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Bunter Blumenkorso begeisterte tausende Schaulustige

Malente (t). Erfreulich verlief auch der Tag vor dem Königsschießen mit dem 54. Blumenkorso der Malenter Schützen am Sonnabendnachmittag. Neben einer erhöhten Anzahl an Teilnehmern am Festumzug war auch das Interesse an Schaulustigen im Vergleich zu den vergangenen Jahren erheblich gewachsen. Unzählige Malenter und Gäste, darunter auch viele Familien mit kleinen Kindern, nutzten die Gelegenheit, sich den stimmungsvollen Umzug durch die Innenstadt anzusehen.

„Wir hatten heute mehr als 3.000 Zuschauer, die sich unseren Jubiläumsumzug angesehen haben“, freute sich der erste Vorsitzende Marc Miltzow über das große Interesse. Gemeinsam mit Bürgermeister Heiko Godow und Vorstandsmitgliedern der Malenter Schützen war Miltzow in der ersten Reihe des Blumenkorsos marschiert.

Zum Glück der Organisatoren spielte auch das Wetter beim Festumzug in Malente mit. Während es in vielen Teilen Ostholsteins teilweise massiv regnete, blieb es beim gut zweistündigen Festumzug der Malenter Schützen trotz wiederholt aufziehender dunkler Wolken fast durchweg sonnig.  

Annähernd 20 befreundete Schützenvereine und -gilden aus der Region gehörten zu dem musikalisch von den „Original Ostholsteinern“ angeführten

Jubiläumsumzug durch die Innenstadt. Und auch 14 Betriebe und Vereine aus Malente und Eutin sorgten mit bunt und ideenreich geschmückten Fest- und Bollerwagen sowie fröhlich und farbenfroh verkleideten Teilnehmern für eine imposante Umzugslänge.

So hatte sich auch die Gemeinde Malente mit einem auffälligen Festwagen am Blumenkorso beteiligt. 600 Papierblumen hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde in ihrer Freizeit kunstvoll zu einem großen Regenbogen verarbeitet, wie Regina Poersch berichtete. „Damit setzen wir ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt“, unterstrich die Leiterin des Malenter Bauamtes. Bemerkenswert: Exakt am Tag, als der Blumenkorso durch die Bahnhofstraße zog, hatte dort die bundesweit als „rechtsextremistischer Verdachtsfall“ eingestufte AfD ihr neues Wahlkreisbüro eröffnet. Entsprechend der Botschaft des Festwagens der Gemeindeverwaltung trug auch Bürgermeister Heiko Godow während des Umzugs als sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung und für eine inklusive Gesellschaft eine Armbinde mit den Regenbogenfarben.

Große Freude bereitete der Blumenkorso aber vor allem auch den vielen aufgeregten Kindern, die mit ihren Eltern an den Straßenrändern verweilten und auf die Umzugswagen lauerten. Mit unzähligen Bonbons und anderen Naschereien, die von den Festwagen in die Zuschauermenge geworfen wurden, erhielten die Jüngsten reichlich Lohn für ihr Warten.

Zuschauer waren auch Ulla und Uwe Schlünsen. Als „Alt-Malenter“ sehen sie sich seit Jahrzehnten den Blumenkorso des Schützenvereines an. Und zeigten sich beeindruckt. „Der Umzug ist in diesem Jahr wirklich beachtlich. Da waren viele richtig kreativ. Es sind auch bedeutend mehr Zuschauer als in früheren Jahren dabei“, wussten die Eheleute zu berichten.

Vor dem Start des Blumenkorsos war es beim Empfang am Schützenhaus noch einmal besonders feierlich. Nachdem die bisherige Fahne der Malenter Schützen nach rund 60 Jahren ausgedient hatte und nicht mehr zu reparieren war, wurde das 100-jährige Jubiläum zum Anlass genommen, ein mit Sponsorenunterstützung beschafftes neues Fahnenbanner der Malenter Schützen einzusegnen. So gehörte Pastorin Andrea Pistor nicht nur zu den Jubiläumsgratulanten, sondern erbat in Gegenwart von Marc Miltzow „für die Menschen, die an dieser Fahne zusammenkommen, für eine starke Gemeinschaft, für Hilfsbereitschaft, für eine lebendige Jugendarbeit und ein gutes Miteinander der Generationen“ Gottes Segen.


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