Kristina Kolbe

Deutsche Bank-Kunden vor verschlossener Tür - Was passiert mit der Filiale in Neustadt?

Das Licht ist an, die Türen sind zu. Viele Kundinnen und Kunden der Deutschen Bank möchten wissen, wie es weitergeht.

Das Licht ist an, die Türen sind zu. Viele Kundinnen und Kunden der Deutschen Bank möchten wissen, wie es weitergeht.

Bild: Kristina Kolbe

Neustadt in Holstein. Immer wieder standen Kundinnen und Kunden der Deutschen Bank in Neustadt vor verschlossenen Türen. Wer Bargeld, Kontoauszüge oder Informationen brauchte, ging leer aus. Viele reporter-Leserinnen und -Leser waren betroffen und haben sich an uns gewandt. Ein Leser berichtet zum Beispiel: „Telefonisch konnte mir auf einer hingekritzelten Handynummer keine Auskunft gegeben werden. Ohnehin taucht seit Langem nur noch sporadisch und auch nicht zu den angegebenen Öffnungszeiten Personal auf.“ Auch ein entsprechender Hinweis über die Zukunft der Filiale vor Ort fehle, monierte er. Die große Frage: „Was passiert mit der Filiale der Deutschen Bank in Neustadt?“ Wir haben „kurz nachgefragt“ und bei der Deutschen Bank angerufen.

Zahlreiche Telefonate mit Callcentern und Zentralen später, haben wir endlich eine E-Mail mit der Antwort vorliegen. Ein Sprecher der Deutschen Bank für Schleswig-Holstein teilt uns darin mit: „Die Filiale der Deutschen Bank in Neustadt wurde bereits vor mehreren Jahren geschlossen. In der Finanzagentur der Deutschen Bank am selben Standort haben zuletzt selbstständige Finanzberater unsere Kunden zu allen finanziellen Themen beraten. Der Finanzagentur unmittelbar benachbart war bisher die SB-Stelle der Deutschen Bank.“ Inzwischen sind sowohl Finanzagentur als auch die SB-Stelle geschlossen. Als Grund nennt uns der Sprecher für Schleswig-Holstein Folgendes: „Wir passen unser Netz laufend den sich verändernden Rahmenbedingungen an, wobei vor allem auch digitale Angebote in der Versorgung mit Bankdienstleistungen, aber auch für die Beratung unserer Kunden, eine zunehmende Rolle spielen.“ Er erklärte, dass die Schließung zwar ursprünglich für Anfang Oktober vorgesehen gewesen sei, diese aufgrund eines Wasserschadens jedoch vorgezogen werden musste. Die Kundschaft darüber mit einem entsprechenden Aushang zu informieren, wolle die Deutsche Bank zeitnah nachholen. Dies sei „mit Blick auf das eingetretende Schadensereignis“ noch nicht geschehen, wie der Sprecher einräumte.

Auf die Frage, wo die Kundinnen und Kunden nun Bargeld abheben können, verweist die Deutsche Bank an die kostenlose Bargeldversorgung über die Geldautomaten der Cash Group, an die Supermarktkassen des Einzelhandels (Cashback Verfahren des Handels) und den Bargeld-Code Service. Bei Letzterem wird ein Bargeld-Code erzeugt, gegen dessen Vorlage an den teilnehmenden Kassen des Einzelhandels bis zu 999,99 Euro am Tag abgehoben und eingezahlt werden können. Dafür benötigt man jedoch die App. Möchte man seine Kontobewegungen nachvollziehen, den Kontostand abrufen oder eine Überweisung tätigen, ist das in Neustadt nur noch privat über den Onlinezugang möglich. „Für Überweisungen und andere tägliche Bankgeschäfte weisen wir auf unser laufend erweitertes Angebot im Online und Mobile Banking hin. Im August haben wir die Banking-App der Deutschen Bank umfassend erneuert.“, heißt es dazu von Seiten der Deutschen Bank.

Menschen, die das Online Angebot nicht nutzen möchten oder können, müssen also in die Filialen der Nachbarorte in Timmendorfer Strand und Eutin ausweichen. Diese stehen „mit ihrem umfassenden Beratungs- und Serviceangebot zur Verfügung.“, heißt es in dem Antwortschreiben der Deutschen Bank. (ko)


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