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Migrationsforum Ostholstein zur Ukraine-Hilfe

Ostholstein. Die Tatsache, dass in der Ukraine, in Europa, Krieg geführt wird, trifft viele Menschen ins Mark. Um nicht nur ohnmächtig zusehen zu müssen, möchten viele mit anpacken und helfen. Die Welle der Hilfsbereitschaft ist in vielen Ländern sehr groß. In Ostholstein gibt es viele ehrenamtlich engagierte Menschen, die sich darauf vorbereiten, die Ankommenden zu unterstützen. Dafür bedankt sich der Vorstand des Migrationsforums Ostholstein herzlich.
 
Das Migrationsforum Ostholstein ist ein Zusammenschluss von im Kreis Ostholstein tätigen Organisationen und Initiativen, die in der Migrationsarbeit haupt- und ehrenamtlich tätig sind. Der Vorstand des Migrationsforums Ostholstein möchte auf einige Leitlinien hinweisen, die ehrenamtlich Helfende beachten sollten. Zwei große Herausforderungen sind fehlende Unterbringungsmöglichkeiten und der Umgang mit Corona.
 
Bei dem Angebot von Wohnungen ist es wichtig zu wissen, dass die Städte und Kommunen den angebotenen Wohnraum in ihr System aufnehmen sollten. Die Ämter, Städte und Gemeinden mieten die Wohnungen an und es kommt zu einer Untervermietung an Geflüchtete.
Bei dem Angebot von Wohnraum in der eigenen Wohnung sollte man sich vorher über mehrere Dinge Gedanken machen: Wie lange möchte ich das Wohnangebot machen. Bin ich darauf eingestellt, dass psychische Belastungen der Betroffenen eine große Rolle spielen können. Welche Gewohnheiten sind mir wichtig und worauf kann ich verzichten (Beispiel Raucher / Nichtraucher, wichtige Ernährungs- oder andere Lebensgewohnheiten). Welche Einrichtungsgegenstände brauche ich zusätzlich. Zum Eigenschutz ist es unerlässlich, die Ankommenden auf Corona testen zu lassen (in den offiziellen Testzentren ist es kostenfrei möglich). Haben die Ankommenden keinen ausreichenden Impfschutz, so sollte man in Erwägung ziehen, eine Impfung in den bekannten Impfzentren des Kreises zu terminieren
Mit dem Ankommen in einem bereitgestellten Wohnraum beginnt für die Ukrainerinnen und Ukrainer ein Prozess, der für sie mit vielen Schwierigkeiten verbunden ist. Helfende sollten dabei Sicherheit geben. Dazu gehört, dass die Menschen schnellstmöglich registriert werden, um Leistungen erhalten zu können und um gesundheitlich versorgt zu werden. Im Kreis Ostholstein übernimmt die Registrierung die Ausländerbehörde des Kreises. Die Anmeldung erfolgt bei den örtlichen Meldebehörden. Die Vorgaben des Landes Schleswig-Holstein sehen bezüglich der Beantragung von AsylbLG-Leistungen bei Ämtern für Soziale Hilfen vor, dass eine Anmeldung bei der Ausländerbehörde und eine Meldebestätigung des Einwohnermeldeamtes vorliegt. Alle relevanten und aktuellen Informationen sind auf der Seite des Kreises Ostholstein www.kreis-oh.de zusammengefasst. Die Seite wird ständig aktualisiert.
 
Helferinnen und Helfer für Geflüchtete werden für die Bewältigung vieler Probleme gebraucht. Hier einige Beispiele: Unterstützung im Alltag, Dolmetschen bei Behördengängen oder Arztbesuchen, Organisation von Sachspenden nur bei konkreter Anfrage. Wichtig ist es, „Parallelstrukturen“ zu vermeiden. Wer helfen möchte, wendet sich daher gerne vor Ort an die Kommune oder Hilfsorganisationen. Das Migrationsforum Ostholstein möchte darauf hinweisen, dass Not von Menschen durch „Pseudohelfer“ ausgenutzt wird. Auch diesbezüglich sollten alle wachsam sein. (red)


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