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Pflückreif oder genussreif? Wann Äpfel am besten schmecken

Da die Reifung nicht bei allen Früchten am Baum gleichzeitig verläuft, empfiehlt es sich, mehrmals zu pflücken.

Da die Reifung nicht bei allen Früchten am Baum gleichzeitig verläuft, empfiehlt es sich, mehrmals zu pflücken.

Bild: HFR

Im Spätsommer und Herbst hängen die Bäume voller Früchte. Doch nicht jeder Apfel, der schon farbig leuchtet, ist auch wirklich bereit, gegessen zu werden. Fachleute unterscheiden hier zwischen Pflückreife und Genussreife. Erst wenn beides zusammenspielt, entfaltet sich der typische Geschmack.

Wann Äpfel pflückreif sind

Von Pflückreife spricht man, wenn ein Apfel ohne großen Kraftaufwand geerntet werden kann. Ein leichtes Anheben und sanftes Drehen genügt, damit sich der Stiel löst. Das zeigt, dass sich im Stielansatz bereits ein Trenngewebe gebildet hat. Auch die Hintergrundfarbe der Schale verändert sich: Ein intensives Grün hellt sich zu einem gelblichen Ton auf. Wer einen Apfel aufschneidet, erkennt außerdem, dass die Kerne zunehmend braun werden. Für den professionellen Obstanbau gelten weitere Merkmale wie Fruchtfestigkeit und Stärkegehalt als wichtige Reifetests. Sie geben Auskunft darüber, ob die Früchte sich gut lagern lassen und den richtigen Entwicklungsstand erreicht haben.

Was Genussreife bedeutet

Die Pflückreife allein macht einen Apfel noch nicht automatisch zu einem Genuss. Viele Sorten entwickeln ihr volles Aroma erst in den Tagen oder Wochen nach der Ernte. Während dieser Nachreife verwandelt sich Stärke in Zucker, die Säure nimmt ab und die sortentypischen Aromen treten stärker hervor. Erst in diesem Stadium spricht man von Genussreife. Manche Äpfel wie Elstar oder Gala sind schon kurz nach der Ernte angenehm süß und saftig. Andere Sorten wie Boskoop oder Jonagold benötigen deutlich mehr Zeit, bis sie ihr charakteristisches Aroma entfalten.

Sortenreife im Blick behalten

Da die Reifung nicht bei allen Früchten am Baum gleichzeitig verläuft, empfiehlt es sich, mehrmals zu pflücken. Wer den gesamten Baum in einem Arbeitsgang aberntet, wird immer einige Früchte dabei haben, die entweder zu früh oder schon zu spät geerntet wurden. Geduld und wiederholtes Prüfen sorgen dafür, dass jede Frucht im richtigen Moment vom Baum kommt. (red/gm)


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