30 Bibeln für die Voß-Schule Eutin
Eutin (t). Zwei große Kartons mit zusammen 30 Bibeln haben Jan Ole Wiechmann und Jannika Peters von der Voß-Schule in Eutin kürzlich bei Pröpstin Christine Halisch und dem Vorstand der Eutiner Bibelgesellschaft im Evangelischen Zentrum abgeholt. Die beiden Lehrkräfte von der Religionsfachschaft hatten für die Schule um einen neuen Klassensatz gebeten, weil einige der vorhandenen Bibeln inzwischen durch viele Hände gegangen sind und ein bisschen sehr zerlesen waren.
Die Eutiner Bibelgesellschaft, die vergangenes Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feierte, hat ihrem Vereinsauftrag gemäß die Spende gerne bereitgestellt. „Neben dem religiösen Inhalt, den ich als Theologin und Pröpstin besonders wichtig finde, geht es bei der Bibellektüre auch darum, ein Stück unserer christlich geprägten europäischen Kultur zu vermitteln. Ich finde es wichtig, dass Kinder und Jugendliche – unabhängig davon, ob sie religiös sind oder nicht – sich ein bisschen in der Bibel auskennen und zentrale Gleichnisse kennenlernen, zumal sie auch viel über das Leben erzählen“, so Halisch. Sie ist qua Amt Vorsitzende der Bibelgesellschaft. Vielen jungen Menschen sei die Bibel eher fremd, dabei gebe es sehr viel zu entdecken, nicht zuletzt die Schönheit der Sprache besonders der Psalmen. „Das ist ja etwas sehr Berührendes, das Menschen sehr tief anspricht“, so die Pröpstin.
Immer weniger Schülerinnen und Schüler wissen heutzutage etwas über die Bibel, so die Erfahrung von Jan Ole Wiechmann. „Für viele ist es entweder der Erstkontakt oder auch der erste richtige Umgang damit. Das ist zugleich eine Chance, weil die Kinder und Jugendlichen oft mit Neugierde und Freude daran gehen und die Texte ganz unbefangen lesen und ihre Fragen stellen, was ich als großen Bildungserfolg empfinde“, sagt er. In der Oberstufe mache er gerne das Buch Hiob zum Thema, weil es da um die großen Fragen des Lebens gehe, um Fragen nach dem Leiden und warum die Welt so ist, wie sie ist. Außerdem behandle er gerne die Bergpredigt als zentralen Text des Christentums. Für Jüngere greife er gern auf die Gleichnisse etwa vom Weinstock, vom Senfkorn oder dem barmherzigen Samariter zurück, die ja sehr bildhaft sind. „Ich mag das metaphorische Reden über Gott und die Welt sehr gerne“, so Wiechmann.
Seine Kollegin Jannika Peters, die wie Wiechmann außerdem Deutsch unterrichtet, ist gerade für Schülerinnen und Schüler der unteren Jahrgänge die Geschichte der Arche Noah aus dem alten Testament ein sehr geeigneter Text. „Das kommt bei den Kindern immer ganz toll an“, erzählt sie. Derzeit behandle sie das vielfach prämierte Theaterstück „An der Arche um acht“ von Ulrich Hub, in dem es darum geht, wie zwei Pinguine noch einen dritten mit auf die Arche schmuggeln.
Aus Sicht von Werner Guderjan, Geschäftsführer der Eutiner Bibelgesellschaft, und der stellvertretenden Vorsitzenden Renate Kastenbauer könnten ruhig noch mehr Schulen in Ostholstein Anträge für die Versorgung mit Bibeln stellen. „Da hapert es noch ein bisschen“, berichtet Guderjan. „Gutes zu tun, ist nicht einfach, und die Bibel an den Mann oder an die Frau oder das Kind zu bringen, ist noch viel schwieriger.“ Immer wieder sei die Bibelgesellschaft auf Kirchweihfesten oder wie zuletzt bei den Malenter Kirchentagen vertreten, doch oft gebe es Berührungsängste – aber auch Erfolgserlebnisse. Gerne erinnert er sich an eine Mutter, die mit ihrem Kind im Kinderwagen mehrmals am Stand vorbeifuhr, bevor sie den Blick in eine Kinderbibel wagte und sie schlussendlich auch kaufte. Oder der Junge, der zehn Euro zur Verfügung hatte und sie bei einem Kirchweihfest in eine Bratwurst und eine Bibel investieren wollte, wenn das Geld denn reichen würde. Guderjan schickte den Jungen zur Bratwurstbude und gab ihm später die gewünschte Bibel – mit Preisnachlass.

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