reporter Neustadt

Öffentliches Kolloquium „Kriegsendphasenverbrechen im Norden ..."

Cap-Arcona-Ehrenfriedhof.

Cap-Arcona-Ehrenfriedhof.

Bild: Marco Grümmer

Pelzerhaken. Am Freitag und Samstag, dem 17. und 18. Oktober laden die Stadt Neustadt und die Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten (BGSH) zum öffentlichen Kolloquium „Kriegsendphasenverbrechen im Norden. Neue Forschungsergebnisse zu Häftlingstransporten nach Schleswig-Holstein und der ‘Cap-Arcona-Katastrophe‘ am 3. Mai 1945“ in die Tourist-Information, Dünenweg 7 in Pelzerhaken, ein. Den Einführungsvortrag am Freitag, 17. Oktober, hält der Historiker Prof. Dr. Wolfgang Benz.

Ziel ist es, die aktuellen historischen Forschungen zum Themenkomplex des 3. Mai 1945 inklusive ihrer Aufarbeitung und Erinnerungskultur zusammenzubringen und mit Blick auf das entstehende Cap-Arcona-Dokumentationszentrum auszuwerten. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung per E-Mail an caparcona@stadt-neustadt.de ist erforderlich.

 

Zum Hintergrund:

In Neustadt entsteht bis 2028 ein neues Dokumentationszentrum zur „Cap-Arcona-Katastrophe“ am 3. Mai 1945 und den damit verbundenen Kriegsendphasenverbrechen an KZ-Häftlingen überwiegend aus Neuengamme und Stutthof. In kommunaler Trägerschaft betrieben, wird das Projekt mit finanzieller Unterstützung des Bundes, des Landes Schleswig-Holstein und der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten (BGSH) realisiert.

In diesem Zusammenhang haben die Historikerin Dr. Verena Buser, Historiker Prof. Dr. Norbert Fischer, Dr. Reimer Möller und Jim G. Tobias von 2023/24 umfangreiche Grundlagenforschungen zum Thema „Häftlingstransporte nach Schleswig-Holstein und die Cap-Arcona-Katastrophe 1945“ geleistet. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden im Rahmen des Kolloquiums vorgestellt und diskutiert, zusammen mit Beiträgen zu weiteren Aspekten der Cap-Arcona-Katastrophe und der Kriegsendphasenverbrechen insbesondere in Schleswig-Holstein. Die Veranstaltung schließt an die internationale Forschungstagung „3. Mai 1945 - die Cap-Arcona-Katastrophe. Beiträge zu Geschichte und Erinnerung“ an, die die BGSH am 20. September 2019 in Neustadt organisiert hatte.

 

Programm

Freitag, 17. Oktober

14.30 Uhr: Ankommen.

15 Uhr: Begrüßung durch Mirko Spieckermann, Bürgermeister der Stadt Neustadt, und Marlies Fritzen, Vorsitzende der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten.

15.15 Uhr: Prof. Dr. Wolfgang Benz: Der 3. Mai 1945 in der Lübecker Bucht im Kontext der NS-Endphasenverbrechen (Einführungsvortrag).

16 Uhr: Kaffeepause.

16.30 Uhr: Dr. Reimer Möller: Todesmärsche zu Land: Transporte von Häftlingen der KZ Neuengamme und Auschwitz-Fürstengrube in die Neustädter Bucht.

Prof. Therkel Stræde: Todesmärsche zur See: Transport von Häftlingen des KZ Stutthof nach Dänemark und Schleswig-Holstein per Schiff.

Dr. Claudia Vollmer: Massaker am Ostseestrand. Der Todesmarsch nach Palmnicken.

19 Uhr: Ende des Programms

19.30 Uhr: Gemeinsames Abendessen (Selbstzahler).

 

Samstag, 18. Oktober

9 Uhr: Jens Binckebanck: Von Tätern und Opfern - Ein Todesmarsch an der schleswig-holsteinischen Westküste.

Thomas Käpernick: „Bis heute nicht ausreichend aufgeklärt“. Der 3. Mai 1945 in Biografien und Familienerinnerung.

10.30 Uhr: Kaffeepause.

11 Uhr: Dr. Verena Buser: Die jüdischen DPs in Neustadt in Holstein. Kriegsende und Befreiung.

Jim G. Tobias: Zur Situation der jüdischen DPs in der Britischen und US-Zone - ein Vergleich.

12.30 Uhr: Mittagsimbiss.

13.15 Uhr: Prof. Dr. Norbert Fischer: Erinnerungskultur der Cap Arcona-Katastrophe: Akteur:innen und Aushandlungsprozesse anhand ausgewählter Beispiele.

Manja Krausche: Formen des Erinnerns an den Todesmarsch durch Ostholstein.

14.45 Uhr: Podium: Erinnerungs- und Bildungsarbeit heute / Die Forschungsergebnisse und das Dokumentationszentrum. Manja Krausche, Dr. Susann Lewerenz, Stefan Nies, Julia Werner, Moderation: Dr. Harald Schmid.

15.30 Uhr: Ende des Kolloquiums.

15.45 Uhr: Optional: Exkursion zu Erinnerungsorten in Neustadt (mit Anmeldung). Der Cap-Arcona-Ehrenfriedhof (mit Prof. Dr. Norbert Fischer und Wilhelm Lange); circa 60 Minuten. Der jüdische Friedhof in Neustadt (mit Dietrich Mau); circa 30 Minuten. (red)


Weitere Nachrichten aus Neustadt

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen