem werde nicht nur der Garten am frischen Wasser, den der Kirchenkreis Ostholstein zur Zeit hinter seinem evangelischen Zentrum anlegt, Teil des Ausstellungsgeländes sein, auch würden die Eutiner Kirchen auf der Fläche der LGS zahlreiche Veranstaltungen mitgestalten und anbieten. "Sie beleben die Landesgartenschau", freut sich Martin Klehs auf das reichhaltige Programm, das die Kirchen für die Besucher vorbereitet haben. Und das wird für wirklich jeden Besucher etwas bereithalten, denn vom Erzählspaziergang über große ökumenische Open-Air-Gottesdienste, einen Gottesdienst op platt, Musikprogramme vom leiseren Liedermacher-Event über Hayds Schöpfung mit einem riesigen Chor bis zum rockigsten Rock-Konzert, Talk-Shows, Thementage und Story Walks bis hin zu Gospelkonzerten und Kinder-Musicals ist es eine breite Vielfalt, die die Kirchen gestalten und so Religion und Glauben erlebbar machen, angefangen mit dem großen ökumenischen Gottesdienst am 30. April um 14 Uhr zur Eröffnung der Landesgartenschau. Die LGS, so Peter Barz, der Propst des Kirchenkreises Ostholstein, sei auch eine Chance für die Kirche, sich in ihrer Vielfältigkeit und Lebendigkeit zu präsentieren, "die Menschen haben Gelegenheit, Kirche einmal in einem neuen Kontext kennenzulernen." Und dafür bietet sich reichlich und in unterschiedlichster Weise Gelegenheit. So wird in den ersten drei Wochen der Sommerferien das bunte Programm im Seepark mit dem reichen Angebot an Spiel und Sport eine (fast) lebensgroße Arche aus Holz ergänzen. Zusammen mit der Leuchtfeuergemeinde wird die Freie evangelische Gemeinde hier ein buntes Angebot für die ganze Familie vorhalten – unter dem Motto "Die Arche im Seepark: Sehen, Anfassen, Glauben" wird es in dem 15 Meter langen, viereinhalb Meter hohen und vier Meter breiten Holzschiff vom Kinderschminken über das Basteln bis zu tollen Spielen ein buntes Programm zu den Arche-Themen Tiere, Pflanzen und Wasser, vor allem aber Hoffnung geben. Eröffnet wird die Arche-Zeit im Seepark mit einem großen Familienfest am 23. Juli. Im Schlossgarten bietet die evangelische Kirchengemeinde Pilgerspaziergänge an, auf einem eigens angelegten Pilgerweg, der auch nach der Landesgartenschau erhalten bleiben wird. Ein ganz zauberhafter "Programmpunkt" ist der Paradiesgarten in der Michaeliskirche – zwischen dem 3. Juli und 3. September werden Gemeindemitglieder ihre Kirche in einen Garten verwandelt, mit Büschen, Sträuchern, herrlichen Blumen und vielem mehr. "Hier darf man dann gern mal von der Landesgartenschau rüberhüpfen", schmunzelt Dr. Claudia Süssenbach, die Landesgartenschau-Pastorin, "und ein bisschen zur Ruhe kommen." Vor allem das ehrenamtliche Engagement der Gemeindemitglieder macht die zahlreichen Veranstaltungen möglich – es sind allein mehr als 100 Menschen, die das Projekt „Arche im Seepark“ mittragen, 80 GartenhüterInnen im Garten am frischen Wasser, dann Musiker, Erzähler, Helfer im Verborgenen. „Man spürt, ihr Herz schlägt für diese Stadt Eutin“, freut sich Ruben Puleo, Pastor der Leuchtfeuergemeinde, „sie sind so begeistert, dass sie ihre Urlaube drum herum gelegt haben, um dabei zu sein. Sie wollen dieser Stadt etwas zurückgeben, das ist großartig.“ Aber auch die Pastoren sind mit dabei – Ruben Puleo und sein Kollege Tim Jodat von der Freien evangelischen Gemeinde werden ökumenische Gottesdienste gestalten – „mit sehr viel Abwechslung und Musik“, versprechen die beiden, „nicht für das klassische Kirchenpublikum, eher für kirchendistanzierte Menschen", erklärt Ruben Puleo. "Wir wollen die Leute abholen und zeigen, dass Glaube schön ist.“ Nicht nur für kirchennahe Menschen ist sicher auch der Garten am frischen Wasser eine der Oasen der Landesgartenschau. Schon jetzt ist in den Grundstrukturen zu sehen, dass er ein echtes Kleinod wird. Auf der Plattform rund um die imposante Federbuche, unter ihrem grünen Dach, wird jeden Tag um 12 Uhr eine "Atempause" stattfinden, abwechselnd gestaltet von den Pastoren und Pastoralreferenten der Eutiner Germeinden – „und um 17 Uhr schicken wir die Besucher mit einem Abendsegen nach Hause“, strahlt Landesgartenschau-Pastorin Süssenbach. Der Garten soll ein Ort der Begegnung sein, aber auch ein Ort, an dem man "mal runterkommen kann", wie Propst Barz erklärt, nach einem ganzen Stück des Weges, den man auf der Landesgartenschau mit ihrem reichen Angebot zurückgelegt hat, einfach mal Pause machen kann. Die Gartenhüter werden nicht nur den Garten hüten sondern freuen sich darauf, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen und auch die Struktur des Gartens zu erklären – wie den Weg "Wie ein Baum am Wasser gepflanzt" mit sieben Stationen zum Innehalten. Zwischen 15 und 17 Uhr werden dann kleine Konzerte und andere Veranstaltungen hier stattfinden, darüberhinaus eine Schreibwerkstatt, Lesungen und viel Erzählkunst. An einem Taufstein werden an diesem unvergleichlichen Ort Kinder getauft werden und ein eigens angefertigter Altar aus großen Baumstämmen bietet den schönsten Rahmen für Gottesdienste und Andachten. "Wir bauen anlässlich der Landesgartenschau", sagt Propst Barz, "aber wir bauen für die Zukunft, wir bauen einen Garten, mit dem wir nah an den Menschen sind." Auch für Veranstaltungen wolle man den Garten anbieten, kündigt er an – so wird er weiter ein Ort der Begegnung sein.


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