Steine der Erinnerung
Eutin (aj). Der Friedhof ist längst nicht mehr gesetzt als Ort der letzten Ruhestätte, andere Bestattungsformen sind auf der Tagesordnung und die Begräbniskultur verändert sich. Gerade in unserer Region entscheiden sich nicht wenige Menschen für eine Seebestattung. Was aber bleibt, ist das Bedürfnis der Angehörigen, einen Anlaufpunkt zu haben, einen festen Platz für Trauer und Erinnerung: „Wir möchten den Menschen die Möglichkeit bieten, an ihre Lieben zu denken. Deshalb haben wir ein neues Erinnerungsfeld angelegt“, erklärt der Eutiner Friedhofsverwalter Steffen Wiedemann beim Ortstermin auf dem Friedhof in der Plöner Straße.
In Sichtweite der Kapelle an einem der Hauptwege gelegen, verströmt die Fläche maritimes Flair. „Zur Erinnerung an die auf See Bestatteten“ steht auf einem schlichten Schild geschrieben. Auf Seesand wachsen Sanddorn, Syltrose, Strandroggen und -hafer, Kopfweiden treiben aus. Dazwischen liegen im Sand gut verteilt etwa 50 Natursteine: „Man sucht sich einen Stein aus, der dann vom Steinmetzbetrieb Stumpf mit einer Plakette versehen wird, in die der Name und auf Wunsch Geburts- und Sterbedatum eingraviert wurden“, erläutert Wiedemann. 250 Euro sind für diesen Service zu zahlen. Der Gedenkstein findet dann einen Platz auf dem Feld: „Wer möchte, kann hier auch eine Vase mit Blumen abstellen“, sagt er. Täglich kommen Menschen auf den Friedhof, besuchen Gräber, halten Zwiesprache mit den Verstorbenen oder sitzen einfach still auf einer der Bänke: „Das ist für viele sehr wichtig“, weiß Wiedemann. Aus diesem Grund hat er die Idee aufgegriffen, auch für jene einen Platz einzurichten, deren Angehörige eine Bestattung auf See gewählt haben. Gern zeigt er Interessierten das Feld und gibt Auskunft zum neuen Angebot. Kontakt kann man unter Telefon 04521-3179 oder per E-Mail an friedhof.eutin@kk-oh.de aufnehmen.

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