

Eutin (ik/aj). Sonst sehen sie sich nur im Lehrerzimmer, nun sitzen sie in einem Boot. Das Lehrerkollegium der Grundschule Süsel trainiert für die Teilnahme bei der Firmenregatta des Germania-Rudervereins Eutin am kommenden Sonnabend, 20. September. Steuerfrau Solveig Dudy, selbst Mitglied im Verein, hat ihre Kolleginnen und einen Kollegen mit ihrer Begeisterung für diesen Sport angesteckt und animiert, bei der anstehenden Firmenregatta mitzumachen. Und die sind schon bei den Trainingseinheiten begeistert, obwohl die Koordination der Ruder zunächst doch eine Herausforderung war.
Bereits vor ein paar Jahren hatte ein Team der Grundschule Süsel an dem regelmäßig stattfindenden Wettkampf teilgenommen und den zweiten Platz erreicht. „Davon lassen wir uns aber nicht unter Druck setzen“, so die motivierten jungen Kolleginnen mitsamt „Hahn im Korb“. „Was zählt ist die Gemeinschaft und die Freude an Bewegung in der schönen Natur.
Während die anderen auf dem Eutiner See schon ziemlich elegant übers Wasser gleiten, wartet Bente Klüß als Ersatzfrau am Ufer auf ihren Einsatz: „Die Stimmung ist gut. Auch wenn nach vier Trainingsproben noch nicht alles klappt, macht es großen Spaß.“ Ganz siegessicher klingt es zwar nicht, als sie hinzufügt: „Ich glaube, wir wollen gewinnen.“
Aber darauf kommt es ja auch gar nicht an, sind sich alle einig: „Dabei sein ist alles.“
Lehrerin Mariel Mattern macht in ihrer Klasse schon ordentlich Werbung für das bevorstehende Ereignis: „Wir würden uns freuen, wenn wir von vielen unserer Schüler angefeuert werden.“
Ein eigener Fanblock könnte in jedem Fall von Nutzen sein, denn Konkurrenz gibt es reichlich: 19 Teams haben gemeldet und alle werden derzeit intensiv von Vereinsmitgliedern trainiert. Manche Crews sind echte Dauergäste. Die Stadt Eutin geht zum elften Mal an den Start, das Familienzentrum kommt auf zehn Teilnahmen, die Voss-Schule auf acht. Das Gymnasium führt die Sieg-Rangliste an, fünfmal stand man ganz oben auf dem Podest.
So manchen unter den Ruder-Neulingen wird erst auf dem Wasser klar, auf welches Abenteuer man sich eingelassen hat. Aber Aufgeben gilt natürlich nicht: „Wir sind blutige Anfängerinnen“, gibt Physiotherapeutin Melanie Dettmann unumwunden zu. Sie hat mit Therapeutinnen aus ihrer Praxis für Physio- und Ergotherapie gemeldet: „Wir empfehlen den Rudersport gern unseren Patienten und wollten ihn schon immer mal selbst ausprobieren“, erklärt sie. An erster Stelle steht auch hier die Gaudi: „Und ich bin gern dabei, wenn lokale Vereine etwas auf die Beine stellen“, so Dettmann. Bleibt zu hoffen, dass der Teamname „(Dett)Mann über Board“ kein schlechtes Omen ist. Immerhin hat das Wasser in der Fissauer Bucht noch Badetemperatur.
Wer am Sonnabend dabei ist, wird es mit eigenen Augen sehen können. Und unabhängig von der Platzierung warten im Anschluss Kaffee, Kuchen und Gegrilltes auf alle. Um 11 Uhr geht es los, um 15 Uhr endet der sportliche Teil.