Marlies Henke

Mit Video: Umbau der Speichertürme an der Hafenwestseite schreitet voran

Neustadt in Holstein. Von außen wirkt es auf der Baustelle an den ehemaligen Speichertürmen auf der Hafenwestseite zuweilen so, als würde nicht viel passieren. Doch der Eindruck täuscht: Hinter den denkmalgeschützten Mauern schreitet der Umbau deutlich voran.

„Viele Besucher wollten beim Tag der Architektur Ende Juni wissen, ob auf der Baustelle überhaupt gearbeitet wird, weil von außen kaum etwas zu erkennen ist“, erzählt Projektleiter Arne Pawlowski vom Architekturbüro Köhler in Roge. Wohl gerade deshalb nutzten rund 300 Interessierte an diesem Tag die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Baustelle zu werfen. Mit dem Fahrstuhl ging es für sie hoch auf den Nordturm. „Viele waren beeindruckt, als sie in den Turm hinuntersahen, denn es wirkt ja fast wie ein Krater“, sagt Pawlowski.

Inzwischen wurden etagenweise von oben beginnend die Silozellen herausgebrochen und acht massive Betonringe eingezogen, die künftig die Geschossdecken tragen sollen. „Wir sind in den Rückbearbeiten im Nordturm zu 80 Prozent durch, sodass wir Ende Oktober ans Aufbauen denken können – was man leider weiterhin von außen nicht sehen wird. Der Baustart für den Südturm ist dann Mitte nächsten Monats geplant“, erklärt Pawlowski.
In den 40 Meter hohen Speichertürmen aus den 1950er-Jahren sollen 27 moderne Eigentumswohnungen entstehen, darunter Loft-Wohnungen im Dachgeschoss. Der angrenzende sogenannte Sackspeicher wird zum Hotel umgebaut, ergänzt durch einen Neubau. Verbunden werden diese beiden Gebäude durch eine verglaste Brücke im zweiten Obergeschoss.

Die Arbeiten an dem etwa 25 Meter hohen Sackspeicher haben bereits begonnen. Das Gebäude ist eingerüstet, Dachdecker dichten erste Flächen ab. „Hier ist es unkomplizierter, weil die Dachkonstruktion erhalten bleiben kann“, so Pawlowski.
Inzwischen steht mit B & B Hotels auch der Betreiber des Hotels fest. „Wir sind sehr positiv gestimmt, dass wir hier durchstarten können und mit B & B Hotels einen guten Partner gefunden haben. Das Konzept passt gut und wird eine schöne Lösung“, betont Pawlowski.

Bei der Realisierung kommt ein eher ungewöhnliches Bauverfahren zum Einsatz: Das neue Hotel wird als Hybridbauwerk realisiert: Das Erdgeschoss und der Treppenhauskern werden in Massivbauweise gebaut, während die oberen Stockwerke aus vorgefertigten Holzmodulen bestehen. „Die Raummodule sind bereits komplett vormontiert, inklusive Dämmung, Fenstern, Wandverkleidungen und haustechnischen Installationen“, erklärt Bauherrenvertreter und Bauleiter Wolfgang Schulz. „Auf der Baustelle werden sie dann schlüsselfertig zusammengesetzt, was die Bauzeit deutlich verkürzt.“

Pawlowski ergänzt: „Im Altbau geht vieles noch in Handarbeit, aber beim Neubau wird auf Vorfertigung und innovative Arbeitsweisen gesetzt. Fachkräftemangel ist schließlich überall ein Thema.“

Bis 2027 soll die Hafenwestseite in neuem Glanz erstrahlen, als Mischung aus Wohnungen, Hotel und Gastronomie. (he)


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