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Kristina Kolbe

Demokratie-Safari: Wie geht Kommunalpolitik?

Neustadt. Die zukünftigen Schulkinder der Kindertagesstätte am Kaiserholz begaben sich auf eine lehrreiche Reise. Doch ging es bei dieser Safari nicht etwa darum, Löwe, Elefant und Co. zu entdecken. Vielmehr sollten die Kinder lernen, Demokratie zu verstehen und, was es eigentlich bedeutet, Politik zu machen.

 

Dafür erarbeiteten die Kinder eigenständig Ideen, die sie, wie die echten Politiker auch, im Sitzungssaal des Rathauses diskutierten und zur Abstimmung brachten. Unterstützung hatten die 16 Schuleulen vom Verein „Politik zum Anfassen“, der zwei Tage lang die Kinder bei der Ideenfindung und Präsentationsvorbereitung unterstützte. Die Vorschläge kamen aber allein von den Kindern, wie Natalie Nekolla von „Politik zum Anfassen“ berichtete. „Die Kinder haben toll mitgemacht und so schöne Ideen gehabt“, freute sie sich. Finanziert wurde dieses Projekt, dass aus einer Kooperation des „Kinder und Jugend Netzwerks“ und der Kindertagesstätte Am Kaiserholz entstanden ist, durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

 

„Es ist für den Selbstwert und das Selbstvertrauen so wichtig, dass Kinder gesehen und gehört werden“, erklärte Ki-Ta Leiterin Franka Haamann, die das Thema Partizipation in ihrer Einrichtung groß schreibt. „Kinder sollen lernen, dass wenn sie eine Meinung haben, sie diese auch sagen dürfen.“

 

Auch Bürgermeister Mirko Spieckermann freute sich über den politischen Einsatz der Minis und erhofft sich, dass vielleicht der ein oder andere für die Kommunalpolitik begeistert werden konnte und sich später einmal im Kinder- und Jugendparlament engagiert. „Wer weiß, vielleicht saß ja auch mein Nachfolger heute hier im Sitzungssaal“, schmunzelte der Verwaltungschef, der sich gleich zu Beginn erstmal einer Reihe persönlicher Fragen hatte stellen müssen. Als sowohl Wohnort und Alter des Bürgermeisters sowie alle Verknüpfungen zu den Enkelkindern des Bürgervorstehers Sönke Sela und Stadtverordneter Margit Giszas aufgeklärt waren, starteten die Kinder mit der Vorstellung ihrer Ideen.

 

Einig waren sich die Nachwuchspolitiker zum Beispiel darin, dass Neustadt sowohl Kaugummiautomaten mit gratis Kaugummis als auch einen Kletterpark benötige. Auch der Bau eines Schwimmbades und eines Indoorspielplatzes standen zur Diskussion. Doch nicht nur Themen, die den Kindern selbst zugute kämen, wurden vorgeschlagen. So lag es vielen auch am Herzen, etwas für die Menschen aus der Ukraine zu tun, wie zum Beispiel durch den Bau von Häusern und Wohnungen, damit auch jeder ein Dach über dem Kopf hat. (ko)


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