Reporter Eutin

Ein Konzert mit Gänsehautgarantie

Ascheberg (ik). Ein  Musikerlebnis konnten die Besucher in der Ascheberger Michaeliskirche genießen. Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens hatte der Plöner Shantychor Windjammer zu einem festlichen Jubiläumskonzert geladen. Als Gratulanten konnte der Chor die berühmten Schwarzmeer-Kosaken unter der musikalischen Leitung von Peter Orloff begrüßen.

„Die über zweihundert Karten waren schon ausverkauft, bevor überhaupt die vorbereiteten Plakate hingen“, berichtet Werner Maurischat, Vorsitzender des Shantychor. Bereits 2019 hatte ein gemeinschaftliches Konzert in Plön stattgefunden, so dass man sich gegenseitig schon kannte. „Zwar geben wir öfter Konzerte zusammen mit den lokalen Chören, aber der Plöner Shantychor Windjammer gehört mit zu den besten“, ist Peter Orloff voll des Lobes. Er selbst hat in diesem Jahr auch ein Jubiläum zu feiern. Seit 65 Jahren steht er auf der Bühne, seit 1993 leitet er den Schwarzmeer-Kosakenchor, den Orloffs Vater in den 1930er Jahren mitbegründet hat und in dem er selbst seine musikalische Karriere begann. Seitdem hat sich Peter Orloff als Komponist, Liedtexter, Musikproduzent und Schlagersänger einen Namen gemacht. Die heutigen Mitglieder im Schwarzmeer-Kosaken Chor stammen aus Bulgarien, der Ukraine und Russland, sind aber aufgrund der zahlreichen Auftritte größtenteils in Deutschland ansässig.

Dass sie zu den „Besten“ gehören, zeigte der aus 27 Sängern und Sängerinnen bestehende Windjammer-Chor bei seinen Shanties, mit denen er das Publikum in der vollbesetzten Kirche auf den Abend einstimmte. Später folgten unter anderem Klassiker wie die „Capri-Fischer“ und „La Paloma“. Begleitet von Akkordeon, Gitarre und Schlagzeug bot der Chor nur eine kleine Auswahl des aus über zweihundert Liedern bestehenden Repertoires. „Bei so vielen Stücken fällt die Auswahl nicht leicht“, sagt Maurischat. Aber an diesem Abend war diese wohl richtig getroffen, wie der begeisterte Applaus der Zuschauer bewies. Mit dem „Ave Maria der Meere“ übergab der Chor dann zunächst an die Schwarzmeer-Kosaken.

Und deren Stimmgewalt ließ die Kirche erbeben. Einige Zuschauer schüttelten ungläubig und verwundert den Kopf darüber, mit welchem Volumen die Töne der Sänger durch die Kirche hallten.


Bekannte Werke wie der „Gefangenenchor“, „Leise flehen meine Lieder“ oder „Nessun dorma“ begeisterten das Publikum, bis dann im zweiten Teil eine Reise durch die russische und ukrainische Musikwelt mit den berühmten Stücken wie „Abendglocken“, „Das einsame Glöckchen“ oder „Das Wolgalied“ erklangen und den Besuchern Gänsehaut bescherten. Stehende Ovationen forderten schon vor Programmende eine Zugabe.


„Ich habe dieses Lied bis heute nicht gekannt, geschweige denn bis zum Ende gehört“, scherzte Peter Orloff, bevor die beiden Chöre zusammen mit dem Publikum „Rot sind die Rosen“ anstimmten. Den Abschluss bildete ein gemeinsames „Guten Abend, gute Nacht.“


Das Konzert bedeutete neben den Jubiläumsanlässen gleichzeitig auch den Auftakt zur Abschiedstournee von Peter Orloff mit seinen Schwarzmeer-Kosaken. Im April 2026 findet ein großes Abschiedskonzert im Hamburger Michel statt, danach folgen noch ein paar kleinere Auftritte, bevor ganz Schluss ist. Aber Werner Maurischat entlockte Peter Orloff noch auf der Bühne das Versprechen, im nächsten Oktober doch noch einmal nach Ascheberg zu kommen.


Der Satz, mit dem Peter Orloff das Ende seiner Bühnenkarriere begründete, gilt auch für diesen gelungenen Konzertabend: „Wenn es am schönsten ist, sollte man sagen: Dankeschön und Tschüß!“


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