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Neuer Fissauer Dorfvorstand nimmt die Arbeit auf

Reinhard Buchwald, Elke Kock und Knud Gomlich bilden den neuen Dorfvorstand.

Reinhard Buchwald, Elke Kock und Knud Gomlich bilden den neuen Dorfvorstand.

Bild: A. Jabs

Fissau (aj). Gut 70 Fissauerinnen und Fissauer wollten sich am 10. September nicht nur von der Verwaltung auf den neuesten Stand bringen lassen, sondern die Gelegenheit nutzen, um Fragen zu stellen, Kritik vorzutragen und von ihrem Recht Gebrauch machen, einen neuen Dorfvorstand zu wählen. Elke Kock, Knud Gomlich und Reinhard Buchwald erhielten auf der Dorfschaftsversammlung in der Reithalle des Fissauer Pferdehofs das Vertrauen und den Auftrag, sich künftig für die Belange der Dorfschaft einzusetzen, Sprachrohr und Bindeglied zu sein. 

Und an Themen herrscht kein Mangel. So gab es Auskunft zur Baustilllegung auf dem Feddersenhof: Nachdem hier von Amts wegen ein Baustopp – die Dacharbeiten waren nicht mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt worden – veranlasst worden war, zeigte sich Susanne Stange zuversichtlich, dass es in absehbarer Zeit weiterlufe: „Das Procedere läuft. Das Gebiet, für das bislang eine landwirtschaftliche Nutzung festgeschrieben war, wird als Mischgebiet ausgewiesen, dann geht es weiter“, sagte die Fachdienstleiterin Stadt- und Gemeindeplanung. Es gebe ein großes Interesse an der Fertigstellung, die linke der Scheunen will ein Tierarzt nutzen. Auch für die rechte Seite habe sie einen positiven Eindruck, so Stange. Dass es für manche Projekte Geduld braucht, zeigt das Beispiel der Mauer, die vor einem Neubau hochaufragend mitten Dorfzentrum weiterhin fortlaufend Unmut erregt: „Wir sind diesbezüglich im Austausch mit der Rechtsbehörde des Kreises, das dauert etwas länger“, gab Susanne Stange Auskunft und sicherte zu: „Wir sind an den 1,80 Metern dran!“ Diese Höhe ist das Ziel. 

Um den Dorfcharakter zu erhalten, ist die Idee einer Ortsgestaltungssatzung wieder aufgenommen worden. Hierin können prägnante Punkte wie Dachform und Geschossanzahl verbindlich geregelt und somit „Bausünden“ von vornherein vermeiden werden. In einer ersten Bestandsaufnahme haben sich die Mitarbeiter des Planungsbüros B2K gründlich im Dorf umgesehen und in fünf Tagen 600 Gebäude in Blick genommen – Vorarbeit, um die Satzung auf den Weg zu bringen. Die Dringlichkeit sahen die Experten gegeben: „Wenn Sie da nicht eingreifen, verändert sich der Ort“, mahnte Stadtplaner Oliver Kühne.

Als Ärgernis empfinden viele auch den Zustand der Boldt-Galerie am Kellersee: „Der bewusste Verfall schreitet voran, das ist nicht zu akzeptieren, denn es handelt sich um ein Stück Kulturgut“, stellte der Dorfvorstand im Jahresbericht fest. Hier sei man von der Dankmalschutzbehörde abhängig, sagte Bürgermeister Sven Radestock. Ihm schlug einiger Gegenwind entgegen, als es um die Verkehrsänderungen in der Riemannstraße ging: Angesichts von Tempo 30, Rechts vor Links und einem Fahrradverbot auf dem Fußweg war von „grandiosem Chaos“ und „Gefahr für die Fissauer Kinder“ auf ihrem Schulweg die Rede. Radestock zeigte Verständnis für die Schwierigkeiten bei der Umgewöhnung, wies aber darauf hin, dass die beschriebenen Umstände für die meisten Tempo 30-Zonen im Stadtgebiet gälten. Die Kerntangente sei für Pkw oftmals der bessere Weg, so der Bürgermeister. Grundsätzlich freut sich der Verwaltungschef über den guten direkten Draht zum Dorfvorstand.


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