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25 Jahre Künstlermuseum Heikendorf

Heikendorf (t). Am vergangenen Samstag fand der offizielle Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Künstlermuseums Heikendorf statt. In den Grußworten und dem Festvortrag wurde die Bedeutung kultureller Einrichtungen im Allgemeinen und besonders des Künstlermuseums Heikendorf hervorgehoben.

Tade Peetz, Bürgermeister der Gemeinde Heikendorf und erster Vorsitzender der Heinrich-Blunck-Stiftung, dankte in seinem Grußwort allen Unterstützerinnen und Unterstützern des Künstlermuseums Heikendorf. Besonders hob er die Leidenschaft und das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen hervor, die das Haus seit vielen Jahren tragen. Mit Blick auf die vergangenen 25 Jahre zeigte er sich stolz darauf, dass das Museum eine Plattform für Kreativität und Inspiration geworden ist. Sein Beitrag war dabei nicht nur ein Rückblick, sondern auch eine Ermutigung für die Zukunft: Das Künstlermuseum Heikendorf solle weiterhin Impulse setzen und ein lebendiger Ort für Begegnung und Kunst bleiben. Zugleich betonte er die Bedeutung des Künstlermuseums Heikendorf für die Bewahrung und Vermittlung des Erbes der Künstlerkolonie Heikendorf. Kreispräsidentin Hilla Mersmann überbrachte die Glückwünsche des Kreises Plön. Sie betonte, dass sie sich dem Künstlermuseum Heikendorf verbunden fühlt und dessen Veranstaltungen stets von Empathie und Leidenschaft geprägt seien. Während Kunst und Kultur in der Metropole selbstverständlich erscheinen, ermögliche das Museum auf dem Land einen besonderen und unverzichtbaren Einblick in die regionale Kultur. Hier werde Kunst bewahrt und gleichzeitig Menschen miteinander verbunden: eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Für den Landkreis sei 

das Künstlermuseum nicht mehr wegzudenken. Mersmann dankte den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz und hob hervor, dass das Haus Menschen immer wieder neu für Kunst und Kultur begeistern könne. Amtsdirektorin Juliane Bohrer sprach die besten Glückwünsche des Amtes Schrevenborn aus. Sie würdigte das ehrenamtliche Engagement, auf dem das Museum gegründet ist und bis heute getragen wird. Ein Vierteljahrhundert sei ein beachtlicher Zeitraum, zugleich wirke das Haus jugendlich und frisch, fast im Gegensatz zu vielen der ausgestellten Kunstwerke. Sie hob die Bedeutung von Kulturgütern als identitätsstiftend hervor und stellte Parallelen zur Arbeit des Amtsarchivs her. Mit einem Zitat von Pablo Picasso unterstrich sie die Vielfalt und Vielstimmigkeit, die auch im Künstlermuseum Heikendorf lebendig wird: „Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen“. 

Nicola Specker, Bürgervorsteherin und Vorstandsmitglied der Heinrich-Blunck-Stiftung, sprach ihre Glückwünsche für „unser Museum“ aus. Sie stellte die Rolle des Künstlermuseum für die kulturelle Identität der Gemeinde Heikendorf heraus und erinnerte an die Tradition der Künstlerkolonie Heikendorf. Das Museum sei getragen von ehrenamtlichem Engagement, Herzblut und Leidenschaft, ebenso wie die Kunst selbst, die Menschen berührt und bewegt. Sie betonte, wie wichtig es sei, Kunst für alle erlebbar zu machen, und würdigte das Museum als zentralen Ort dafür.

Der Festvortrag wurde von Dr. Miriam Hoffmann übernommen, Vertreterin des Museumsverbandes Schleswig-Holstein/Hamburg. Sie erinnerte an die Anfänge, die Initiatoren Käte Blunck und Herbert Sätje, den Umbau ab 1998 sowie an das Ehepaar Baldrich, das wichtige Impulse für die Bewahrung von Werk und Haus gab. Dank sprach sie den Geschäftsführern Marquort und Steffen aus, ebenso den ehrenamtlich Mitarbeitenden, den Fördervereinen und der Fielmann Stiftung. Ein besonderer Dank galt der Museumsleiterin (seit Mai 2003) Dr. Sabine Behrens, verbunden mit höchster Wertschätzung und Respekt. Sie betonte die Leitaufgaben „Sammeln, Bewahren, Vermitteln und Erforschen“ und wies zugleich auf Grenzen hin, etwa bei der Inventarisierung, wodurch wertvolle Kontexte drohen, verloren zu gehen. Ihr Vortrag unterstrich auch die gesellschaftliche Bedeutung von Museen. Da Kultur und Kunst freiwillige staatliche Leistungen seien, stellten sich kulturelle Institutionen immer wieder Existenzfragen. Umso bemerkenswerter sei es, dass Museen großes Vertrauen genießen: Nach Familie und Freunden rangieren sie auf Platz zwei der vertrauenswürdigsten Institutionen, noch vor vielen anderen gesellschaftlichen Einrichtungen. Museen würden als unparteiisch und wissenschaftlich wahrgenommen und trügen so zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei. In diesem Zusammenhang verwies sie auf internationale Modelle wie „Museum auf Rezept“ und Studien der Welt-Gesundheitsorganisation und der Technischen Universität Dresden, die den positiven Einfluss von Museumsbesuchen auf Depressionen und Demenz hervorheben, als ein Beispiel für die gesellschaftlich heilsame Kraft der Kunst.


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