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Barmissen siegte bei der Lagerolympiade der Jugendfeuerwehren

Plön (los). Barmissen heißt der strahlende Sieger unter den Jugendwehren aus dem Kreis Plön, gefolgt von Nettelsee und Honigsee/ Pohnsdorf auf dem dritten Platz. Angetreten waren 16 Gruppen zur sogenannten Lagerolympiade im Rahmen eines durchaus besonderen Zeltlagers. Denn nur alle drei Jahre wird dieses von der Jugendabteilung des Kreisfeuerwehrverbandes veranstaltet. Als Herzstück gilt der Wettbewerb, der gute Teamarbeit verlangt.

Dieses Mal war die Zusammenkunft der Jugendwehren aber auch deshalb besonders, weil die Marineunteroffiziersschule (MUS) erstmals Gastgeber war, ihren Sportplatz am Großen Plöner See zum Zelten zur Verfügung stellte und die Organisatoren auch sonst nach Kräften unterstützte. Das Zelten auf dem bislang immer genutzten Adlerhorst entfiel aufgrund eines tragischen Unfalls, der sich dort ereignet hatte, berichtete Kreisjugendfeuerwehrwart Jürgen Ohrt von der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Honigsee. Die MUS habe jedoch trotz der Kurzfristigkeit ihre Hilfe zugesagt.

Über die spontane Unterstützung durch die MUS freuten sich zusammen mit Kreisjugendfeuerwehrwart Jürgen Ohrt ein ganzer Stab an ehrenamtlichen Helfern und Betreuern. Denn kurze Zeit stand das Zeltlager auf der Kippe. „Wir haben uns mit den Betreuern gleich zusammengesetzt, da viele Eltern ihre Kinder nicht mitfahren lassen wollten.“ Innerhalb von 24 Stunden sei es geglückt, eine Zusage für den Platz auf dem Kasernengelände zu bekommen.

Zu organisieren waren dann allerdings noch Zelte. Jedes der 26 Zelte sei an ein Notstromaggregat vom Gelände angeschlossen worden, in der Sporthalle nebenan konnten die sanitären Anlange mitgenutzt werden und die Truppenküche habe die Verpflegung übernommen. „Alles Hilfe ohne große Anträge zu stellen“, fasst Ohrt zusammen, es erinnere ein wenig an eine gelungene Katastrophenschutzübung im Kleinen, da im organisatorischen Ablauf durchaus vergleichbar.

Für die jungen Teilnehmer mag diese Dimension des Geschehens nicht so präsent gewesen sein, der gemeinsame Spaß umso mehr. 16 der 46 Jugendfeuerwehren im Kreis Plön nahmen an dem einwöchigen Zeltlagertreffen teil, insgesamt rund 200 Teilnehmer von 10 bis 18 Jahren, schätzt Ohrt, darunter 68 Mädchen. Für die Kinder und Jugendlichen seien die im Zeltlager gesammelten Eindrücke und Kontakte, die in der Woche geknüpft werden, auch künftig von Bedeutung. „Sie sind für den Zusammenarbeit wichtig“, fügt Hauptbootsmann Stefan Kantel hinzu, der das Zeltlager mit Kasernenoffizier Leutnant zur See Jan Böttcher betreut und begleitet hat.

Kern der Veranstaltung und verbindender roter Faden: die Lagerolympiade mit vorbereiteten Spielen einer jeden Jugendwehr, darunter die „Da Vinci Brücke“. Dieses Konstrukt ist ohne Hilfsmittel nach Baukastensystem zusammenzustecken. Wer das in der schnellsten Zeit fertig bringt, kassiert die meisten Punkte für das Team.

Eine gute Koordination und Abstimmung seien das Patentrezept für das zügige Lösen aller Aufgaben, machte der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Darius Swolana, Feuerwehr Klausdorf in Schwentinental, deutlich. So etwa beim Errichten der Becherpyramide, deren Einzelteile in Gummibänder eingespannt in Position gebracht werden, was so reizvoll wie schwierig erscheint, da sie nicht angefasst werden dürfen. Vier Teamspieler halten das Objekt demnach mit Abstand an vier Bändern auf Spannung, um es so auf den gewünschten Platz zu setzen.

Aber auch das „Schlauchlaufen“ erwies sich als delikate Herausforderung. Hierbei wird neben dem Balancieren auf dem liegenden Schlauch gleichzeitig die Vorwärtsbewegung auf einigen Metern verlangt und der Schlauch gleichzeitig von hinten über die Köpfe hinweg nach jedem Schritt mit nach vorne gezogen. Das Ganze funktioniert nach dem Antriebsprinzip eines Kettenfahrzeugs.

Ganz sicher zählt die Nachtwanderung zu den spannendsten Abenteuern: Nicht wegen der sechs Kilometer in der Dunkelheit Richtung Ruhleben, sondern wegen der Stationen mit weiteren Aufgaben für die Wettbewerber. Da mag es profan anmuten, sich von unterwegs einen Stock mitzubringen. Aber dieser musste am Ende so beschnitten werden, dass ein Stück von etwa 112 Gramm abfällt. „Die Mannschaft lag nur neun Gramm daneben“, berichtet Jürgen Ohrt. Die Nettelseer folgten mit 10 Gramm denkbar knapp.

Eine besondere Aktion: der Bastelworkshop der Klausdorfer Jugendwehr. Alte Schläuche wurden hier zu Schlüsselanhängern verarbeitet und Windlichte mit Serviettentechnik gestaltet, so Darius Swolana. Die Dinge sollen für den guten Zweck veräußert werden. Geplant sei eine Spende für den Ersatz der beschädigten Zelte vom Adlerhorst.
 


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