

Preetz (vg). Die Anstrengung hat sich gelohnt: Der jüngste vom AWO-IntegrationsCenter Preetz koordinierte Jugendintegrationskurs endete mit einem überragenden Ergebnis: „Alle 17 Teilnehmer im Alter von 16 bis 22 Jahren haben ihre Prüfung für das Sprachniveau B1 bestanden. Dass ein ganzer Kurs besteht, ist auch landesweit sehr selten“, freut sich Koordinatorin Yvonne Ittermann.
Im Juli 2024 startete der Kurs am Berufsbildungszentrum Plön, wo die meisten Teilnehmer bereits im Rahmen der Berufsschulpflichterfüllung beschult wurden. Die DaZ-Lehrkräfte (Deutsch als Zweitsprache) der Arbeiterwohlfahrt, sehr engagierte Honorarkräfte sowie die enge Zusammenarbeit mit den Teams von Jobcenter, Arbeitsagentur, Jugendmigrationsdienst und CJD hätten zu diesem erfreulichen Ergebnis beigetragen, so Yvonne Ittermann. So zeigten die jungen Erwachsenen sogar besonderes Interesse an deutscher Geschichte und wünschten sich selbst einen Besuch in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und vertieften dieses Erlebnis dann im Unterricht.
Schade: Der letzte Kurs seiner Art
Vor dem Hintergrund dieses Erfolgs des Jugendkurses bezeichnet es die AWO als äußerst schade, dass Integrationskurse für bestimmte Zielgruppen künftig wegfallen. „Jugend- oder auch Frauenkurse wird es künftig nicht mehr geben. Unser Projekt war eines der letzten seiner Art im vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderten Integrationskurs-System“, erläutert Yvonne Ittermann. Und Annette Zacharias von der AWO-Migrationsberatung nennt diese Sparmaßnahme der Bundesregierung „eine Katstrophe, weil sich dieser auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnittene Kurs wirklich bewährt hat“. In den allgemeinen Integrationskursen mit auch sehr viel älteren Erwachsenen herrsche eine ganz andere Dynamik. Dramatisch sei außerdem der Beschluss, dass durchgefallenen Teilnehmern künftig die Möglichkeit einer Wiederholung des Kurses versagt werde. „Vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und der persönlichen Situation und Erlebnisse vieler Migranten ist das fatal. Denn ohne Sprachqualifikation läuft nichts.“
Für die 17 erfolgreichen jungen Menschen aus Afghanistan, der Elfenbeinküste, dem Irak, Syrien und der Ukraine folgt nun ab Ende September die Teilnahme am Kurs für das höhere Sprachniveau B2 in Preetz, um ein solides Level für eine Ausbildung oder den Erwerb eines höheren Schulabschlusses zu bekommen. Bis März dauert der Lehrgang, sodass noch im Sommer beispielsweise eine Lehre begonnen werden könnte.