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Reporter Timmendorf

Empfang der Gemeinde Ratekau: Rückblick, Vorschau, Ehrung und Preisverleihungen

Ratekau. Am Samstag, dem 3. Juni, fand der Empfang der Gemeinde Ratekau in der Mensa der Cesar-Klein-Schule in Ratekau statt. Rund 200 Gäste folgten der Einladung der Gemeinde. Die Begrüßung übernahm Ratekaus Bürgervorsteherin Gaby Spiller, die sich bei der Jagdhornbläsergruppe „Ostseebläser“ für die musikalische Einstimmung bedankte. Spiller konnte unter den Gästen die Landtagsabgeordneten Sandra Redmann (SPD) und Wiebke Zweig (CDU), letztere auch als Stadtpräsidentin von Bad Schwartau, Kreispräsident Harald Werner, Landrat Reinhard Sager, Ehrenbürger Harald Gerhard, Manfred Beckmann, Bürgervorsteher der Gemeinde Stockelsdorf, die Bürgermeister der Nachbargemeinden und der Stadt Bad Schwartau, die ehemaligen Bürgermeister Rüdiger Stooß und Peter Brückel sowie Schulleiterin Liane Laube als Hausherrin begrüßen.

„Das vergangene Jahr brachte wieder viele Themen und Aufgaben, die wir im gewohnt guten Zusammenspiel zwischen Verwaltung und Politik, vorausschauend und dabei großen Wert auf Nachhaltigkeit legend, auf den Weg gebracht haben,“ so Bürgervorsteherin Gaby Spiller.

Sie lobte die Arbeit der Feuerwehrfrauen und -männer, „die sich - oft unter Gefahr für ihr eigenes Leben - in schwierigste Einsätze begeben, um andere Menschen oder deren Hab und Gut zu retten. Und das alles ehrenamtlich!“ Ausdruck von Wertschätzung, auch der aller Gemeindevertreter und natürlich ihres Dienstherrn, des Bürgermeisters, seien die sehr umfänglichen Investitionen, „die wir als Gemeinde alljährlich auf den Weg bringen und die einen wesentlichen Teil unseres Haushalts beanspruchen.“

Ein weiteres Thema, das die Kommunalpolitiker intensiv beschäftigt, sei die Schaffung von Wohnraum. „Und hier besonders von bezahlbarem Wohnraum,“ so Spiller. „Wir sind außerordentlich froh, dass wir mit der WoBau Ostholstein einen Partner gefunden haben, der diese Notwendigkeit mitträgt und in Pansdorf neben frei finanzierten Mietwohnungen auch öffentlich geförderte Wohnungen gebaut hat. Ein weiterer Komplex wird dort noch gebaut werden und das Angebot vergrößern. Aber es ist klar, dass dieses Thema auch zukünftig ein Thema bleibt, an dem wir arbeiten müssen.“

„Nach der Coronakrise kam die Flüchtlingskrise, die Energiekrise und die Inflation. Und nicht zu vergessen ist die Klimakrise,“ sagte Bürgermeister Thomas Keller in seiner Rede. Von diesen Krisen sei auch die Gemeinde in vielfältiger Hinsicht betroffen. „Umso erfreulicher ist es, dass es auch in den letzten Jahren gelungen ist, stets ein positives Jahresergebnis zu erreichen und den Schuldenstand in den Zeiten guter Steuereinnahmen weiter zu reduzieren.“ Der Ratekauer Verwaltungschef nannte ein paar Zahlen aus dem Jahresabschluss 2022, der seit Kurzem vorliegt: „Der Haushalt 2022 konnte mit einem positiven Ergebnis von 5,2 Millionen Euro abgeschlossen werden. Wir verfügten am Ende des Jahres über 8,9 Millionen Euro liquide Mittel und die Eigenkapitalquote liegt bei 59 %. Mit diesem Jahresabschluss und den Ergebnissen aus den Vorjahren konnte eine Ergebnisrücklage von nahezu 20 Millionen Euro geschaffen werden, die uns für kommende, schlechtere Jahre Rückendeckung gibt. Der Schuldenstand der Gemeinde konnte auf 2,3 Millionen Euro reduziert werden. Sehr gute Werte für eine eigentlich finanzschwache Gemeinde.“

Gleichwohl wurde und wird in allen Bereichen kontinuierlich weiter investiert: „Neben zahlreichen kleineren und größeren Maßnahmen im Tief- und Hochbau stehen die Erweiterung des Kommunalen Kinderhauses Pansdorf, der Neubau des Feuerwehrhauses Sereetz, die energetische Sanierung der Sporthalle Pansdorf und ein Neubau an der evangelischen Kindertagesstätte Ratekau auf der Agenda, um nur einige zu nennen. Allein diese vier Maßnahmen werden ein Volumen von rund 12 Millionen Euro haben,“ so der Bürgermeister.

Auch die Schienenhinterlandanbindung zur Festen Fehmarnbeltquerung war Thema in Kellers Rede: „Sie steht nach über zehn Jahren am Ende der Vorplanungsphase und wird demnächst in die Planfeststellung gehen. In dieser Zeit und unendlich vielen Sitzungen und Gesprächen auf allen Ebenen konnten wir für die Gemeinde gegenüber der ursprünglichen Planung viel erreichen, u.a. die Umfahrung der Ortschaften Ratekau und Ruppersdorf, die Absenkung der Trasse in Luschendorf, einen übergesetzlichen aktiven Lärmschutz und einen attraktiven Bahnhof in Ratekau. Gleiches gilt für die beiden 380 kV-Leitungen, die durch unsere Gemeinde laufen werden. Durch die Bündelung der Stränge konnten Trassenkilometer reduziert und damit Belastungen insgesamt reduziert werden. Für die Ortschaft Ruppersdorf konnte eine Neutrassierung erreicht werden.“

An dieser Stelle kündigte Thomas Keller bereits an, dass am 11. Juli eine gemeinsame Info-Veranstaltung mit der Bahn und der TENNET zum aktuellen Stand der Planungen in der Mön-Halle durchgeführt wird. „Die Liste an Herausforderungen für die kommende Zeit ließe sich weiter fortsetzen. Wir erleben eine intensive Zeit der Veränderung – eine Zeitenwende. Was wir aber gerade in solchen Zeiten brauchen ist Beständigkeit und Verlässlichkeit. Wir pflegen in Ratekau seit vielen Jahren einen sehr vertrauens- und respektvollen Umgang zwischen Verwaltung und Politik, der sich an der Sache orientiert,“ so Bürgermeister Keller, der sehr zuversichtlich ist, „dass wir das nach der Kommunalwahl trotz der Veränderungen so fortsetzen werden“.

Auch im Namen des Kreispräsidenten bedankte sich Landrat Reinhard Sager für die Einladung. „Ratekau ist mit 13 Dorfschaften eine Großgemeinde, wirtschaftlich auf einem guten Weg, finanziell gut aufgestellt, aber auch im sozialen und Umweltschutz-Bereich eine Vorzeige-Gemeinde,“ lobte Sager. Die größte Herausforderung im Kreis Ostholstein war der Raumanspruch bei der Hinterlandanbindung. „Wir haben es geschafft, eine viertel Milliarden Euro mehr Zuschuss für Lärmschutz, etc. für den Kreis zu bekommen. Und ein Dank gilt hier ihrem Bürgermeister als Projektbeiratsvorsitzender, der die Interessen auch der anderen Gemeinden vertreten hat,“ so der scheidende Landrat. „Wir müssen in Zukunft auch für den Wohnungsbau mehr Geld in die Hand nehmen,“ sagte Reinhard Sager. Nach seiner Rede erhielt er großen Dank von Keller und Spiller: „Als Landrat sind Sie immer ansprechbar und für uns dagewesen.“

Und dann folgte die Ehrung für ehrenamtliches Engagement. Für dieses Jahr wurde eine Person vorgeschlagen, die sich über viele Jahrzehnte hinweg in der Gemeinde ehrenamtlich engagiert: Renate Flöter aus Ratekau ist in vielfältiger Weise und mit großem Engagement in der Gemeinde ehrenamtlich aktiv. Ganz besonders engagiert sie sich im TSV Ratekau und im Dorfmuseum - und das bereits seit über 40 Jahren. „Renate Flöter ist dabei diejenige, die mit plant, organisiert und selbst ,Hand anlegt‘, ohne dafür im Mittelpunkt zu stehen. Eine, die sich stets zur Verfügung stellt und auf die Verlass ist,“ so Bürgermeister Thomas Keller. „Stellvertretend für viele einzelne Tätigkeiten bei größeren und kleineren Veranstaltungen und im jährlichen Ferienpass der Gemeinde, möchte ich hier hervorheben, dass Renate Flöter seit über 40 Jahren in den Sommermonaten wöchentlich als Sportabzeichenprüferin auf dem Platz an der Hannes-Zobel-Halle anzutreffen ist. Darüber hinaus ist sie seit über 20 Jahren Leiterin der Museumsbäckerei am Dorfmuseum.“

Aber es ist nicht nur die kontinuierliche ehrenamtliche Arbeit, die heute gewürdigt werden soll. Keller: „Du bist vor allem als Person ein Vorbild für bürgerschaftliches Engagement. Mit Deiner zugewandten, freundlichen, aber auch verbindlichen Art motivierst Du auch viele andere, sich gleichermaßen für die Gemeinschaft einzubringen und sorgst stets für ein gutes Miteinander.“ Hierfür dankte Thomas Keller ihr im Namen der Gemeinde Ratekau sehr herzlich und überreichte eine Urkunde und ein kleines Präsent. Außerdem wurden die Preisverleihungen vom Fotowettbewerb „VielFalter-Garten“ und „Schmetterlingsfreundliche Fläche“ vorgenommen. Leider konnten nicht alle Preisträger anwesend sein.

Sänger und Gitarrist Jay’M sorgte beim Gemeindeempfang für Live-Musik und die Feuerwehr Ratekau für Essen vom Grill. Ein Dank geht auch an das famila-Warenhaus Sereetz, das in diesem Jahr den Sekt und die alkoholfreien Getränke gesponsert hat. Nach den Reden und Ehrungen kam man noch bei einem Getränk und einer Grillwurst ins Gespräch. (rk)

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