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Reporter Eutin

Die spannende Geschichte des Horns

Kuratorin Susanne Petersen präsentiert ein afrikanisches Kuddu-Horn.

Kuratorin Susanne Petersen präsentiert ein afrikanisches Kuddu-Horn.

Eutin (fs). Lange blieb das zweite Stockwerk des Eutiner Schlosses für Besucher verschlossen. Anfang des Jahres wurden die bis dahin als Depot verwendeten Räumichkeiten jedoch renoviert. Nun hat im zweiten Geschoss die neue Daueraustellung des Museums Platz gefunden. Ab sofort präsentiert das Schloss Eutin "Die klangvolle Welt des Horns" mit einem traumhaften Blick auf den Schlossgarten. Rund 75 verschiedenste Exponate beleuchten die abwechsunlgsreiche Geschichte des Horns. Das Horn gilt als eines der ältesten Musikinstrumente der Welt. Angefangen beim Triton-Schneckenhorn und dem afrikanischen Kudu Horn, über die klassischen Eintonhörner bis hin zum modernen Orchesterhorn können Besucher die Entwicklung des Hornes begleiten. Zuletzt wurde die Hornsammlung des Schlosses, die aus Schenkungen und Dauerleihgaben von Professor Uwe Bartels und Manfred Hein besteht, vor 15 Jahren gezeigt. Themenräume widmen sich den verschiedenen Funktionen des Horns im Laufe der Jahrtausende. Diente es anfangs häufig zur religiösen Ritualen, wurde es schon in der Antike im Krieg verwendet. Im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde durch neue Militärtaktiken eine weitreichende Verständigung auf dem Schlatfeld erforderlich - das Horn wurde im Krieg unverzichtbar. Auch auf der Jahgd war und ist das Horn ein unverzichtbarer Begleiter. Als im Barock die Hetzjagd zu Pferde in Mode kam, die sogenannte Parforcejagd, enstand eine neue Form des Hornes. Das Parforcehorn gilt als einer der Vorgänger des Waldhorns, das in Orchestern Verwendung findet. Eine der wichtigsten Funktionen war aber sicherlich die Signalfunktion des Hornes. Vor der Gründung von Feuerwehren warnten Nachtwächter mit lauten Hörnern vor Bränden und riefen die Bürger zum Löschdienst, so wurde das heutige "Ta-Tüü Ta-Taa" ursprünglich mit einem Horn gespielt. Auch das Posthorn brachte Privilegien mit sich. Jedes andere Fuhrwerk musste ausweichen, Schlagbäume geöffnet und Fähren zur sofortigen kostenlosen Überfahrt vorbereitet werden. Noch bis heute findet das Posthorn sich im Logo der Post wieder. Um die spannende Geschichte des Hornes zu erleben, reicht ein spontaner Besuch des Schlosses. "Uns war besonders wichtig, dass man die Austellung auch ohne Führung erleben kann", erzählt Kuratorin Susanne Petersen. Und so sind die Exponate nicht nur mit ausführlichen Beschriftungen versehen, auch wurden Klangbeispiele von gut einem Drittel der Exponate aufgenommen und können im Audio-Guide angehört werden. In einem Raum können kreative Besucher sich zudem so richtig austoben. Dort warten verschiedenste Haushaltsgegenstände darauf, die lange Geschichte des Horns fortzuschreiben. Für besonders Interessierte finden am 22. Oktober, am 19. November und am 17. Dezember Führungen statt, individuelle Führungen für Gruppen können vereinbart werden.


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