Kinderschutzbund weihte interkulturelles Bildungs- und Begegnungszentrum ein
Neustadt. Aktuell leben rund 1.000 ausländische Menschen in Neustadt, etwa 500 davon als Familien mit Kindern. Und sie alle haben das Ziel, ein Teil unserer Gesellschaft zu sein. Die Voraussetzungen zur Eingliederung sind jedoch vielfältig, allen voran die Sprache ist ein wesentlicher Baustein. Der Kinderschutzbund Ostholstein bietet eine Reihe von Angeboten an, die maßgeblich zu einer verbesserten Integration beitragen.
„Niemand von den mir bekannten Flüchtlingen möchte von Sozialhilfe leben“, sagte Larisa Sharapova. Sie ist die Leiterin des neuen interkulturellen Bildungs- und Begegnungszentrums, das der Kinderschutzbund Ostholstein am vergangenen Freitag in Neustadt, Vor dem Kremper Tor 21 A unter Beteiligung zahlreicher Gäste einweihte.
Wozu die neuen Räumlichkeiten genutzt werden sollen, beschrieb Fachbereichsleiter vom Kinderschutzbund Matthias Thoms wie folgt: „Mit dem interkulturellen Bildungs- und Begegnungszentrum schaffen wir für Menschen einen Ort, wo Herkunft keine Rolle spielt, wo Menschen Unterstützung bekommen, wo Stärken von Kindern und Familien gefördert werden und Talente sich entfalten können. Kurz gesagt ein Ort, an dem aus Ausländern und Deutschen wieder einfach Menschen mit Träumen, Hoffnungen und Wünschen werden, die sich begegnen und einander kennenlernen können. Wir sind stolz auf ein Zentrum, in dem jeder willkommen ist und in dem jeder seinen Platz als Teil einer Gemeinschaft finden kann und welches gleichzeitig Ausdruck für ein weltoffenes und liberales Neustadt ist.“
Bettina Hagedorn, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Finanzen, kritisierte zunächst, dass die Bundesregierung (im Zeitraum 2015/16), die Integration von Müttern vernachlässigt habe. Umso mehr lobte sie die engagierten Akteure des Kinderschutzbundes, die insbesondere Müttern und Kindern Sprache und Kultur vermitteln.
Die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe bezeichnete Alfred Grüter vom Kreis Ostholstein als Kernstück der Integration. Er betonte zudem die enorme Wichtigkeit der Sprache, denn die Vermittlung von Werten und Normen setze Kommunikation voraus.
„Sie können auf die Entwicklung und das Erreichte sehr stolz sein“, meinte Bürgermeister Mirko Spieckermann, der auf einen lebendigen Treffpunkt für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund hofft.
„Hier entsteht ein Stück besseres und zukunftsfähiges Neustadt“, sagte Kinderschutzbund-Geschäftsführer Martin Liegmann. Er heißt alle Menschen, unabhängig von Nationalität, Religion, Alter und Geschlecht im interkulturellen Bildungs- und Begegnungszentrum willkommen. (mg)